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1212 - Niemand hört die Schreie

1212 - Niemand hört die Schreie

Titel: 1212 - Niemand hört die Schreie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erklärung reicht?«
    »Was wollen Sie denn noch alles wissen?«
    »Zum Beispiel, wie Louise dazu kam.« Ich deutete nach unten. »Eine Verletzung kann ich nicht erkennen.«
    »Die werden Sie auch nicht finden, Mr. Sinclair.«
    »Also gut. Oder umso schlimmer. Hat Sie Drogen zu sich genommen? Eine Überdosis?«
    »Kein Milligramm.«
    »Dann verstehe ich es nicht. Oder hat sie einen Schock bekommen? Einen Herzschlag und…«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen. Ich habe Louise oben in ihrer kleinen Wohnung gefunden.«
    Sie konnte mir jetzt sagen, was sie wollte, ich glaubte ihr einfach nicht. Hier lief etwas ab, das nicht normal war, wobei ich nicht mal an die beiden Männer aus dem Leichenwagen dachte.
    »Eigentlich könnten Sie jetzt zufrieden sein, Mr. Sinclair, und mein Haus verlassen. Ich werde dafür sorgen, dass ein Arzt herkommt und sich um sie kümmert.«
    »Das hätten Sie schon längst tun können.«
    Mrs. Florman hob nur die Schultern. Ich schaute sie dabei an, und sie bemühte sich, ihren Blick so gleichgültig wie möglich erscheinen zu lassen.
    »Ja, ja, ich habe einen Fehler gemacht. Aber ich bin verdammt nervös gewesen. Reagieren Sie immer richtig?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Eben.«
    »Nur geht mir etwas durch den Kopf«, sagte ich, »und es will mir nicht raus. Ich muss darüber reden.«
    »Tun Sie es meinetwegen, aber danach verschwinden Sie bitte endgültig aus meinem Haus.«
    »Ja, ja, schon recht. Diese Person mag im Koma liegen oder sonstwie in einen bestimmten Zustand hineingefallen zu sein. Da kann ich nichts Bestimmtes zu sagen. Doch die dritte Möglichkeit haben wir noch nicht in Betracht gezogen.«
    »Tatsächlich? Wie sähe die denn aus?«
    Meine Lippen zeigten ein kaltes Lächeln. »Haben Sie je etwas von Personen gehört, die man als Untote bezeichnet? Dabei spielt es keine Rolle, ob sie männlich oder weiblich sind.«
    »Un… Untote…?«, wiederholte sie flüsternd.
    »Ja, Mrs. Florman. Ich kann auch andere Begriffe benutzen. Wiedergänger oder Vampire…«
    Beim letzten Wort war sie zusammengezuckt. Sicherlich nicht wegen des Begriffs. Mir kam es eher vor, als hätte ich damit voll ins Schwarze getroffen.
    Sie atmete so stark aus, dass es sich wie das Zischen einer defekten Gasleitung anhörte. »Was… was… wie kommen Sie denn darauf, verdammt?«
    »Kennen Sie keine Vampire?«
    »Ja, doch - schon. Ich kenne den Begriff. Ich habe darüber gelesen und auch mal Filme gesehen, obwohl ich sie gar nicht anschauen wollte. Das stimmt schon. Aber…«
    »Ich kann mir vorstellen, dass wir es bei Ihrer Untermieterin mit einem Vampir zu tun haben.«
    »Sie sind verrückt!«
    »Nein, bin ich nicht!«
    »Durchgedreht, ein Spinner. Sie…«
    Ich schaute die Frau nur an. Und plötzlich merkte sie, dass es mir verdammt ernst war. Es konnte auch sein, dass mir aufgefallen war, wie sehr ihre Lügenkonstruktion zusammenbrach.
    Sie suchte nach den passenden Worten, fand sie allerdings nicht und musste sich anhören, wie ich zu ihr sagte: »Keine Sorge, wir werden gleich herausfinden, ob es sich bei Louise um einen Vampir handelt.«
    »Ha - Sie wollen das?«
    »Ich lüge nicht.«
    Etwas schabte im Sarg. Es waren die Hände, die sich langsam öffneten. Louise Baker streckte ihre Finger. Zugleich hörte ich sie leise stöhnen. Zwischen ihren blassen Lippen bewegte sich etwas, was durchaus die Spitze einer Zunge sein konnte.
    Sie öffnete die Augen.
    Von unten her schaute sie mich an.
    Es war ein Blick, der sich nur schwer beschreiben ließ. Voll und trotzdem leer. Dunkel. Aber auch düster. Dunkle Augen können wunderbar sein. Diese hier waren es nicht. In ihnen steckte etwas anderes, eben diese unheimliche Düsternis, die nur bestimmte Wesen ausstrahlen und einem Menschen Furcht einjagen.
    Diese Person war nicht durch Drogen in eine derartige Lage hineingeraten. Da steckte etwas anderes dahinter. Ich merkte den Keim des Bösen und hatte zudem das Empfinden, dass sich an meiner Brust und um das Kreuz herum eine bestimmte Aura aufbaute, die meine Haut leicht anwärmte.
    Endlich zuckten ihre Lippen!
    Ich hatte darauf gewartet. Wenn sie das war, was ich annahm, dann musste sie mich riechen. Dann musste sie ihre Nahrung wahrnehmen, die in meinen Adern floss. Dann würde die Gier dieses Höllengeschöpfes überhand nehmen.
    Sie öffnete den Mund.
    Lächelte sie mich an?
    Nein, das war ein Grinsen.
    Und dieses Grinsen legte tatsächlich zwei Vampirzähne frei!
    ***
    Ich war nicht mal geschockt, sondern

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