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1220 - Gefangen im Hexenloch

1220 - Gefangen im Hexenloch

Titel: 1220 - Gefangen im Hexenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haltung und wartete ab, ob sich der Schmerz wiederholte.
    Genau das passierte nicht!
    Das Kreuz hatte mich nur ein Mal erwischt. Jetzt lag es wieder ruhig und normal auf meiner Brust, und ich konnte mich auch normal erheben. Ich stellte mich aufrecht hin und ließ meinen Blick durch die Umgebung gleiten.
    Zunächst fiel mir auf, dass die beiden Kinder verschwunden waren. Nichts war von ihnen zu sehen. Sie mussten sich im dunklen Wald versteckt haben. Der Grund war sicherlich nicht Angst vor mir, sonst hätten sie mich nicht gelockt. Ich hatte auch nicht gesehen, wie sie sich zurückgezogen hatten und empfand dies schon ein wenig merkwürdig.
    Andere Gestalten erreichten mich nicht. Aber ich sah die Vögel in der Nähe. Sie schwebten nur nicht mehr in der Luft, sondern hatten ihre Plätze auf verschieden starken Ästen gefunden. Von dort aus hatten sie die Köpfe so gedreht, dass sie mich beobachten konnten.
    Die Vögel beunruhigten mich ebenfalls nicht, aber etwas anderes machte mir Sorge. Es lag an der Umgebung, die mir ein Rätsel aufgab. Sie sah so anders aus. Zwar gab es noch den Wald, aber auch er hatte sich verändert. Er war meiner Meinung nach nicht nur dichter geworden, es wuchsen hier auch nicht mehr die gleichen Bäume und Sträucher, die ich vom Ufer aus gesehen hatte. Diese hier sahen ganz anders aus. Sie waren dichter, sie wuchsen mehr zusammen. Sie hatten sich das Recht des Stärkeren herausgenommen und kleinere Gewächse einfach zur Seite gedrängt oder dem Boden entgegengedrückt.
    Nein, das war nicht mehr der Wald, den ich kannte. Er hatte sich während der Bachüberquerung verwandelt, und über dieses Phänomen musste ich erst nachdenken.
    Wie konnte das geschehen?
    Ich wusste im Moment keine Antwort darauf, aber ratlos wollte ich nicht bleiben. Schon zu viele unerklärliche Phänomene hatte ich erlebt, die sich für mich im Nachhinein als erklärbar erwiesen, auch wenn es dafür nur fantastische Bestätigungen gab.
    So wie hier…
    Ich erinnerte mich wieder an den heftigen Stich, der meine Brust erwischt hatte. Das war passiert, als ich mit dem letzten langen Schritt das andere Ufer erreicht hatte. Und genau an dieser Stelle war es dann geschehen.
    Ich musste zuerst an eine Grenze gelangt sein und hatte sie dann überschritten.
    Aber wo war ich gelandet?
    Auf dem ersten Blick in einem Wald. Das war auch alles, nur zeigte dieser Wald nur noch eine schwache Ähnlichkeit mit dem, den ich kannte.
    Er konnte sich einfach nicht innerhalb weniger Sekunden verwandelt haben. Aber er war trotzdem vorhanden, und genau das musste ich als Tatsache hinnehmen. Und er war schon immer an dieser Stelle gewesen. Auch in der Vergangenheit.
    Genau das war der springende Punkt. Plötzlich sah die Lösung so einfach und zugleich fantastisch aus. Ich hatte beim Überschreiten des Baches zugleich eine Grenze passiert und war auf der anderen Uferseite in der Vergangenheit gelandet.
    Genau das musste eingetroffen sein. Ich hatte die beiden Kinder gesehen, aber ich hatte sie nicht in meiner Zeit beobachtet, sondern in einer, die weiter zurücklag.
    Ein Phänomen der Zeit, aber für mich nicht mal so unnormal, denn oft genug hatte ich die Zeiten gewechselt.
    Der Schweiß war nicht von meinem Körper verschwunden.
    Ich hatte den Eindruck, ihn noch stärker zu erleben, und auch die Luft hier hatte mehr Dichte bekommen. Wenn ich tief durchatmete, dann hatte es den Anschein, als wäre sie als kleine Tröpfchen in meine Lungen gelangt. Es breitete sich zudem ein sehr intensiver Geruch aus. Nach Moos, nach alten Gräsern, nach Laub, das auf dem Boden lag und dabei war, allmählich zu verfaulen. Dieser Wald war nicht kultiviert worden, denn die Bäume, die der Sturm abgeholzt hatte, lagen kreuz und quer und stützten sich dabei gegen andere Bäume, die noch standen.
    Hier irgendwo mussten auch die Eltern der Kinder stecken und sicherlich auch mein Freund Harry Stahl. Ich konnte mir vorstellen, dass er auf die gleiche Art und Weise in den Wald gelockt worden war wie ich. Nun war er verschwunden. Er konnte den beiden gefolgt und in eine Falle gelaufen sein. Das war alles möglich, damit musste ich rechnen und auch damit, dass diese unbekannte Falle auf mich wartete.
    War dieser Wald die Welt der Hexe Elvira?
    Ich machte mich mit dem Gedanken vertraut. Sie war eine Figur aus der Vergangenheit. Generationen von Menschen kannten sie. Man erzählte sich ihre Geschichte immer wieder.
    Sie wurde von Mund zu Mund weitergetragen, und die

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