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1220 - Gefangen im Hexenloch

1220 - Gefangen im Hexenloch

Titel: 1220 - Gefangen im Hexenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beschienen wurde, aber der zweite Blick gab dem Betrachter schon Recht. Hier hatte jemand die alte Mühle verlassen und würde auch so schnell nicht wieder zurückkehren.
    Rechts und nicht weit von der Felswand entfernt, war ein offener Verkaufsstand aufgebaut worden. Er war leer geräumt bis auf das letzte Souvenir. Das Gleiche war mit dem zweiten Verkaufsstand gegenüber passiert.
    Für Harry sah dies nicht nach einer überstürzten Flucht aus, sondern nach einem geordneten Rückzug. Und den genau wollte er nicht antreten. Das ungute Gefühl jedenfalls war nicht verschwunden. Nach wie vor blieb der Eindruck bestehen, hier nicht allein zu sein. Da musste es einfach noch mehr geben.
    Und so ging er weiter. Vor dem verschlossenen Eingang blieb er stehen. Er untersuchte trotzdem das Schloss. Es ließ sich nur mit Gewalt öffnen, und das wollte Harry so lange wie möglich vermeiden.
    Das Schaufenster rechts neben der Tür war nicht leer geräumt worden. Dort hingen zahlreiche Schwarzwalduhren. Aber nicht nur die, aus denen ein Kuckuck aus dem Loch fuhr, sondern auch welche, wie man sie früher hatte. Da waren die Holzblätter auf alt gemacht und mit Motiven bemalt worden. Ob es nun Blumen waren oder die kleinen Bilder an vier verschiedenen Stellen, die die unterschiedlichen Jahreszeiten anzeigten, preiswert waren die Uhren nicht eben, aber Harry war nicht gekommen, um eine Uhr zu kaufen.
    Er suchte einzig und allein nach der verschwundenen Familie Helm. Es wollte ihm einfach nicht in den Kopf, dass alle vier tot waren. Eltern und zwei Kinder. Von den Hexen gebraten und dann verspeist, wie man es aus den entsprechenden Märchen kannte.
    Durch den normalen Eingang kam er nicht in das Haus. So schnell gab Harry nicht auf. Er wollte es an den Seiten probieren. Zuerst an der rechten, denn dort behinderte ihn kein Mühlrad und auch nicht das Wasser des Bachs.
    Das Haus war dicht an den Felsen gebaut worden. Zuerst hatte es den Eindruck, dass es zwischen dem Gestein und der Hausmauer keinen Platz mehr gab. Aber Harry irrte sich. Denn als er näher heranging und das schlechte Licht in der Lücke verschwand, da sah er schon, dass sie breit genug für ihn war.
    Er drückte sich hinein.
    Das Holz des Hauses strömte einen intensiven Geruch aus. Je mehr Zeit verging, desto geheimnisvoller zeigte sich seine Umgebung. Der Wald, das Wasser und auch das Licht bildeten eine Einheit, in der nur das dunkle Haus auffiel.
    Harry schob sich an der Seite weiter. Er sah die schmalen, viereckigen Fenster, vor die allerdings Gardinen gezogen waren, sodass er nicht tiefer in das Haus hineinschauen konnte.
    Von den Menschen, die hier wohnten und auch verkauften, war nichts zu sehen. Sie hatten ihr kleines Refugium hier verlassen und waren auch nicht mehr zurückgekehrt. Niemand konnte sagen, wo sie sich aufhielten. Keiner wusste, ob sie etwas mit dem Verschwinden der Familie zu tun hatten.
    Geduckt und manchmal eng zwischen Wand und Fels gepresst, bewegte sich Harry weiter so gut wie möglich. Sein Gesicht zeigte einen angespannten Ausdruck. Manchmal schabte er über die vorstehenden Kanten hinweg und musste Acht geben, nicht zu stolpern oder das Gleichgewicht zu verlieren.
    Dann war es geschafft!
    Er hatte die Rückseite des Hauses erreicht. Ein Ziel, auf das er viel Hoffnung gesetzt hatte. Es war hier sehr eng geworden.
    Er befand sich dicht am Wasser, aber auch sehr nahe an der Felswand. Um den normalen Weg zu erreichen, hätte er den breiten Bach überspringen müssen, was nur ein trainierter Weitspringer geschafft hätte.
    Er blieb stehen und schaute sich um. Viel zu sehen gab es nicht. Das Mühlrad drehte sich weiter, als würde es von geisterhaften Händen angeschoben. Dabei war es nur die Kraft des Wassers, die für diese Bewegungen sorgte.
    Dieses immerwährende Geräusch ließ kein anderes zu. Jetzt, wo die Dunkelheit noch mehr zugenommen hatte, hörte es sich wiederum lauter an.
    Wer ihn hätte ansprechen wollen, der hätte schon schreien müssen, aber es gab niemand in der Nähe. Harry sah nichts.
    Auch hier huschte kein Tier vorbei, und Menschen ließen sich erst recht nicht blicken.
    Es schien keine Sonne mehr. Dennoch war es schwül und feucht hier unten. Harry wischte sich des Öfteren den Schweiß aus dem Gesicht. Mücken umsummten ihn, denn er war für sie mit seinem Geruch und seinem Blut eine perfekte Beute.
    Er schaute sich die Rückwand an.
    Ja, da gab es eine Tür. Aber auch Fenster. Kleine Quadrate, die von innen nicht

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