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1222 - Die Jenseits-Sekte

1222 - Die Jenseits-Sekte

Titel: 1222 - Die Jenseits-Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach!«
    Er hatte es mit einer derartigen Bestimmtheit gesagt, dass ich keine Frage nach den Gründen stellte und mich umdrehte, um zum Rover zu gehen. Diesmal übernahm Suko das Lenkrad. Es ergab sich so, weil er an der rechten Seite war.
    Die Heckleuchten des Jaguars verglühten, als Suko startete und langsam anfuhr. »Wir müssen zusehen, dass Abbot uns nicht entdeckt. Wäre etwas peinlich und nicht gut für uns.«
    »Gut, einverstanden. Allerdings wundere ich mich schon, wenn ich ehrlich bin. Ich hatte gedacht, dass nichts gegen ihn vorliegt. Oder handelst du aus einem Gefühl heraus?«
    »Nein, ganz und gar nicht.«
    »Demnach liegt doch etwas gegen ihn vor?«
    Suko wartete mit seiner Erklärung, weil er auf die Autobahn einbiegen wollte. »Für mich ist dieser Jason Abbot ein Rätsel. Was wir gesehen haben, das haben wir gesehen. Davon lasse ich mich auch nicht abbringen.«
    »Was hat dich misstrauisch gemacht?«
    »Du wirst es nicht glauben, John. Der Name Jason Abbot befindet sich in unserer elektronischen Kartei. Aber man kann ihn nicht als einen Verbrecher ansehen. Abbot und seine Frau gehörten zu den Personen, die bei einem Flugzeugattentat ums Leben gekommen sind.«
    Ich sagte erst mal nichts. Dann, nach kurzem Überlegen:
    »Moment mal, Suko. Soll das heißen, dass Jason Abbot tot ist?«
    »Genau das habe ich gemeint…«
    ***
    Johnny Conolly leckte über seine spröden Lippen, als er auf der Schwelle stehen blieb. Er spürte das heftige Klopfen seines Herzens, und irgendetwas warnte ihn davor, das Haus zu betreten. Er merkte dieses ungute Gefühl, das in ihm hoch stieg, und nahm die tiefe Dunkelheit als ein Hindernis wahr.
    Aus ihr hörte er die Stimme seiner Freundin. »Moment noch, Johnny, ich mache Licht.«
    »Ist okay.«
    Viel erkennen konnte er nicht. Irgendwelche Möbelstücke malten sich nur als Schatten ab, und er fragte sich, aus welchem Grund Suzy so tief in den Flur hineinging. Einen Lichtschalter gab es sicherlich auch im Bereich der Tür, aber auf den ließ sie sich nicht ein. Er lauschte ihren Schritten nach und dachte daran, dass er noch eine Chance hatte, jetzt zu verschwinden. Er konnte zu Fuß weglaufen. Bis zum Dorf war es nicht soweit, aber er war ein Conolly, und er sagte sich, dass auch sein Vater Bill nicht weggelaufen wäre. Ein Phänomen musste ergründet werden. Da gab es keine Alternative. Zumindest nicht, wenn man Conolly hieß und ein Leben führte, das etwas außerhalb der Normalität lag.
    Suzys Schritte hatte er verklingen gehört. Für den Moment kehrte Ruhe ein, und Johnny konzentrierte sich auf den Geruch, der ihm aus der Dunkelheit entgegen wehte. Er konnte ihn nicht genau bestimmen. Er war feucht, er war kühl, er war irgendwie anders als in den normalen Häusern, was Johnny nicht unbedingt als tragisch ansah, was ihn jedoch schon seltsam berührte.
    War es ein alter Geruch? Etwas, das lange in den Mauern gelauert hatte und sich nun freie Bahn verschaffte? Das konnte so sein, denn alte Häuser haben das oft in sich, aber hier steckte noch etwas anderes dazwischen. Der Geruch erinnerte ihn an Verlassensein, an Trauer, ein wenig an Friedhof, wo Menschen um ein Grab herumstehen und leise vor sich hinweinen. Es war so, als hätten sich all diese Gefühle zwischen den Wänden des Hauses gehalten.
    Er sorgte sich leicht, als er von Suzy nichts mehr hörte. Ihre Schritte waren verklungen. Johnny atmete tief durch und rief dann ihren Namen.
    »Keine Sorge, ich bin noch da.«
    »Warum machst du kein Licht?«
    »Ist gleich soweit.«
    Sie hatte nicht gelogen, denn wenig später wurde es hell.
    Allerdings nicht strahlend, sondern sehr weich. Es flutete gedämpft in einen langen Flur hinein, in dem Suzy verschwunden war.
    Das heißt, so lang war der Flur nicht. Er war nur recht schmal. Von ihm zweigte eine Treppe nach oben ab, auch eine in den Keller, und zum Ende hin war er offen. Da führte er direkt in einen größeren Raum hinein, in dem sich auch Suzy aufhielt. Sie winkte ihrem Freund zu und rief mit leiser Stimme: »Du kannst kommen.«
    »Ja, okay.«
    Johnny setzte seine Schritte mit langsamen Bewegungen.
    Obwohl er nichts Feindliches spürte, kam ihm dieses Haus so fremd vor. An der rechten Seite dicht hinter der Tür, sah er den Zugang zu einem kleinen Raum. Eine Toilette, denn die Tür stand weit offen. Links ging es zur Küche. Auch dort hinein hatte er einen freien Blick. Dann begann die Treppe nach oben, und dicht am Ende des Flurs führte eine weitere, mit

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