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1217 - Abenteuer im Grauland

Titel: 1217 - Abenteuer im Grauland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Begriffe, die den Zwilling am besten beschrieben. Vor nichts würde er zurückschrecken, um seine persönliche Macht zu erweitern. Meister Dovhan empfand keinerlei Mitleid mit dem Herrscher des Graulands, er spürte nur Entsetzen angesichts der Pläne des Zwillings, zu einem Grauen Lord aufzusteigen, mit allen Tricks der Gen-Manipulation die Rivalen zu besiegen und dann allein und für immer Mhuthan zu beherrschen.
    Nichts und niemand würde ihn aufhalten können, wenn es nicht Meister Dovhan in irgendeiner Weise gelang, seinen Zwilling zu hindern oder zu besiegen. Der Preis dafür war offenkundig, aber Meister Dovhan war bereit, ihn zu zahlen...
     
    *
     
    Lethos-Terakdschan schmunzelte vergnügt. Der Junge, zu dem er telepathischen Kontakt aufgenommen hatte, gefiel ihm. Ein witziger, hochbegabter Bursche und ein liebenswerter Geselle, den man einfach gern haben mußte. Obendrein wußte Lethos-Terakdschan, wie Abaker aussahen, und der heitere Eindruck von Twirl wurde durch dieses Aussehen noch verstärkt.
    Der Junge war aufgeweckt, aber tief innerlich verstört. Düstere Schatten lagerten über seiner Lebensfreude, das hatte sich sogar im Hintergrund seines Bewußtseins abgezeichnet, als er mit Lethos gespielt hatte.
    Es war keine kalte taktische Berechnung, daß Lethos-Terakdschan beschloß, sich des jungen Abakers anzunehmen. Er war ihm sympathisch, und Twirl brauchte in dieser verzweifelten Lage ein Wesen, dem er unbedingt vertrauen konnte. Die Eltern hatten ihn bei dem Forscher zurückgelassen, an sie konnte Twirl sich nicht wenden, und vor dem Forscher hatte er offenkundig Angst.
    Aber da war noch mehr...
    Es war keine klare Erkenntnis, eher eine vage Ahnung. Lethos-Terakdschan hatte selbstverständlich nicht in den Gedanken des Jungen herumgeschnüffelt, aber er hatte spüren können, daß in Twirl ein gewaltiges unausgeschöpftes Reservoir zu finden war.
    Noch undifferenziert, nicht zuletzt der Jugend wegen, aber schon in Ansätzen spürbar.
    Lethos kam sich vor, als habe er rein zufällig ein hübsches Mineral gefunden, in dessen Innerem bei genauer Suche und entsprechender Behandlung ein hochkarätiger Diamant gefunden werden konnte. Aber während Lethos-Terakdschan noch darüber nachdachte, empfand er den Hilfeschrei des Jungen. Twirl war in Gefahr...
     
    10.
     
    Für Meister Dovhan war es ein Wirklichkeit gewordener Alptraum. Hilflos mußte er die Aktionen des Zwillings miterleben. Verzweifelt versuchte sich der Forscher verständlich zu machen, den Jungen zu warnen, aber alles, was er herausbringen konnte, war ein bedrohliches Fauchen.
    Der Junge starrte den Tiziden erschreckt an. Er wirkte vollkommen verwirrt. Der Zwilling schien das zu spüren, er setzte ein Lächeln auf, aber der Junge schien davon nicht beeindruckt.
    Um ihn abzulenken, setzte sich der Zwilling mit den Robotern der Station in Verbindung.
    „Ich ordne den Abtransport der beiden Ritter der Tiefe an. Der Transport hat umgehend zu erfolgen."
    „Merkt denn niemand, daß das nicht meine Sprache ist", dachte Meister Dovhan. Die Robots kannten ihn doch seit langen Jahren, aber natürlich hatten sie keine Programmierung, das Sprachgebaren des Forschers zu überprüfen. Sie bestätigten, den Befehl bekommen zu haben, danach war die Verbindung getrennt.
    Der Zwilling wandte sich wieder dem Jungen zu, der mit schreckgeweiteten Augen in dem Labor stand und den Tiziden ungläubig und angsterfüllt anstarrte.
    Meister Dovhan begriff. Der Junge ahnte, daß er in Gefahr war. Mehr noch, er wußte es.
    Er hatte eine telepathische Begabung. Und dieses Juwel sollte dem skrupellosen Zwilling in die Hände fallen.
    Noch einmal bäumte sich Meister Dovhan gegen die innere Vergewaltigung auf, und er schaffte es, wenigstens einen verständlichen Satz hervorzubringen.
    „Lauf um dein Leben, Bonsin!" schrie er, und das unschöne Sprechorgan des Zwillingskopfs verstärkte noch die Wirkung dieses Schreis.
    Mit einer harten Schmerzwelle bestrafte der Zwilling den Ausbruch von Meister Dovhan.
    Bonsin setzte sich in Bewegung. Er rannte, was seine Beine hergaben.
    Der Zwilling setzte zur Verfolgung an. Meister Dovhan versuchte, die Bewegung zu stoppen oder doch wenigstens zu verlangsamen. Er gelang ihm nicht, aber dafür begann sich völlig überraschend der Junge zu wehren, mit seinen Mitteln.
    Einer der Bildschirme platzte knallend und schoß einen Hagel von Splittern durch den Raum. Wäre der Zwilling nicht von der Tür halb verdeckt worden, hätten ihn die

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