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121 - Das Scheusal aus dem Nichts

121 - Das Scheusal aus dem Nichts

Titel: 121 - Das Scheusal aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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klang.
    X-RAY-3 untersuchte die nähere Umgebung des
Fensters. Es regnete leicht. Sanft klatschten die Tropfen ans Fenster, und er
stellte fest, daß es nicht ganz dicht war. Ein kleines Rinnsal lief unterhalb
des Rahmens auf das Fensterbrett und tropfte von dort auf die gewachsten
Dielen.
    Tropfen am Fenster und an der Fensterbank.
Einfach Regentropfen ...
    „Das waren nicht nur Regentropfen - ich habe
sie genau gesehen, ich habe ,Es‘ genau gesehen. Ein
furchtbares, unförmiges Monster! Ein qualliger, zähflüssiger Brei - und das
Auge - ein einziges Auge, es saß inmitten des Breis - die Gestalt stand
aufrecht - keine Gestalt aus Fleisch und Blut - konnte ihre Form verändern,
ihren Zustand - wurde flüssig, kam hier herein und wollte etwas von mir!“
    Lieperts Darstellungen waren präzise. Dieser
Mann hatte Fürchterliches erlebt, und während Erika und Ferdinand Steinhusen
noch auf ihn einredeten und ihm klarzumachen versuchten, daß das nur ein
furchtbarer Alptraum gewesen sein konnte, griffen Larrys Gedanken schon weiter
aus.
    Es verging fast eine Stunde, ehe man ihn so
weit beruhigt hatte, daß er sich wieder legte. Diesmal bat er darum, seine
Schlafzimmertür offen zu lassen. Er kontrollierte die Bremsen des neben dem
Bett stehenden Rollstuhls.
    Bleich, mit eingefallenen Wangen und
tiefliegenden Augen wie ein Schwerkranker lag der Schauspieler in den Kissen
und schien um Jahre gealtert.
    Sein wächsernes Gesicht, der breite,
zusammengepreßte Mund und das wirre Haar spiegelten seinen Zustand wider.
    „Was halten Sie davon?“ wurde Larry von dem
Ehepaar gefragt, als sie an der Treppe standen. Sie flüsterten, damit Liepert
ihr Gespräch nicht hörte.
    „Es war sicher kein Traum. Wir müssen sehr
auf ihn aufpassen. Ich kann nicht beweisen, daß auch nur ein Wort von dem
stimmt, was er uns berichtet hat“, bemerkte X-RAY-3 wispernd. „Ich kann es
Ihnen nicht begründen. Das klingt banal, ich weiß. Es ist nur - so ein - Gefühl .. . Nein, eigentlich ist es doch schon mehr. Hans Liepert
scheint recht zu behalten. Etwas ist hinter ihm her. Und jetzt hat es ihn
wiedergefunden. Die Dinge spitzen sich zu! Das ist die Wahrheit. Was allerdings
auf uns zukommt, das kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen.“
     
    *
     
    Trotz Schlafmittel lag Liepert wach. Außer
ihm fanden auch die Steinhusens und erst recht Larry
Brent keinen Schlaf.
    Immer wieder lauschte er nach oben. Doch im
Haus blieb es still.
    Es gab noch jemand, der nicht schlafen konnte.
Doch das war nicht im Haus der Steinhusens, sondern rund fünf Kilometer
entfernt im Haupthaus der Porkar-Familie.
    Steffanie Holten starrte gegen die Decke.
Tiefe, ruhige Atemzüge vernahm sie neben sich. Bernhard schlief. Steffanie aber
konnte kein Auge schließen. Sie lag in der Dunkelheit, lauschte in die Stille
und - fuhr plötzlich zusammen.
    Drunten im Hof war ein Geräusch. Ein sehr
merkwürdiges sogar. Es gurgelte, als ob ein Bach vorbeirausche.
    Steffanie schlug die Decke zurück und lief
barfuß zum Fenster, ohne Licht zu machen.
    Die junge Berlinerin hielt den Atem an. Was
sie sah, begriff sie nicht.
    Dort unten bewegte sich so etwas Ähnliches
wie eine unförmige, ungemein dicke Schlange. Aber das Ding schlängelte sich
nicht einfach nur so dahin. Es wurde breit, flacher und schimmerte wie ein
Pudding im sanften Frühlingsregen, der fiel.
    Steffanie Holten stand wie erstarrt, und sah
das unbekannte Monstrum auf die Stallungen zu gleiten. Es verschwand zwischen
sämtlichen Ritzen der Türen und tiefliegenden Fenster, und die junge Studentin
wischte sich über die Augen, als narre sie ein Spuk.
    „Bernhard!“ Sie lief zurück und schüttelte
den Freund.
    „Mhm?“ knurrte er verschlafen und drehte sich
auf die andere Seite. Steffanie ließ nicht locker. „Das mußt du dir ansehen“,
stieß sie hervor.
    „Kenn ich doch. Dich im Bett-Bikini ..
    „Nun laß den Quatsch. Mir ist nicht zum
Spaßen zumute. Ich habe etwas gesehen, was es eigentlich nicht gibt...“
    „Also gibt es das auch nicht“, antwortete er
logisch.
    „Schau es dir an!“ Sie brachte es fertig, daß
er zu sich kam. Appelt richtete sich auf, und Steffanie Holten schleifte ihn
zum Fenster. „Guck runter!“
    „Tu’ ich doch! Ich seh’ nichts!“
    Steffanie gab ihm einen Stoß an die Rippen.
„Du Schlafmütze! Wenn du die Augen nicht öffnest ..
    „Schon offen, Baby. Aber lange halte ich das
nicht durch. Du mußt mir Streichhölzer bringen - zum Abstützen ...“
    „Sei

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