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121 - Das Scheusal aus dem Nichts

121 - Das Scheusal aus dem Nichts

Titel: 121 - Das Scheusal aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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endlich ernst, verdammt noch mal!“
    Ihre Stimme klang anders als sonst Dadurch
kam er zu sich.
    „Was ist denn los?“
    Steffanie deutete nach unten und hinüber zu
den Stallungen.
    „Ich kann nichts sehen“, lautete sein
Kommentar.
    „Kein Wunder. Jetzt ist’s ja auch vorüber. Es
ist verschwunden. In die Ställe.“ Sie beschrieb ihre Wahrnehmungen.
    Appelt kratzte sich am Hinterkopf. „Na, du
hast ja einen gruseligen Traum. Von so ’nem Ding hab’ ich noch nie gehört.“
    „Ich weiß, was ich gesehen habe.“ Sie blickte
sich um. Ihre Augen schimmerten. „Ich bin wahrhaftig nicht ängstlich. Aber ich
finde hier unter diesem Dach überhaupt keine Ruhe. Dauernd habe ich das Gefühl,
ich werde beobachtet, die Angst geht nicht zurück. Und nun dieses komische
Ding. Was geht hier vor, Bernhard? Wohin sind wir hier geraten?“
    Er atmete tief durch. „Deine Phantasie geht
mit dir durch...“ Sie wollte sofort protestieren, aber er winkte ab. „Schon
gut, ich weiß, was du sagen willst. Ich geh’ runter und werfe einen Blick in
den Stall, damit du beruhigt bist. Wenn ich das Ding treffe, richte ich einen
schönen Gruß von dir aus.“
    „Laß die dummen Scherze. Mir ist nicht darum
zu tun. Am wohlsten wär’ mir, wir würden unsere sieben Sachen packen und auf
der Stelle losfahren.“
    „Nun mal langsam mit den jungen Pferden,
Baby! Das können wir nicht, wir haben erstens unsere Rechnung nicht bezahlt.
Das wirft ein schlechtes Licht auf uns, wenn wir bei Nacht und Regen aus dem
Haus preschen, und zweitens fahre ich nicht gern bei Dunkelheit. Meine Augen
machen mir zu schaffen . .
    „Ich weiß.“
    „Na schön, aber alles andere will ich gern
für dich tun. Ich marschiere durch den Stall und sage dir dann Bescheid, was
ich gesehen habe. Einverstanden?“
    „Ich komme mit.“
    „Unsinn! Du kannst hier oben am Fenster
stehenbleiben und meine nächtlichen Aktionen überwachen.“
    „Okay“. sagte sie leise.
    Appelt schlüpfte in Hose und Jackett und ging
dann langsam und so leise wie möglich die Treppe hinunter, um niemand zu
wecken.
    Zwei Minuten später sah Steffanie Holten ihn
aus der Tür des Hauses kommen. Er winkte nach oben, schnitt eine Grimasse und
näherte sich dann der Stalltür.
    Steffanie hatte den einen Fensterflügel
geöffnet. Kälte und Regen schlugen ihr ins Gesicht.
    Vor den schweren Holztüren drüben an den
Ställen lagen nur die Riegel. Die zog Bernhard Appelt zurück.
    Einen Moment noch verharrte er auf der
Schwelle, dann machte er zwei, drei Schritte nach vorn und tauchte ein in die
absolute Finsternis, so daß Steffanie Holten ihn nicht mehr sah.
    Die Dunkelheit nahm ihn auf, als hätte der
Erdboden ihn verschluckt.
     
    *
     
    Das Schicksal ereilte ihn im nächsten
Augenblick.
    Noch ehe seine Augen sich an die
stockfinstere Umgebung gewöhnt hatten, noch ehe er die schemenhaften Umrisse
der Wände und Futtertröge ausmachen konnte und er wußte, wohin er eigentlich
geraten war - geschah es bereits ...
    Von der hohen Decke klatschte es auf ihn
herab. Ein riesiger, breiiger Tropfen, dreimal so groß wie ein Mensch!
    Appelt riß noch den Mund auf, aber kein Laut
kam mehr über seine Lippen.
    Die zähflüssige, fädenziehende Masse
verstopfte sofort Nasenlöcher und Gehörgänge. drang ihm in den Mund und die
Speiseröhre und Luftröhre hinab, als wolle sie auch vom Innern seines Körpers
Besitz ergreifen.
    Appelt war eingeschlossen von einem riesigen,
unförmigen Tropfen, der ihn festhielt und zu Boden drückte. Die klebrige,
ekelerregende Masse, die an dickflüssigen Eiter erinnerte, war nicht porös und
umschloß ihn hermetisch.
    Er konnte Arme und Beine nicht mehr bewegen.
Alles klebte an seinem Körper. Da gab es keinen Zwischenraum.
    Der junge Student erlebte das perfekte Grauen
- und konnte es niemand mitteilen.
    Seine Lungen drohten zu platzen, sein Hirn
schien sich aufzublähen. In jeden Winkel seines Innern schien das
ungeheuerliche, unbeschreibliche Etwas zu kriechen und ihn auszugießen wie eine
Form.
    Ohne einen Laut von sich zu geben, starb
Bernhard Appelt einen schrecklichen Tod.
     
    *
     
    Die Minuten tropften zäh dahin. Als nach fünf
Minuten immer noch kein Laut oder ein Zeichen zu vernehmen war, fröstelte
Steffanie.
    „Bernhard?!“ rief sie leise nach unten,
beunruhigt, ohne sich diese Unruhe - wie so vieles in diesem Haus - erklären zu
können.
    Keine Antwort erfolgte. Aber er mußte sie
doch hören?!
    Siedendheiß überlief es sie, als hätte

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