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1221 - Geschäft mit der Angst

1221 - Geschäft mit der Angst

Titel: 1221 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Halbkreis wuchsen, kam er sich vor wie von ihnen umfangen. Jetzt fehlte nur noch eine Bank, auf der man Platz nehmen konnte, um die Ruhe in der Nacht und die weite Aussicht am Tag zu genießen. Man konnte nicht alles haben, und so stellte sich Bill Conolly vor einen der drei Stämme und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.
    Sein Informant war noch nicht aufgetaucht. Das beunruhigte ihn nicht, weil sie keine genaue Zeit ausgemacht hatten. Auf jeden Fall in der Stunde vor Mitternacht.
    Bill wusste auch nicht, womit sich der Mann beschäftigte. Die Information, die besagte, dass es um die Manipulation von Menschen ging, konnte weit gefasst werden, denn irgendwie wurde jeder Mensch manipuliert. Da brauchte er nur die Zeitungen aufzuschlagen oder in die Glotze zu schauen.
    Bill war auch klar, dass diese »normale« Manipulation nicht gemeint war. Möglicherweise betraf sie das Gebiet der Gentechnik, denn dort herrschte noch eine gewisse Rechtsunsicherheit. So konnten sich auf dem Gebiet zahlreiche Schattengestalten tummeln. Damit hatte auch Bills ältester Freund, der Geisterjäger John Sinclair, schon seine Erfahrungen sammeln können.
    Wenn sich jemand dem Ort näherte, dann würde Bill ihn auf jeden Fall sehen. Das Gelände lag einfach zu flach und zu frei.
    Wohin die Straße in die andere Richtung führte und wo sie letztendlich endete, das wusste Bill auch nicht. Er wollte auch nicht groß darüber nachdenken, denn das war nicht sein Problem.
    Um ihn herum verteilte sich die Stille. Richtig ruhig war es trotzdem nicht, denn auch die Natur lebte. Im Gras hatten sich allerlei Tiere versteckt. Immer wieder war ein Fiepen oder Zischeln zu hören, mal ein Summen, und sogar den Flüge lschlag eines Nachtvogels hörte er, bevor über ihm die Blätter im Baum raschelten, auf dem der Vogel seinen Ausruheort gefunden hatte.
    Wer wartet, für den vergeht die Zeit in einer quälenden Langsamkeit. Das merkte der Reporter ebenfalls. Er ging nach einer Weile unruhig auf und ab, schaute nach links, dann wieder nach rechts und suchte nach Bewegungen in der Dunkelheit.
    Es gab sie nicht. Zumindest nicht auf der Straße. Tiefer im Süden huschte noch das Wetterleuchten über den Himmel, doch ein Grollen war nicht zu hören.
    Bill schaute öfter als gewöhnlich auf die Uhr. Noch etwas über eine halbe Stunde bis zur Tageswende. Der Reporter dachte darüber nach, was er unternehmen würde, wenn sein Informant nicht eintraf. Einfach wieder fahren? Noch länger warten?
    Er kam zu keinem Entschluss. Außerdem war die Zeit noch nicht abgelaufen.
    Er hatte Glück.
    Von links kam der Mann!
    Dort bewegte sich ein Schatten über die schmale Straße hinweg. Schon beim ersten Hinsehen hatte Bill erkannt, dass dieser Mensch nicht zu Fuß kam. Er saß auf einem Fahrrad, fuhr allerdings ohne Licht und war deshalb nur sehr schwer zu erkennen.
    Bill widerstand dem Versuch, sich auf die Straße zu stellen und zu winken. Er blieb unter den Kronen der Bäume stehen.
    Wenn es sein Informant war, dann würde er hier anhalten.
    Das tat er auch.
    Er hatte kaum gebremst, als sich der Reporter meldete. »Sind Sie Mr. Quinlain?«
    »Das bin ich.«
    »Dann sind wir hier verabredet.«
    »Bill Conolly?«
    »Genau?«
    Ted Quinlain, der bisher gezögert hatte, war zufrieden. Er drehte das vordere Rad seines Bikes und schob den fahrbaren Untersatz in den Schatten der Bäume. Es war ein Rad, wie man es beinahe schon in einem Museum fand. Einfach nur zum Fahren und ohne irgendwelchen technischen Kram. Dass es Licht besaß, kam schon einem Wunder gleich.
    Nachdem das Rad am Baumstamm lehnte, drehte sich Quinlain um. Er atmete auf. Es war für Bill zu sehen, dass es Quinlain in diesem Moment wesentlich besser ging, denn er wirkte wie ein Mensch, der eine schwere Hürde hinter sich gebracht hatte.
    Die Fahrerei hatte ihn ins Schwitzen gebracht. Aus der Tasche zog er ein großes Tuch und wischte damit über sein Gesicht. »Geschafft«, flüsterte er.
    »Bei dem warmen Wetter ist oft jede Bewegung zu viel.«
    »Sie sagen es, Mr. Conolly.«
    Bill schaute sich Ted Quinlain an. Er war mittelgroß, trug ein dunkles Hemd und eine ebenfalls dunkle Hose und sein Kopf erinnerte an ein übergroßes Ei. Ein paar blasse blonde Haare wuchsen aus der Kopfhaut hervor, und Bill konnte das Gefühl haben, dass sich die meisten Haare unter seinem Kinn verteilten, wo sie einen Bart bildeten, der spitz zulief.
    Das Gesicht wirkte irgendwie traurig. Es mochte an der Mundform liegen, deren Winkel

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