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1218 - Der Haluter Sokrates

Titel: 1218 - Der Haluter Sokrates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es ohnehin schon war.
    Als der Arzt die beiden Ritter sah, richtete er sich hoffnungsvoll auf.
    „Es ist nicht meine Schuld", beteuerte er. „Es geschah, obwohl ich nichts getan habe."
    Jen Salik setzte zu einer Antwort an, als es in der Nähe plötzlich polterte und lärmte. Es hörte sich an, als ob irgendwo eine Bombe eingeschlagen wäre. Dann flog die Tür auch schon auf, und Domo Sokrat stürmte herein. Seine roten Augen flammten vor Unternehmungslust.
    „Hier seid ihr also", brüllte er mit so mächtiger Stimme, daß einige Glasgefäße, die auf einem Schrank standen, herunterfielen.
    „Torleman sagte mir, daß ihr mit ihm gegangen seid."
    Er deutete mit einem seiner vier Arme auf Lofker. Dann blieb ihm der Mund offen stehen.
    Lofker schob sich wimmernd und schluchzend vor ihn. Er hob die Arme, um ihm die Sicht zu nehmen, kam jedoch viel zu spät. Domo Sokrat hatte seine Frau und die beiden Kinder längst gesehen.
    „Was ist das?" hallte es donnernd zwischen den schwarzen Lippen des Haluters hervor.
    „Warum bewegen sie sich nicht? Was hast du mit ihnen angestellt?"
    „Nichts. Überhaupt nichts", röchelte Lofker verzweifelt. „Es ist nur ein Scherz. Das hat alles nichts zu bedeuten. Laß uns jetzt allein."
    Domo Sokrat ließ sich auf die Laufarme herabfallen. Seine rot leuchtenden Augen verengten sich, während das gelbe so weit blieb wie zuvor. Er hieb mit einer Faust so kräftig auf den Boden, daß eine Delle darin zurückblieb.
    „Beruhige dich", bat Atlan. „Lofker hat ein paar kleine Probleme, die wir gemeinsam lösen werden."
    Denke an TRHCLE-9! Es kann kein höheres Ziel geben, als die Rückkehr des Frostrubins an seinen angestammten Platz. Dafür mußt du notfalls ein paar Opfer in Kauf nehmen, warnte das Extrahirn. Du setzt deine Sicherheit für jemanden aufs Spiel, der dich ans Messer liefern wird, um seine eigene Haut zu retten.
    Domo Sokrat schnellte sich in die Höhe, krachte mit dem Schädel gegen die Decke, stürzte auf den Boden zurück, blickte nach oben und stellte mit sichtlicher Befriedigung fest, daß die Kollision ihre Spuren in der Decke zurückgelassen hatte.
    „Ich hoffe, ihr seid alle grau", rief er. „Wehe euch, wenn das mit der Frau und den Kindern passiert ist, weil ihr gegen die grauen Gesetze verstoßen habt. Ich würde euch eigenhändig in Stücke reißen. Im Rahmen meiner Drangwäsche wäre mir das ein besonderes Vergnügen."
    Er lachte dröhnend, warf sich herum, ließ sich auf die Lauf arme herabfallen und raste hinaus. Dabei verzichtete er darauf, die Tür zu öffnen. Er durchbrach sie mit dem Kopf voran, als bestünde sie nur aus dünnem Papier, und machte auch mit der nächsten Tür nicht viel Federlesens. Sein wildes Lachen verhallte in der Ferne.
    „Hoffentlich wird das nicht noch schlimmer mit ihm", ächzte Kollopher. „Ich habe den Haluter noch nie im Zustand der Drangwäsche gesehen."
    „Dies ist erst der Anfang", erklärte der Arkonide. „Wenn Domo Sokrat richtig loslegt, fliegen die Fetzen."
    „Soll er vernichten, was er will, aber doch nicht meine Station", klagte Lofker.
    „Sei froh, daß er sich nicht näher mit deiner Frau und den Kindern befaßt hat", entgegnete Atlan. „Einem Haluter entgeht so leicht nichts."
    Diese Worte trafen Lofker bis ins Innerste. Er begriff, daß zumindest Atlan wußte, was geschehen war. Er versuchte, sich an seinem Rollgestell abzustützen, rutschte jedoch ab und konnte sich nur noch mühsam auf den Beinen halten. Die Wimpern seines Augen begannen nervös zu flattern und zu zucken.
    Das war ein Fehler, erklärte Atlans Extrasinn. Er weiß jetzt, daß du die Wahrheit kennst, und er hat gar keine andere Wahl, als dich zu beseitigen, wenn er seine eigene Haut retten will.
    „Kommen wir zur Sache", sagte Jen Salik ruhig. „Kollopher, hast du einen Vorschlag zu machen?"
    „Ich? Warum ich?" fragte der Arzt erschrocken.
    „Mir ist schlecht", stammelte Lofker. „Entschuldigt mich. Ich bin gleich wieder zurück."
    Damit hastete er aus dem Raum. Jen Salik wartete, bis er außer Hörweite war, dann wandte er sich an Kollopher und forderte ihn auf, offen mit ihnen zu reden.
    „Wir sind jetzt allein", erklärte er. „Lofker wird nicht erfahren, was du uns zu sagen hast.
    Also?"
    Kollopher sträubte sich noch einige Zeit, gab dann aber doch nach.
    „Lofker hat mit hyperphysikalischen Kräften experimentiert, die dazu geführt haben, daß die Lebensprozesse seiner Familie auf ein Minimum gesunken sind", erklärte

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