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1220 - Gefangen im Hexenloch

1220 - Gefangen im Hexenloch

Titel: 1220 - Gefangen im Hexenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammen. Er merkte, wie sein Herz schneller schlug. Der Stress hatte sich bei ihm verdoppelt und nahm kaum ab, als das Lachen verklungen war.
    Er hatte nicht mal die Richtung bestimmen können. Von der Seite, von oben über das schräge Hausdach hinweg oder von den Felsen her. Es hätte ihn von überall erwischen können.
    Harry entspannte sich wieder, als das Gelächter nicht mehr erklang. Er wartete trotzdem noch einige Sekunden ab, bevor er sich wieder nach vorn bewegte. Er wollte weg aus der Klemme zwischen Felswand und der Hausseite.
    Er atmete auf, als er sich wieder frei bewegen konnte. Es hatte sich nichts verändert. Sein Wagen stand noch an der gleichen Stelle. Nur wurde er nicht mehr vom Sonnenlicht berührt. Auf ihn fielen jetzt die Schatten der Felswand.
    Das Gelächter hallte noch immer durch seine Ohren. Harry versuchte, es einzuordnen. Er überlegte, wie es sich angehört hatte. War es hämisch gewesen oder meckernd? Vielleicht überheblich und…
    Seine Gedanken brachen ab, als er die anderen Geräusche aus der Luft hörte. Es war ein Rauschen und Schwappen, das aber nichts mit dem Wasser zu tun hatte.
    Plötzlich tanzten über seinem Kopf die Vögel. Schwarze, unheimlich wirkende Tiere. Sie hatten ihre Verstecke im tiefen Wald verlassen und nun einen neuen Platz gefunden.
    Raben, die sich über seinem Kopf fanden und dort einen Reigen tanzten. Es war schwer, sie wegen ihrer heftigen Bewegungen zu zählen, aber auf ein halbes Dutzend kam Harry schon. Er glaubte auch nicht daran, dass sie der reine Zufall in seine Nähe gebracht hatte. Zu den Hexen gehörten oft Raben.
    Sie waren ihre Begleiter und hockten auf den Schultern der Frauen.
    Das alles hatte natürlich nichts mit der modernen Frauen- und Hexenbewegung zu tun, aber manchmal konnten Märchen auch wahr werden. Harry dachte daran, dass die Hexen nicht weit sein konnten, wenn schon die dunklen Vögel in der Nähe herumschwirrten. Das Schlagen der Flügel war trotz des Bachrauschens zu hören, und die Vögel blieben auch in der Luft. Sie dachten gar nicht daran, sich irgendwo niederzulassen. Sie schwebten über Harry Stahl und behielten ihn im Blick.
    Harry wusste nicht so recht, wie er sich verhalten sollte. Bei einem Angriff hätte er nicht gut ausgesehen, und deshalb schaute er sich nach einer Deckung um.
    Es gab keine in der Nähe, abgesehen von seinem Auto. Den Gedanken setzte er sofort in die Tat um. Mit schnellen Schritten erreichte er die Fahrerseite, öffnete die Tür und tauchte ab hinter das Lenkrad.
    Zwei Schatten flogen auf ihn zu. Harry sah, dass die Scheibe nicht geschlossen war. Zudem war es zu spät, sie hochfahren zu lassen, denn die Vögel waren da.
    Er riss noch die Arme vor sein Gesicht, um so erste Schnabelhiebe abwehren zu können, doch das war nicht nötig. Die Raben hatten es nicht direkt auf ihn abgesehen, sondern stiegen kurz vor dem Auto in die Höhe und landeten mit leicht dumpfen Lauten auf dem Dach, wo sie auch hocken blieben wie zwei Wächter.
    Stahl atmete zunächst auf. Allerdings fühlte er sich nicht unbedingt in großer Sicherheit, denn die Tiere blieben auf dem Dach hocken, und sie waren auch nicht still, denn sie hackten mit ihren Schnäbeln gegen das Dach, sodass ein stetiger tackender Rhythmus entstand.
    Aufpasser!, dachte er. Da hat mir jemand seine Aufpasser geschickt. Wenn ich jetzt aussteige, werden sie mich verfolgen und versuchen, mir die Augen auszuhacken.
    Eine Zeitlang blieb er bewegungslos sitzen. Durch die offenen Fenster wehte die feuchtschwüle Luft.
    Die Raben hockten immer noch auf dem Dach. Aber sie hackten nicht mehr gegen den Lack, sondern blieben ziemlich ruhig. Nur hin und wieder schabten sie mit den Krallen über das Blech.
    Was hatten sie vor?
    Harry überlegte. Er geriet wieder ins Schwitzen, denn allmählich wurde ihm bewusst, dass man mit ihm hier im Hexenloch ein Spiel trieb. Ob es bei der verschwundenen Familie Helm ebenfalls so begonnen hatte? Es konnte sein, und Harry dachte daran, dass er sich doch nicht geirrt hatte, was seine Einschätzung anging. Er war beobachtet worden, auch wenn es nur die Augen von Raben gewesen waren. Aber es konnte sein, dass sie ihre Nachricht weitergaben, weil sie mit der Hexe oder den Hexen in einer engen Verbindung standen.
    Harry drehte sich nach links, um das Gelände besser beobachten zu können.
    Von den anderen Vögeln sah er nichts mehr. Sie hatten sich in der Dichte des Waldes versteckt. Es war dort nichts zu erkennen. Niemand bewegte sich

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