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122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

Titel: 122 - Dr. Satanas - Totensauger von N. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ding-dong ... machte es.
    Die Türklingel!
    Sie vernahm die Laute wie durch Watte.
    Wer kam jetzt noch um diese Zeit und ... da
wurde es ihr bewußt.
    Petra! Die Freundin mußte da sein!
    Karin Bogner wollte schreien und etwas rufen,
doch die Kräfte fehlten ihr.
    Sie taumelte wie eine Volltrunkene auf die
Tür zu und drehte den Schlüssel herum. Dann hatte sie kaum noch die Kraft, die
Tür nach innen zu ziehen.
    „Petra!“ gurgelte sie, und blutiger Schaum
trat auf ihre Lippen. Die Augen waren unnatürlich weit geöffnet. Sie war
wächsern wie eine Tote. Ihre Hand rutschte an der Aluminiumtür mit dem
Glaseinsatz herunter.
    „Karin!“ Die Stimme ihres Gegenübers tönte
wie ein Aufschrei.
    Hinter den wirbelnden Schleiern vor ihren
Augen erfaßte die Stürzende eine Gestalt. Dunkler Mantel, dunkle Strümpfe...
    Blutüberströmt stürzte Karin Bogner vor die
Füße der Besucherin.
     
    *
     
    Da machte es ratsch, und er hatte das Gefühl,
von einer Zentnerlast befreit zu sein.
    Larry Brent konnte es selbst nicht fassen,
als er plötzlich merkte, daß seine Handfesseln durchgescheuert waren.
    Mit einem derart schnellen Erfolg hatte er
nicht gerechnet.
    In dem Augenblick jedoch, als feststand, daß
es einen Weg gab, den Fesseln zu Leibe zu rücken, hatte er konsequent diesen
Weg verfolgt.
    Der Erfolg gab ihm recht. Larry nahm den
Knebel aus dem Mund. Alles andere war ein Kinderspiel. Er tastete nach dem
Glaszylinder, zerbrach ihn an der Wand und nahm mit spitzen Fingern eine
Scherbe, die er gleich darauf als Messer benutzte.
    Er durchschnitt seine Fußfesseln, warf die
Schnüre auf den Boden, massierte sich die abgestorbenen Fußgelenke und ging
dann langsam in die Hocke. Seine Gelenke knackten.
    „Ein gutes Zeichen“, knurrte er. „Jetzt
springt schon der Kalk ab.“
    Minutenlang war er mit Massieren beschäftigt.
Er tat es mit halbgeschlossenen Augen und unterstützte seine physikalischen
Maßnahmen durch autogenes Training. Das förderte die Durchblutung noch stärker
und nachhaltiger.
    Wie Spalten in seiner Haut fühlten sich die
tiefen Einschnitte an.
    Doch das alles würde sich jetzt geben.
    Er war frei und konnte handeln.
    Mit nackten Sohlen lief er über den eiskalten
Boden. X-RAY-3 wollte zufrieden sein, wenn das Abenteuer mit einem handfesten
Schnupfen endete.
    Larry klaubte sich die Kleider vom Boden
hoch, die Satanas aus der Wohnung von Kommissar Eppstein entwendet hatte.
    Er schlüpfte hinein. Er kam sich fremd und
verloren darin vor. und in Ermangelung eines Gürtels griff er nach einer
Nylonschnur und band sie sich um den Bauch, um die viel zu weite Hose zu
halten.
    Er durchsuchte die Taschen und fand einen
Autoschlüssel. Das war alles. Aber das war auch wichtig.
    X-RAY-3 lief aus dem Keller, in dem er in
Gesellschaft dreier Leichen die letzten Stunden verbracht hatte. Er wußte
nicht, wieviel Zeit seit der Injektion vergangen war, aber wenn er Satanas’
Angaben als zuverlässig zu grunde legte, dann mußte es jetzt kurz nach acht
sein.
    Ein Mensch sollte sterben ... dieser Gedanke
ging dem PSA-Agenten nicht aus dem Sinn. Lauerte der Teuflische schon seinem
Opfer auf? Hatte er seine angekündigte Tat schon begangen? Larry wurde
zusehends unruhiger. Er beeilte sich, aus dem kalten Keller nach oben zu
steigen. Er durchquerte die dunkelliegende Fabrikhalle und verließ das
gespenstische Anwesen. Die schwere, eisengerahmte Tür quietschte in den
rostigen Scharnieren.
    Mit einem Blick umfaßte der noch etwas
unsicher auf seinen Beinen stehende Agent die Umgebung. Der Leihwagen war weg.
aber dafür stand der dunkle Opel Rekord des Kommissars unverändert an der
gleichen Stelle.
    Satanas hatte an alles gedacht. Er war mit
Larrys Wagen unterwegs, trug dessen Papiere bei sich und hatte dessen Kleidung
an.
    Larry wußte, daß sein Vorhaben nicht einfach
sein würde und daß er kostbare Minuten verlor, Minuten, die dem schrecklichen,
brutalen Satanas zugute kamen. Er öffnete die Tür des Opels. Seine Gedanken
waren klar wie immer. Sein Plan stand fest.
    Er mußte so schnell wie möglich in die Stadt
ins Kommissariat. Alle Streifen mußten umgehend verstärkt, besonders abgelegene
Häuser sollten abgefahren und überprüft, die Bevölkerung auf die Gefahr
aufmerksam gemacht werden, die auf sie lauerte.
    Er wünschte sich, daß jetzt neben ihm eine
Telefonzelle stünde. Von hier aus hätte er gleich mit dem Kommissariat in
Verbindung treten können. Aber das war ein Wunschtraum, und selbst wenn

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