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1220 - Im mentalen Netz

Titel: 1220 - Im mentalen Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich suchend um, aber von Peruz war weit und breit nichts zu sehen. Offenkundig gab es überhaupt kein anderes Lebewesen auf dieser Welt als ihn selbst und kein anderes Bauwerk als den goldfarbenen Turm, aus dem in halber Höhe die golden leuchtende Plattform ragte, scheinbar schwerelos schwebend über einem Meer von ruhelos wanderndem feinkörnigen, hellgelben Sand.
    Ein eigentümliches Singen hing in der Luft. Stalion merkte jedoch sofort, daß es von dem wandernden Sand erzeugt wurde, eine Melodie, die seit Ewigkeiten über dieser Welt erklingen mochte.
    Stalion zermarterte sich den Kopf darüber, was er auf dieser Plattform zu suchen hatte und wie er überhaupt hierher gekommen war. Er vermochte sich zwar noch deutlich an den Okrill zu erinnern und daß er mit ihm zuletzt an einem anderen Ort gewesen war, und wie dieser Ort ausgesehen hatte und warum Peruz nicht mehr bei ihm war, wollte ihm einfach nicht einfallen.
    Nur eines wußte er ganz genau: Er befand sich auf diesem Wüstenplaneten, weil er den Tiefbunker suchte, in dessen Stasiskammer die Prinzessin seit Äonen zeitgefroren lag.
    Wenn er sie gefunden hatte, mußte er das Stasisfeld abschalten und dafür sorgen, daß die Wiedererweckte keinen schädigenden Einflüssen ausgesetzt wurde.
    Er reckte sich.
    Im Grunde genommen brauchte er den Okrill nicht. Er konnte seine Mission recht gut allein erfüllen. Er schirmte seine Augen mit der Hand vor dem Sonnenlicht ab und ließ seinen Blick über den Horizont wandern, während er sich langsam drehte.
    Dort war es!
    Ein zweiter leuchtender Himmelskörper stand der Sonne gegenüber am Himmel: ein Komet. Sein Schweif wies in einem bestimmten Winkel zur Oberfläche des Planeten.
    Wenn die Aufzeichnungen stimmten, dann mußte er um diese Zeit genau auf die Stelle zeigen, unter der tief unter Sand und Fels die uralte Tiefbunkeranlage begraben war.
    Stalion Dove vertraute darauf, daß alles seine Richtigkeit hatte. Er breitete die azurnen Schwingen aus und schnellte sich dem Himmel entgegen. Mit kraftvollen Flügelschlägen gewann er an Höhe und strebte jenem Ort zu, auf den der Schweif des Kometen zeigte.
     
    *
     
    Er vergewisserte sich noch einmal, daß der Schweif des Kometen genau senkrecht auf die Stelle im Sand zielte, auf der er gelandet war, dann faltete er die Schwingen zusammen, holte die drei Stabelemente seines Stasisfeld-Detektors aus seinem Köcher und steckte sie zu einer Vförmigen Konstruktion zusammen.
    Danach nahm er die beiden abgespreizten Elemente in seine Hände, richtete das dritte Element schräg auf den Boden und konzentrierte sich darauf, die fünfdimensionalen Schwingungen wahrzunehmen, die der Detektor aufspürte und an sein Bewußtsein weitergab, falls sie vorhanden waren.
    Es fiel dem Oxtorner nicht leicht, sich so stark zu konzentrieren, daß er den Gesang des wandernden Sandes nicht mehr wahrnahm. Nur stufenweise vermochte er die Wahrnehmungen der dreidimensionalen Realität zu unterdrücken. Im gleichen Maße versank er in einem Meer anderer Wahrnehmungen, die jenseits der drei räumlichen Dimensionen lagen, aber noch nicht zu denen gehörten, nach denen er suchte.
    Stalion wußte in einem Winkel seines Bewußtseins noch, daß er sich zu Fuß über die Sanddünen bewegte, aber sein vorherrschender Eindruck war der, eine Meduse zu sein, die durch eine Tiefenschicht eines Ozeans trieb, einem unbestimmten Ziel und ungewissen Schicksal entgegen.
    Er hätte nicht sagen können, ob er sich Stunden; Tage oder Wochen hatte treiben lassen, als er Kontakt mit dem Stasisfeld bekam. Es war ein Gefühl, als hätte er mit bloßen Händen ein Stromkabel angefaßt. In seinem Gehirn wallte schlagartig grelles Licht auf, und ein hartes Knacken ertönte.
    Er stöhnte vor Schmerz, ließ aber die Elemente nicht los und als der Schmerz in allmählich flacher verlaufenden Wellen verebbte, formte sich in seinem Bewußtsein ein Abbild der Stasiskammer.
    Sie war ganz aus hellblau leuchtender Formenergie, ein Material, das an besonders hochwertigen Marmor erinnerte. Stalion Dove sah sie allerdings nur von außen. Deshalb konnte er nicht feststellen, ob die Prinzessin sich noch darin befand. Er konnte es nur daraus schließen, daß die Stasisfeldprojektoren, die die Kammer ähnlich umgaben wie die Feldmagnete den Anker eines Elektromotors, ein stechendes, kaltes, farbloses Leuchten emittierten.
    Der Oxtorner überlegte, wie er die Stasiskammer öffnen könnte, als ihm einfiel, daß er sie dazu erst einmal

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