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1212 - Niemand hört die Schreie

1212 - Niemand hört die Schreie

Titel: 1212 - Niemand hört die Schreie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fenster passiert.
    Links von mir entstand ein Kratzen!
    Ich drehte den Kopf.
    Die Bewegung war nur schattenhaft, aber der Schrei war zu hören.
    Und plötzlich raste etwas auf mich zu!
    Es war die Blutsaugerin, die mich in einem Anfall von Wut angriff. Sie hatte sich zudem bewaffnet. Mit beiden Händen umklammerte sie eine dieser Mistgabeln, die aus einem Griff und drei Metallzinken bestanden. Damit wollte sie mich an der Wand fest nageln.
    Sie brüllte, sie war nicht zu stoppen. Ich bekam auch nicht die Beretta schnell genug in die Hand, sondern konnte nur eines tun: Mit einem Hechtsprung jagte ich in das Dunkel hinein. Die schimmernden Zinken verschwanden aus meinem Blickfeld.
    Dann hörte ich, wie sie wuchtig in das Holz der Scheune stießen, und mir entging auch nicht der wütende Aufschrei. Ich hatte mich auf dem Boden gedreht, schaltete wieder meine Leuchte ein und sah, wie die Blutsaugerin die Flucht ergriff.
    Schemenhaft huschte sie aus dem Schein weg, sodass ich sie nicht mehr mit meiner Lampe erwischen konnte.
    Aber ich wusste, wohin sie gelaufen war. Nicht auf den Ausgang zu, sie blieb in der Scheune. Wahrscheinlich suchte sie nach einer neuen Möglichkeit mich zu vernichten.
    Aus dem Dunkeln flog mir etwas entgegen. Brenda Roderick hatte irgendwo Holzlatten aufgetrieben. Sie waren dick wie Stuhlbeine und auch recht schwer.
    Ich duckte mich.
    An der Schulter wurde ich getroffen, am Kopf gestreift, dann lag ich auf dem Boden und bekam eines dieser Wurfgeschosse zu fassen. Kaum hatte sich meine Hand darum geschlossen, da durchfuhr mich ein irrwitziger Gedanke.
    Es war nicht nur ein Stuhlbein oder etwas Ähnliches, es besaß die Länge der Waffe meines Freundes Marek, dem Pfähler. Ein Pfahl also…
    Das Kreischen raste durch meine Ohren, als wäre ein Tier in meiner Nähe gefoltert worden.
    Brenda kam wie ein weiblicher Teufel. Sie wollte mich, sie wollte mein Blut, und ich schnellte hoch.
    Ich sah sie vor mir. Ihr helles Gesicht war ein tanzender Fleck, und meine rechte Hand reagierte irgendwie wie von allein.
    Ich rammte die zerbrochene und zufällig vorn spitz gewordene Latte der Untoten entgegen.
    Sie fiel hinein!
    Ein irrsinniger Schrei gellte. Ich hatte noch den kurzen Widerstand gespürt, danach das Zucken, und dann war diese Latte in etwas hineingeraten oder hatte es durchstoßen. Tief, sehr tief in einen Körper hinein, der zuckte und sich schüttelte, als hinge er mit der Latte zusammen.
    Ich ließ sie los.
    Ein pfeifender Laut drang mir entgegen. Dann bewegte sich der Umriss der Gestalt von mir weg. Endlich fand ich die Ruhe, wieder meine kleine Lampe einzuschalten.
    Abermals erlebte ich einen Volltreffer.
    Nicht nur das Gesicht der Blutsaugerin schälte sich aus dem Dunkel hervor, ich sah auch ihre Brust und den Pfahl, der tief in ihrem Körper steckte.
    Sie blieb stehen. Aus der gebückten Haltung kam sie langsam in die Höhe und hatte dabei die Finger der rechten Hand um den Pfahl geschlossen. Sie wollte ihn herausziehen, nur war sie schon zu schwach geworden, denn ich hatte mit meiner Aktion genau das Herz getroffen.
    Sie warf den Kopf zurück.
    Blut spritzte aus dem offenen Mund und aus den Nasenlöchern und rann bis zum Kinn und darüber hinweg.
    Abgehackte Schreie strömten aus ihrem Mund. Sie vermischten sich mit röchelnden Lauten, doch niemand hörte ihre Schreie und interessierte sich dafür.
    Ich brauchte nichts mehr zu tun. Auch auf mein Kreuz konnte ich verzichten. Deshalb steckte ich es wieder weg. Beim nächsten Blutschwall, der ihren offenen Mund verließ, brach die Untote auf der Stelle zusammen. Sie fiel noch auf die Knie, riss zum letzten Mal den Kopf in die Höhe, stierte mich an, dann bekam sie das Übergewicht und fiel auf den Bauch. Dabei rammte sich die Kreatur den Pfahl noch tiefer in den Körper.
    Es gab keine Brenda Roderick mehr.
    Langsam verließ ich die Scheune und hörte das Schluchzen der halb nackten jungen Frau. Sie lehnte an der Außenwand und verkrampfte sich, als sie mich sah.
    Ich wusste, dass sie zahlreiche Fragen hatte, doch ich hatte jetzt nicht den Nerv, sie zu beantworten.
    »Es ist erledigt«, sagte ich nur, nahm sie an die Hand wie ein kleines Kind und ging mit ihr zum Feuer…
    ***
    Dort fand ich Suko vor.
    Er stand nicht bei den anderen Frauen, die gespürt haben mussten, dass etwas Außergewöhnliches geschehen war, denn sie tanzten nicht mehr, sondern standen schweigend beisammen.
    Gitty lief zu ihnen. Noch bevor sie die Anderen erreichte, redete

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