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122 - Der Geisterwolf

122 - Der Geisterwolf

Titel: 122 - Der Geisterwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Verbindungen zu haben«, sagte O’Hara.
    »Die habe nicht ich, sondern mein Partner Tucker Peckinpah. Aber das kommt im Prinzip auf das gleiche hinaus«, erwiderte ich.
    »Ich denke, ich werde mich Ihnen und Ihren Freunden anschließen«, sagte Bruce O’Hara.
    »Sie haben soeben einen sehr weisen Entschluß gefaßt, Mr, O’Hara«, gab ich zurück und fuhr los.
    ***
    Terence Pasquanell stand hinter dem breiten schwarzen Stamm einer alten Eiche und knirschte mit den Zähnen. Wut verzerrte das Gesicht des bärtigen Werwolfjägers.
    Er war nicht mehr jung, bereits über fünfzig, doch das behinderte ihn in keiner Weise. Als er noch zu den Menschen gehört hatte, wollte er einen Nachfolger ausbilden, der seine Arbeit fortsetzen sollte.
    Heute begrüßte er es, daß dieser Nachfolger den Tod gefunden hatte, denn er betrachtete sich nicht mehr als Feind der Werwölfe. Die weißen Wölfe aber mußten sich vor ihm vorsehen, denn wenn er einen aufgespürt hatte, mußte er ihm gehören.
    Er brauchte diesen Triumph, diese Selbstbestätigung, um zu wissen, daß er zu etwas nütze war. Sehr viele weiße Wölfe hatte er noch nicht erlegt.
    Das lag in erster Linie daran, daß sie dünn gesät waren, und die Suche gestaltete sich oft sehr mühsam. Dennoch hatte Terence Pasquanell bereits einige weiße Wölfe zur Strecke gebracht, und nun hatte er Bruce O’Hara ins Visier genommen.
    Ihn zu töten würde allerdings schwierig sein, denn er befand sich in Begleitung von Tony Ballard und Mr. Silver. Das waren zwei Gegner, die Pasquanell unbedingt ernst nehmen mußte.
    Vor allem der Ex-Dämon war gefährlich. Er vernichtete jeden Feind, der auch nur eine Attacke gegen Tony Ballard plante. Vielleicht wäre es vernünftiger gewesen, die Finger von Bruce O’Hara zu lassen, aber Pasquanell wollte beweisen, daß er sich den weißen Wolf auch dann holen konnte, wenn er unter Tony Ballards und Mr. Silvers Schutz stand.
    Das war eine Aufgabe, die ihn ganz besonders reizte. Ballard und der Ex-Dämon sollten sehen, daß er sie nicht fürchtete und daß er schlau genug war, sie auszutricksen.
    Als die Dämonenjäger und der weiße Wolf den Park verlassen hatten, trat Terence Pasquanell hinter der knorrigen Eiche hervor. Der weiße Wolf würde sterben. Davor konnten ihn Ballard und der Silberdämon nicht bewahren.
    Hinter Pasquanell tauchte plötzlich eine Gestalt auf. Er bemerkte sie und wollte reagieren, doch dazu ließ es die Person nicht kommen.
    Blitzschnell trat sie vor, und dann saß die scharfe Klinge eines Dolchs an seiner Kehle!
    ***
    In O’Haras Haus sagte ich: »Denken Sie nach, Bruce. Wohin wollten die Werwölfe Sie bringen? Haben Sie es Ihnen gesagt? Sie wissen, daß Douglas meine Freundin entführt hat, und ich hoffe, daß sie noch lebt. Wo ist dieser Werwolftreff? Irgendwo in London? Außerhalb?«
    »Außerhalb«, antwortete Bruce O’Hara.
    »Wo?« fragte ich sofort wieder.
    O’Hara furchte seine Stirn. Er versuchte so präzise wie möglich wiederzugeben, was Spencer Douglas gesagt hatte. Der Werwolf hatte auch ein Mädchen erwähnt, das zusammen mit dem weißen Wolf sterben sollte.
    In einer alten Mühle, themseabwärts, nicht sehr weit von der Stadtgrenze entfernt. Dort also wurde Vicky gefangengehalten. Ich hoffte, daß es ihr den Umständen entsprechend gutging.
    Sie war ein tapferes Mädchen. Dennoch konnte ich mir ausmalen, wie groß ihre Angst war. Schließlich konnte sie nicht mit Hilfe rechnen. Für sie mußte die Lage aussichtslos aussehen.
    Ein Mädchen ohne Hoffnung, der Willkür von Werwölfen ausgesetzt. Wie lange würden Vickys Nerven dieser enormen Belastung standhalten? Ein Glück, daß die Bestien Bruce O’Hara nicht gleich im Park erledigt hatten, sonst hätten wir nicht erfahren, wo sich Vicky Bonney befand.
    »Wir werden sie uns wiederholen«, hatte Mr. Silver gesagt. Es hatte wie ein schwacher Trost geklungen, doch nun glaubte ich ganz fest daran.
    Ja, wir würden uns Vicky wiederholen, und die Werwölfe würden wir zur Strecke bringen. Wenn nicht alle, dann hoffentlich so viele wie möglich.
    ***
    Eine Zornwelle überflutete den Werwolfjäger. Wer erdreistete sich, ihm einen Dolch an die Kehle zu setzen? Er brauchte eine solche Waffe nicht zu fürchten.
    Man konnte ihm getrost die Kehle durchschneiden - das würde wieder heilen, aber derjenige, der das getan hatte, würde verloren sein. Trotz der scharfen Klinge am Hals wollte sich Pasquanell umdrehen und die Todesaugen einsetzen.
    »Keine Bewegung,

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