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1215 - Mich jagte die blonde Bestie

1215 - Mich jagte die blonde Bestie

Titel: 1215 - Mich jagte die blonde Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm?«
    Carlo Rosetti schaute auf seine Fingernägel. »Ich weiß nicht, warum Sie so neugierig sind. Das kann für Sie nur gefährlich werden. Sie haben sich hier auf ein Gebiet begeben, das alles andere als gut für Sie ist. Als normaler Mensch sollte man wirklich die Finger davon lassen.«
    »Tut mir Leid, aber ich verstehe Sie nicht.«
    »Gewisse Dinge muss man eben laufen lassen.«
    »Wunderbar. Und welche sind das?«
    »Eine Rückkehr.«
    Suko grinste Rosetti an. »Sie sprechen in Rätseln.«
    »Die Rückkehr oder die Wiederkehr einer alten Kraft oder Macht. Dagegen darf sich kein Mensch wehren. Diese Rückkehr stelle ich über das Menschsein, Suko.«
    »In allen Konsequenzen?«
    »Was dachten Sie?«
    »Sie nehmen auch den Tod eines Fremden hin.«
    »Das gehört dazu«, erwiderte Carlo Rosetti mit der größten Selbstverständlichkeit. »Sie haben doch sicherlich auch gehört, dass Neugierde tödlich sein kann. Ich kann diese Tatsache nicht aufheben und will es im Übrigen auch nicht. Also muss man sich damit eben abfinden.«
    »Danke, dass Sie so offen mit mir gesprochen haben, Mr. Rosetti, aber es geht ja nicht nur um mich, sondern auch um meinen Freund und Kollegen. Ich möchte trotzdem wissen, was mit John Sinclair geschehen ist. Oder was Sie mit ihm gemacht haben.«
    »Ich habe nichts mit ihm gemacht, Inspektor. Nein, ich bin nur so etwas wie ein Zuträger, das müssen Sie mir glauben. Ich habe nur versucht, die Dinge in die richtige Reihe zu rücken. Nicht mehr und auch nicht weniger.«
    »Ja, das glaube ich Ihnen gern. Jetzt möchte ich erfahren, welche Reihe es gewesen ist.«
    Rosetti schlug die Beine übereinander. Er dokumentierte seine bessere Position und sein Wissen auch äußerlich. »Die Sache ist ganz einfach, wenn Sie ein Ohr dafür haben und gewisse Dinge einfach akzeptieren, die außerhalb der Normalität liegen.«
    »Keine Sorge. Ich bin flexibel.«
    »Das ist natürlich gut. Dann werden Sie sicherlich einsehen, dass es Orte auf der Welt gibt, die zwar normal aussehen, aber nicht so normal sind.«
    »Ich könnte es mir vorstellen. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Befinden wir beide uns an einem derartigen Ort?«
    »Bravo. Sie haben gut mitgedacht.«
    »Danke. Ich höre gern zu.«
    »Ja, aber ich fasse mich kurz. Wie Sie sicherlich wissen, gibt es in dieser Welt einen Dualismus. Einmal das Gute, zum anderen das sogenannte Böse. Ich bin zwar ein Mensch, aber ich unterteile die Welt nicht so. Für mich ist alles eins, seit Beginn der Zeiten. Es gab immer Kämpfe. Mal gewann die eine Seite, mal die andere. So ist das nun mal im Leben. Aber ich möchte nicht abschweifen. Es gibt Orte, die für das sogenannte Böse wie geschaffen sind, verstehen Sie?«
    »Sie meinen das Rest House hier?«
    »Erfasst.«
    Da Rosetti nicht weitersprach, stellte Suko die nächste Frage.
    »Und warum gerade hier?«
    »Es ist ein guter Nährboden.«
    »Sehr gut. Der allerdings erst geschaffen werden musste. Oder irre ich mich?«
    »Nein, Suko, Sie irren sich nicht. Dieser Boden ist erst geschaffen worden, um dem anderen ein Tor zu öffnen.«
    »Wurde es durch Sie geschaffen?«
    »Ich habe daran mitgearbeitet. Aber viele haben mir geholfen. Meine Freunde hier im Haus.«
    »Verstehe. Die alten Geistlichen…«
    »So kann man es sagen. Ich würde die Menschen nicht mehr als Geistliche oder Priester bezeichnen«, sprach Rosetti weiter und konnte das süffisante Lächeln nicht unterdrücken. »Sie sind mal diejenigen gewesen, von denen Sie sprachen. Tatsächlich aber sind es Menschen, die den wahren Weg gefunden haben.«
    »Wo führt der hin?«
    »In die andere Seligkeit.«
    Suko gefiel es nicht, dass immer um den heißen Brei herumgeredet wurde. Er beugte sich etwas vor und fixierte Carlo Rosetti, dessen Arroganz er einfach ignorierte.
    »Wer sind die Menschen, die Sie hier versteckt halten?«
    »Männer, die sich hier versammelten, weil sie den wahren Gott erkannt haben. Es dauerte lange, bis sie den Weg fanden. Nun aber ist es soweit.«
    »Gott oder Götzen?«
    »Lassen Sie Ihren Spott, Inspektor. Für Sie und auch für mich ist er ein Gott. Ein Anführer, der den richtigen Weg zeigt. Die Menschen hier haben sich hierher zurückgezogen, um ihn zu empfangen. Es ist tatsächlich eingetroffen, denn er kehrt aus seiner langen Gefangenschaft endlich zurück. Und das ist wunderbar.«
    Suko übersah den Glanz in Rosettis Augen nicht. Er ließ sich auch nicht aus dem Konzept bringen. »Könnte es sein, dass dieser

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