Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1219 - Der blockierte Mutant

Titel: 1219 - Der blockierte Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nickte.
    „Lord Mhuthan hat in diesem Gebiet seinen wichtigsten Vasallen verloren. Jetzt kommt der Gegenschlag."
    „Es war die Hölle", stöhnte Bonsin.
    „Es war eine bösartige und widerwärtige Kreatur", verbesserte Lethos ihn, „aber die Hölle stelle ich mir noch ein wenig unangenehmer vor."
    Der Abaker lächelte mühsam.
    „Teufel auch", flüsterte er. „Dann steht Lord Mhuthan ja noch einiges bevor."
     
    7.
     
    Weitab von der Burg hielt Terakdschan den Kampfroboter an und öffnete das Schott, so daß frische Luft hereinströmen konnte. Er beobachtete Bonsin. Dieser hatte den neuerlichen Schock noch nicht überwunden. Er tat lediglich so, als sei alles spurlos an ihm vorübergegangen. Tatsächlich aber hatte ihn die Konfrontation mit der Kreatur des Bösen und deren plötzlicher parapsychischer Ausbruch weit zurückgeworfen, so daß er nun dicht vor einem erneuten Psimissing stand.
    Das aber wollte Terakdschan auf jeden Fall vermeiden.
    „Es ist noch nicht geschafft", sagte er und strich sich das silbern glänzende Haar in den Nacken zurück. Seine bernsteingelben Augen blickten den Jungen durchdringend an.
    „Dies war nicht mehr als ein Werkzeug des Grauen Lords. Es hat sich gewehrt. Lord Mhuthan wird noch etwas heftiger reagieren."
    Twirl-Bonsin stülpte die Lippen nach vorn.
    „Es macht keinen Spaß", erklärte er.
    „Du würdest lieber Salti schlagen, auf dem Kopf stehen und irgendwelchen Leuten das Freudenfeuer einige Tage vor dem eigentlichen Fest anzünden, deinem Vater einen Streich spielen oder deiner Oma Räder unterschnallen und behaupten, sie sei ein Omnibus."
    Der Abaker lachte.
    „Das ist eine Idee", rief er und klatschte begeistert die Hände zusammen. Doch dann ließ er wieder den Kopf sinken und fügte hinzu: „Ich habe gar keine Oma."
    „Ein Glück für sie. Ich habe noch nie eine Oma mit Rädern gesehen, aber du wärst in der Lage, die erste zu schaffen."
    „Du willst mich nur aufheitern."
    „In der Tiefe ist es traurig genug."
    „Da hast du recht. Glaubst du, daß der Kampf gegen den Grauen Lord auch so wird wie der gegen dieses schwarze Biest in der Burg?"
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung, Twirl. Mir wäre wohler, wenn „ich es dir sagen könnte."
    Bonsin blickte auf die Monitorschirme. Zwei Objektive waren gegen den Himmel gerichtet. Sie zeigten eine dichte, graue Wolkendecke. Der Abaker hatte den Himmel nie anders gesehen. Irgendwo da oben galt die sogenannte Tiefenkonstante. Dieses Naturgesetz bestimmte, daß die dritte Dimension der Tiefe - die Höhe - auf 2.312 Meter begrenzt war. Von dort oben mußte der Graue Lord kommen, falls er überhaupt in das Geschehen eingriff.
    Bonsin fürchtete sich, und er versuchte nicht, dies vor Lethos zu verbergen.
    Vernahm er nicht bereits ein dumpfes Donnergrollen, das aus der Ferne kam? Spürte er nicht einen gewissen geistigen Druck, mit dem sich Lord Mhuthan ankündigte?
    Ihm war plötzlich kalt. Ein eisiger Schauer rann ihm über den Rücken, und unwillkürlich fragte er sich, warum ausgerechnet er gegen den Tiefeneinfluß immun war.
    Wäre es nicht viel besser gewesen, wenn er sich in der Anonymität der Masse hätte verstecken können, so wie die anderen seines Volkes es taten? Auf jeden Fall wäre es leichter gewesen.
    Er spitzte die Ohren.
    Aus den Lautsprechern kam tatsächlich ein unheimliches Grollen. Es hörte sich an, als ob sich ihnen eine gewaltige Maschine näherte.
    „Was ist das?" wisperte er.
    „Ich weiß es nicht", antwortete Terakdschan ruhig. „Wahrscheinlich die Gondel des Grauen Lords."
    „Hast du keine Angst?"
    „Ich werde immer in deiner Nähe bleiben und über dich wachen. Vergiß das nicht, auch wenn du mich vorübergehend nicht sehen und nicht espern kannst. Ich bleibe bei dir."
    „Warum sollte ich dich nicht espern können?"
    „Weil es erforderlich sein könnte, daß ich mich auch vor dir verberge, um dich nicht in Gefahr zu bringen. Was du nicht weißt, kannst du nicht verraten."
    Das Grollen wuchs zu einem mächtigen Brausen an. Die Wolken über ihnen schienen heller zu werden, und dann schob sich das gewaltige Gebilde der „Gondel" durch die Tiefenkonstante heran.
    Bonsin stöhnte entsetzt auf. Er war auf die Ankunft der Gondel vorbereitet, doch er hatte nicht damit gerechnet, daß sie so gewaltig war und einen derart erdrückenden Eindruck auf ihn machte. Plötzlich wurde ihm mit aller Deutlichkeit bewußt, auf was sie sich eingelassen hatten, und wie mächtig der Feind sein mußte,

Weitere Kostenlose Bücher