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1210 - Todesgruß aus Aibon

1210 - Todesgruß aus Aibon

Titel: 1210 - Todesgruß aus Aibon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abschminken.
    So gut es ging und so vorsichtig wie möglich kämpfte ich mich vor. Einige Schwierigkeiten entstanden noch, als ich in die Nähe des Ufers geriet und das Unterholz oder weiche Dickicht dort ziemlich verschlungen wurde.
    Da hatte ich mehr den Eindruck, in einen Teppich zu treten.
    Mit den Händen musste ich mir an manchen Stellen den Weg regelrecht freikämpfen, um danach aufatmen zu können, als ich einen relativ freien Platz entdeckte, an dem ich bleiben konnte.
    Eingerahmt wurde er von den mächtigen Luftwurzeln der Bäume, die zum Teil aber auch im Wasser verschwanden und sich dort am Grund festgekrallt hatten.
    Dieses Bild wiederum erinnerte mich an die Mangrovewälder in den Tropen.
    Es gab auch Insekten. Erst als ich hier auf dem feuchten Stück zur Ruhe gekommen war, sah und hörte ich sie. Die kleinen Dinger umschwirrten mich wie Mini- Torpedos, aber sie setzten sich nicht auf meiner Haut ab, um zu stechen.
    Sie hatten sich zu kleinen Schwärmen zusammengefunden und tanzten vor meinem Gesicht herum.
    Mit den Händen schlug ich sie weg, was jedoch nicht viel brachte, denn sie kehrten schnell zurück.
    Vor mir lag das Wasser!
    Ich schaltete jegliche andere Gedanken aus und kümmerte mich um die Umgebung, die wie auf dem Präsentierteller vor mir lag. Nur war sie leider nicht so klar, doch die Farbe des Wassers hob sich schon von den grauen Schwaden ab, sodass es eine Trennung zwischen Grün und Grau gab.
    Das Wasser bewegte sich, obwohl ich es als ruhig ansah. Es schlug kleine Wellen. Nur wenn unter der Oberfläche etwas geschah, entstanden sie und rollten auf das Ufer der Insel zu, wo sie dann die klatschenden Geräusche hinterließen, die ich bereits kannte.
    Aber ich sah nie, was da passierte und hatte das Gefühl, dass die unheimlichen Dinge bewusst zurückgehalten wurden. Mein Blick glitt weiter nach vorn, und ziemlich weit entfernt malte sich Schwach ein kompakter Schatten im Dunst ab.
    Damit konnte ich nichts anfangen. Ich wollte auch nicht daran glauben, dass dieser Schatten so etwas wie einen Wald darstellte, dafür hatte er einen zu schmalen und auch zu hohen Umriss.
    Das war etwas anderes.
    Es konnte ein Bauwerk sein, eine Ruine, ein Stück Mauer, wie auch immer. In diesem Teil Aibons war alles möglich.
    Auch wenn ich Guywano nicht sah, so war seine Nähe eigentlich überall spürbar. Er warf hier einen langen Schatten, mit dem ich mich später auseinander setzen musste, falls ich ihm begegnete.
    Im Moment war ich allein, was mich wunderte. Ich glaubte daran, dass man mich bewusst allein gelassen ha tte, denn eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass mir Selina Green gefolgt war. Wenn sie tatsächlich auf der Seite des Guywano stand, dann musste diese Gegend hier für sie so etwas wie ein Himmel sein.
    Ich befand mich ja nicht zum ersten Mal auf Guywanos Aibon-Seite. So allerdings hatte ich sie noch nie erlebt, denn bisher hatte ich mich stets in einer trockenen, braun- gelben und ausgebrannten Wüstenregion aufgehalten.
    Aber auch diese Gegend war im Prinzip nichts anderes. Sie war tot. Es gab kein Leben mehr. Nichts an Frische. Alles moderte vor sich hin, bis es ganz starb.
    Das Wasser erschien mir schwerer. Es mochte auch an der Trägheit seiner Bewegungen liegen. Wenn ich nach oben schaute, dann sah ich einen Himmel, an dem sich keine Sonne abzeichnete, der aber trotzdem nicht finster war, sondern mir nur so vorkam. Hinter dem Grau musste sich die Helligkeit versteckt haben, die an bestimmten Stellen noch durchschimmerte, als wäre sie ein Teil der noch nicht völlig verlorenen Hoffnung.
    Aibon lebte, Aibon atmete. Aber jeder Atemzug brachte das Böse und die Fäulnis.
    Und Aibon war auch auf dieser Seite nicht leer. Es gab Lebewesen, ebenso wie auf der anderen. Nur unterschieden sich die beiden wie Tag und Nacht.
    Was sich hier an Lebewesen herumtrieb, wollte überleben, und das mit allen Mitteln. Es wollte töten, um seinen Hunger zu stillen, und es waren oft die Kreaturen, die Menschen auch in ihren Albträumen begegneten.
    Aibon, das Land der gestürzten Engel, war eben Himmel und Hölle zugleich, analog zu unserer Welt und nur anders in seinen Strukturen aufgebaut.
    Bisher hatte ich so gut wie keinen Wind erlebt. Das änderte sich plötzlich. Ich wusste nicht, woher die leichte Bö heranwehte, aber sie besaß genügend Kraft, um einen Teil des Dunstes aufzureißen, sodass mir ein besserer Blick über das Wasser hinweg ermöglicht wurde.
    Und jetzt sah ich den Bau!
    Himmel,

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