122 - Der Geisterwolf
Höllenkreaturen dezimieren.«
»Ich bin ganz Ihrer Meinung«, sagte ich. Der Bann war gebrochen. Ich erzählte ihm von meinen Freunden, die den »Weißen Kreis« bildeten.
»Sie wären bestimmt ein sehr wertvolles Mitglied«, sagte ich. »Und meine Freunde würden es begrüßen, wenn Sie sich ihnen anschließen würden. Allein kämpfen Sie auf verlorenem Posten. Einigkeit hingegen macht stark.«
»Ich werde mir Ihre Worte durch den Kopf gehen lassen«, versprach O’Hara.
Damit er Vertrauen zu uns faßte, sagte ich ihm, daß Mr. Silver ein Ex-Dämon war und welchen Beruf ich ausübte. Bruce O’Hara taute mehr und mehr auf, und er erzählte uns von drei Werwölfen, die ihn überfallen hatten.
Einer davon war Spencer Douglas gewesen. Wir erfuhren O’Haras ganze Geschichte. Er hielt mit nichts mehr hinter dem Berg. Mir stockte unwillkürlich der Atem, als ich hörte, daß es den Bestien gelungen war, ihn in einem dunklen Park zu stellen.
Zwangsläufig drängte sich die Frage auf, wie es O’Hara gelungen war, seinen Feinden unversehrt zu entkommen, und mein Mund klaffte auf, als ich erfuhr, von wem O’Hara Hilfe bekommen hatte.
»Terence Pasquanell«, sagte ich überrascht.
»Sie scheinen diesen Mann zu kennen«, sagte O’Hara.
»Kann man wohl sagen. Sehr gut sogar«, gab ich zurück. »Wir waren mal sehr gute Freunde, aber leider nur für kurze Zeit.«
Ich erzählte Pasquanells Geschichte.
»Er wollte, daß die Werwölfe mich ihm überlassen«, sagte O’Hara.
»Er rettete Ihnen das Leben, weil er Sie selbst töten wollte«, warf Mr. Silver ein. »Er war Werwolfjäger. Das leidenschaftliche Jagen liegt ihm im Blut. Da er keine Höllenwesen mehr jagen darf, macht er Jagd auf weiße Wölfe.«
»Douglas wollte mich nicht hergeben. Ich sollte meine Strafe von ihm und seinen Wolfsbrüdern erhalten, doch damit war Terence Pasquanell nicht einverstanden«, berichtete O’Hara.
»Kam es zum Kampf?« erkundigte sich Mr. Silver.
»Ja, aber ich weiß nicht, wie er ausging, denn ich nützte die Gelegenheit zur Flucht.«
»Sie können sicher sein, daß Pasquanell gesiegt hat«, sagte der Ex-Dämon.
»Würden Sie uns zu diesem Park begleiten, Mr. O’Hara?« fragte ich.
Der Mann nickte, und wir verließen gemeinsam das Haus. Wir gingen nicht zu Fuß, sondern nahmen den Wagen. Fünf Minuten später standen wir vor den drei toten Werwölfen.
»Er sprengte mit der Magie seiner Todesaugen ihre Schädel«, stellte Mr. Silver fest, nachdem er die Toten kurz untersucht hatte.
»Und wo ist er jetzt?« fragte O’Hara und blickte sich beunruhigt um.
»Er wird alles versuchen, um Sie zu kriegen«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren. »Sie werden von nun an ein sehr turbulentes Leben führen, ein Leben voller Aufregungen. Solange Sie mit uns zusammen sind, wird er Sie hoffentlich in Ruhe lassen, aber sobald Sie allein sind, wird er seine Hand nach Ihnen ausstrecken. Sie sind ein weißer Wolf, und somit sind Sie ihm ein Dorn im Auge. Außerdem kann er seinen Jagdtrieb befriedigen, wenn er Sie zur Strecke bringt Er ist ein Werwolfjäger geblieben.«
Wir kehrten um. Mein Blick befand sich fortwährend auf Wanderschaft. Wenn ich Pasquanell irgendwo entdeckt hätte, hätten wir ihn unverzüglich angegriffen, aber er zeigte sich nicht.
Dennoch konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß der Zeitdämon in der Nähe war. Mir tat es leid um seine Freundschaft, denn er war ein guter Mann, ein hervorragender Werwolfjäger gewesen.
Es hatte keinen Sinn, diesem anderen Terence Pasquanell nachzutrauern, denn er hatte keine Chance mehr, wieder so zu werden wie früher, Höllenkraft belebte ihn, und die Augen des Todes machten ihn zu einem äußerst gefährlichen Feind, den wir vernichten mußten, sobald wir ihm begegneten.
Ob die Waffen, die ich bei mir trug, ausreichen würden, wußte ich nicht. Es kam auf einen Versuch an. Meinen Dämonendiskus hätte Terence Pasquanell mit Sicherheit nicht verdaut, aber diese starke Waffe, die mir Mr. Silver aus einer Stadt im Jenseits mitgebracht hatte, stand mir nicht mehr zur Verfügung.
Aber ich hatte Mr. Silver an meiner Seite, und der war Pasquanell kräftemäßig überlegen. Vorausgesetzt, dem schlauen Werwolfjäger gelang es nicht, ihn irgendwie auszutricksen.
Ich stieg in den Rover und wählte Tucker Peckinpahs Geheimnummer, denn die toten Monster konnten nicht im Park liegen bleiben. Jemand mußte sie abholen - schnell und diskret, »Sie scheinen ausgezeichnete
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