121 - Das Scheusal aus dem Nichts
Tagen kam sie hier an und bat um Unterkunft. Sie nennt sich Annegret
Zekker.“
„Wer ist diese Annegret Zekker?“ „Wir wissen
nichts über sie.“ Es schien, als käme Amelia Porkar mit der in ihrem Haus
entstandenen Situation besser zurecht. „Wir vermieteten ihr ein Zimmer - aber
da war noch etwas ...“ fügte sie plötzlich leiser werdend hinzu. Sie griff sich
an die Stirn, als müsse sie sich konzentrieren und preßte die Lippen
aufeinander.
„War sie allein?“ fragte Larry weiter. „Ja.“
„Sie wissen das ganz genau?“
„Ja.“
„Wie viele Personen gibt es hier im Haus, die
Ihnen treu ergeben sind, alte, gediente Mitarbeiter, für die Sie die Hand ins
Feuer legen würden?“ „Insgesamt sind wir fünf.“
„Nennen Sie sie mir bitte!“
„Da ist zunächst Resi. Sie ist für die Küche
zuständig. Dann haben wir drei Stallburschen, Peter. Heiko und Erik. Dann haben
wir noch Susanne im Haus. Sie kümmert sich darum, daß die Gästezimmer in
Ordnung gehalten werden.“
„Mir kam es so vor, als wäre das Haus hier
bis auf die alte Resi und die falsche Amelia Porkar leer. Aber daß dies nicht
stimmt, das habe ich am eigenen Leib zu spüren bekommen. Wissen Sie, wer sich
außer Resi noch hier unten im Keller aufhielt?“
„Nein.“
Larry dachte nach. Das Anwesen war groß, und
es bestand aus mehreren Gebäuden. Da konnte es leicht sein, daß die von Frau
Porkar aufgezählten Angestellten des Hauses sich überall verteilten. Merkwürdig
in diesem Zusammenhang war noch die Tatsache, daß alle offenbar auch die Fremde
als Frau Porkar anerkannten.
Wer war diese Annegret Zekker wirklich, wo
kam sie her und vor allem: über welche Kräfte verfügte sie? Das letztere
glaubte Larry sich schon von selbst beantworten zu können. Sie besaß
Fähigkeiten, andere unter ihre Macht zu zwingen, und bei ihr mußte es sich um
jene Frau handeln, die im Leben Hans Lieperts eine große Rolle spielte, und der
er immer dann begegnet war, wenn sich kurz zuvor oder kurz danach ein
unerklärlicher Unglücksfall ereignete, der ihn an den Rand des Todes brachte.
Das ging nun schon seit Monaten so. Und die
Einladung von Erika und Ferdinand Steinhusen an den Schauspieler aus Hamburg,
war der Zekker bekanntgeworden. Sie fand hier Unterkunft und bereitete von hier
aus alles vor. um einen Menschen bis an den in den Tod zu jagen.
Larrys, Hirn arbeitete mit der Präzision
eines Computers, und er glaubte in manchem klipp und klar zu sehen während
anderes noch vom Schleier des Geheimnisses verhüllt war.
„Eines begreife ich nicht“, murmelte er sich
erhebend. Er konnte in dem Schacht, der etwa zehn Quadratmeter groß war. bequem
aufrecht, stehen. „Wie hat Annegret Zekker Sie hier runtergebracht, ohne daß
Sie sich gewehrt haben?“
„Als wir wach wurden, lagen wir hier“, erfuhr
er.
„Man hat Ihnen etwas in ein Getränk oder ins
Essen gegeben!“ Das klang logisch. Und es bestand schon wieder ein Zusammenhang
zwischen dem Geschehen hier und dem mit Steffanie Holten. Sie trank einen Grog
und schlief sofort danach ein, obwohl sie zuvor etwas erlebt hatte, was
eigentlich nicht sein konnte.
Bernhard Appelt war verschwunden. Wie? So wie
die anderen Angestellten?
Er mußte es herausfinden und dabei keine Zeit
verlieren.
Er tastete die Decke ab. Eine Holzdecke. Das
war die Falltür.
„Es führte eine ausklappbare Treppe hier
runter. Die hat Erik abgenommen“, erklärte ihm Amelia Porkar.
„Auch ohne Treppe kommen wir hier raus.“ Larry
hatte das Schloß entdeckt. Von draußen lag offenbar ein Riegel davor. Die
Klappe bewegte sich keinen Millimeter nach oben. Da aktivierte er
kurzentschlossen seine Laserwaffe, führte den messerscharfen Strahl um den
Verschluß herum und schnitt ihn einfach wie mit einem Schneidbrenner heraus.
Er sprang nach oben, stieß mit beiden Händen
hart gegen die Klappe. Die hob sich zwar an, kippte aber nicht zurück, dazu
reichte der Schwung nicht aus.
„Gemeinsam geht alles besser. Ich benötige
Ihre Hilfe, Herr Porkar.“
„Gern.“
X-RAY-3 stellte sich mit dem Rücken gegen die
Schachtwand, hielt seine Hände zusammengesteckt unterhalb des Bauches, so daß
Franz Porkar wie auf eine Stufe steigen und von dort aus bequem über den
Schachtrand kriechen konnte.
Als nächstes erklomm Amelia Porkar auf die
gleiche Weise die Freiheit. Hier kam Larry ein wenig außer Puste. Da waren
einige Pfunde mehr zu stemmen.
„Tut mir leid, Mister Brent“. sagte die
mollige Bäuerin. „Ich
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