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121 - Das Scheusal aus dem Nichts

121 - Das Scheusal aus dem Nichts

Titel: 121 - Das Scheusal aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    *
     
    Zur gleichen Zeit in einer Hamburger Wohnung.
    Ein Raum, abgedunkelt, im vierten Stockwerk
eines alten Mietshauses gelegen.
    Ein kleiner Raum. Stickig die Luft. Anwesend
sieben Personen, davon waren es vier Frauen und drei Männer. Der dritte Mann
war Iwan Kunaritschew.
    „Die Stimmung ist gut“, murmelte Mathilde
Brunner. Sie hielt die Augen geschlossen. Um einen auf drei Beinen stehenden
Tisch saßen sie und hielten sich an den Händen gefaßt, wie bei spiritistischen
Sitzungen üblich. „Ich fühle mich heute abend sehr
wohl, sehr kräftig. Ich hoffe, daß ihr mich alle unterstützt bei dem Versuch,
ein paar alte Bekannte aus dem anderen Reich zurückzurufen und ihnen Fragen zu
stellen.“
    Mitten auf dem Tisch stand eine frische,
faustdicke Kerze. Links und rechts neben der Kerze standen farbige Paßfotos,
die einen gutaussehenden jungen Mann, der Ähnlichkeit mit Hans Liepert hatte,
und eine bildschöne dunkelhaarige Frau, deren sanfte, braune Augen an die eines
Rehs erinnerten, zeigten.
    Dies waren Fotografien der kurz
hintereinander verstorben Eltern Hans Lieperts.
    „Wir wollen uns auf diese beiden Personen
konzentrieren“, fuhr Mathilde Brunner fort. „Es sind Frauke und Martin Liepert.
Die meisten von uns kennen sie. Viele Jahre ist es her, seitdem wir versucht
haben. Sie über ihre Erkenntnisse und Erfahrungen im Jenseits zu befragen.
Damals sind mehrere solcher Versuch gescheitert,
während es uns ohne Schwierigkeiten gelang, zu anderen Freunden bestens Kontakt
zu finden. Die Gesetze des Jenseits sind uns noch immer ein Rätsel, und wir
werden sie ganz ergründen, trotz aller Vorstöße, die wir immer unternehmen. Es
muß allerdings einen Grund haben, weshalb es niemals gelang. Frauke und Martin
zu befragen, obwohl ich ihre Nähe mehrere Male deutlich spürte. Aber sie kamen
einfach nicht durch. Es war. als ob eine dunkle Wand zwischen uns stände, die
keiner von uns durch- brechen konnte, obwohl jeder es wollte. Nach Jahren
wieder der erste Versuch! Aus einem besonderen Grund. Jemand sucht Hilfe,
jemand erwartet Hilfe und ist überzeugt davon, diese Hilfe nur von Frauke und
Martin Liepert erhalten zu können. Ich habe Ihnen einen Neuling in unserem
Kreis vorgestellt. Er wird - aller Voraussicht nach - nur heute dabei sein
können. Es handelt sich um Herrn Kunaritschew, Er wird, wenn es mir gelingt,
eine .Leitung ins Jenseits herzustellen, die. Fragen stellen, und ich hoffe die
Antworten zu empfangen, um sie weiterleiten zu können. Fangen wir an ..
    Kurze Pause, nach den ruhig gesprochenen
Worten des Mediums.
    Die Hände umschlossen sich fester. Augen
blickten auf die Kerze und die Bilder.
    Totenstille. Nirgends in der Wohnung tickte
eine Uhr, und es war. als würden auch die sieben an der Sitzung teilnehmenden
Personen den Atem anhalten.
    Mathilde Brunner bot ein Bild höchster
Konzentration. Auf ihr lag die Bürde dieses Abends, und sie wußte, was man von
ihr erwartete. In einem persönlichen Gespräch mit Larry Brent und Iwan
Kunaritschew war ihr klargeworden. daß ihrer Mittlerrolle entscheidende
Bedeutung zukam.
    Das Gesicht der ältlichen Frau war wie aus
Stein gemeißelt. Die Nase trat scharf hervor, die Lippen bildeten einen harten
Strich, sie bewegte sie kaum merklich, als sie jetzt flüsternd fragte: „Martin
Liepert - kannst du uns hören?“
    Pause.
    „Martin Liepert. ich rufe dich! Im Namen
deines Sohnes, der sich in äußerster Bedrängnis befindet, sind wir hier
zusammengekommen. Kannst du uns hören? Bist du für uns erreichbar?“
    Sie warteten alle ab. Iwan hatte sich sagen
lassen, daß im Fall einer Kontaktaufnahme ein einmaliges Klopfen des Tisches mit ,Nein‘ zu bewerten war, ein zweimaliges Klopfen dagegen
mit einem ,Ja‘.
    Keine Reaktion ...
    Mogeln konnte niemand. Man würde sofort
merken, wenn jemand das Knie anhob, um hier zu betrügen und selbst
,Geist‘ zu spielen. Hier kam es nicht darauf an, jemand mit Gewalt von
der Existenz menschlichen Lebens nach dem Tod zu überzeugen, sondern einzig und
allein, eine Botschaft allergrößter Wichtigkeit zu erhalten.
    Eine Botschaft, die stimmen mußte, und die
nur von den unmittelbar Beteiligten gegeben werden konnte. Sie würde so
persönlich, so speziell sein, daß nur zwei Personen darüber Auskunft geben
konnten: Martin oder Frauke Liepert, die Eltern jenes Mannes, den das Unglück
verfolgte und der offenbar von einer schrecklichen Macht attackiert wurde, die
seinen Tod wollte. Wie Larry und

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