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1215 - Mich jagte die blonde Bestie

1215 - Mich jagte die blonde Bestie

Titel: 1215 - Mich jagte die blonde Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weit hergeholt, aber viel fehlte nicht. Sie besaß mindestens die Kraft von drei ausgewachsenen Männern, was man ihr auf den ersten Blick kaum zutraute.
    Der Vorsprung, den man mir gegeben hatte, war verdammt kurz. Und es gab auch keinen Ort, an dem ich mich verstecken konnte. So sah ich zunächst mal zu, weg vom Haus zu kommen. Einfach hineinrennen in diese fremde, düstere und verdammte Welt, die von einem Geruch durchdrungen wurde, der nicht aus meiner Nase weichen wollte.
    Es roch nach Blut!
    Nach altem, trockenem Blut. Leicht süßlich, als lägen hier überall Blutpfützen herum, in denen sich die Vampire suhlen konnten. So wurden sie eben immer hungrig gehalten. Von Mallmann raffiniert erdacht, der jetzt sowieso alle Trümpfe in der Hand hielt. Wann hatte er schon je einen waffenlosen Todfeind jagen können?
    Er würde sich einen irrsinnigen Spaß daraus machen und Justine vorschicken. Letztendlich war er der Chef im Ring, und er behielt auch die Fäden in den Händen.
    Und dann, wenn ich endgültig am Boden lag, würde er zuschlagen und nicht Justine. Oder auch beide zusammen. Sie würden mich gemeinsam anzapfen und sich mein Blut teilen.
    Ich konnte mich nicht gegen diese Gedanken wehren, die mir automatisch in den Kopf kamen, wobei ich versuchte, mö glichst weit vom Haus fortzukommen. Sie hatten mir ja einen knappen Vorsprung gegeben. Um so spektakulärer würde es für sie sein, mich zu jagen.
    Wo sollte ich hin?
    Beinahe hätte ich über die Frage gelacht. Es gab zahlreiche Möglichkeiten. Diese Welt war groß, zumindest ging ich davon aus. Es existierten auch Verstecke. Egal, wo ich mich verbarg, finden würden mich meine Feinde immer. Zudem hatten sie zahlreiche Helfer auf ihrer Seite. Jede dieser blutleeren Gestalten war scharf auf meinen Lebenssaft, und ich besaß nur meine Hände und Füße, um sie abzuwehren.
    Bisher war mir noch keine Gestalt über den Weg gelaufen.
    Ich selbst hatte mich vom Haus entfernt, aber ich wusste nicht, in welchem Teil dieser grauen Dunkelwelt ich mich befand.
    Zumindest war ich nicht in eine Ebene hineingelaufen, sondern einen Hang hoch, an den sich eine wild aussehende Landschaft anschloss.
    Landschaft war übertrieben. Hier gab es weder Bäume noch Sträucher. Selbst Gras wuchs in dieser Welt nicht. Sie war einfach nur dunkel und wurde von einem unheimlichen Geist durchweht.
    Zudem war sie noch kalt.
    Nicht was die Temperatur anging, nein, es gab noch die andere Kälte. Es war die ohne Licht. Man konnte sie auch als die Kälte der Gefühllosigkeit beschreiben. Hier existierte einzig und allein das Recht des Stärkeren.
    Ich bewegte mich jetzt langsamer, weil ich zunächst zu Atem kommen musste. Der schnelle Lauf ha tte mich angestrengt.
    Als sich mein Atem wieder beruhigt hatte, war ich auch in der Lage, die Geräusche in meiner Umgebung besser wahrnehmen zu können. Ich ging sehr langsam, und lauschte angespannt.
    Um mich herum herrschte eine schon unnatürliche Stille.
    Wenn ich in die Höhe schaute, sah ich so etwas wie einen Himmel, der sich farblich allerdings kaum von dem Boden abhob, über den ich ging.
    An einer bestimmten Stelle blieb ich stehen. Sie lag hoch und auch relativ frei. Da sich meine Augen auf die Lichtverhältnisse eingestellt hatten, war es mir möglich, einen Rundblick in die nähere Umgebung zu werfen.
    Mich umgab ein welliges Hügelland. Es bestand aus zahlreichen Buckeln, die fast alle die gleiche Höhe hatten. Links von mir endeten sie relativ schnell. Wenn mich nicht alles täuschte, gab es dort gewisse Gegenstände, die zwar genau die Form der Buckel besaßen, von mir jedoch nicht erkannt wurden, da sie zu weit entfernt standen.
    Es konnten Mauerreste sein, aber auch irgendwelche Krüppelbäume. So genau war es nicht zu sehen.
    Natürlich vergaß ich nie meine Verfolger. Aber ich hatte Glück. Ich sah sie nicht. Mallmann und Justine ließen sich Zeit.
    Sie wussten, dass ich ihnen nicht entkommen konnte, und ließen mich schmoren. Ich beobachtete auch den Himmel, denn ich wusste nur zu gut, dass sich manche Vampire in Fledermäuse verwandeln konnten. Dafür war Dracula II das beste Beispiel. So würde er hier wie ein Riesenrochen über den düsteren Himmel segeln können.
    Nichts dergleichen geschah. Justine Cavallo hielt sich ebenfalls zurück. Ob sie auch in der Lage war, sich in eine Fledermaus zu verwandeln, wusste ich nicht.
    Ich musste mich entscheiden wohin mich der weitere Weg führen sollte. Es war nicht unbedingt gut, auf dieser

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