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1222 - Die Jenseits-Sekte

1222 - Die Jenseits-Sekte

Titel: 1222 - Die Jenseits-Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das hing unmittelbar mit dem Haus zusammen. Es war ein Bau, in dem sich Johnny einfach nicht wohlfühlte. Er konnte den Grund nicht nennen.
    Es war einfach über ihn gekommen, und er dachte auch immer wieder daran, was er auf der Fahrt hierher gesehen und was über dem Wasser geschwebt hatte.
    Unwillkürlich brachte er es mit diesem Haus in Zusammenhang, ohne jedoch einen genauen Beweis zu besitzen. Auch jetzt hatte er den Eindruck, dass es hier kalt war, und er drehte den Kopf nach links, um auf das breite Fenster zu schauen.
    Er hätte schon die Lichter im Raum löschen müssen, um nach draußen zu sehen. So blendeten sie ihn zu sehr, als dass er hinter dem Fenster etwas hätte sehen können. Dort lag die Dunkelheit. Eine Bewegung war nicht zu erkennen. Es hätte ihn nicht mal gewundert, wenn die beiden geisterhaften Erscheinungen sich plötzlich gezeigt und in das Wohnzimmer geblickt hätten. Inzwischen hielt Johnny alles für möglich.
    Viele hätten sich gefreut, mit ihrer Freundin allein zu sein, eine sturmfreie Bude zu haben, doch Johnny konnte diese Freude nicht empfinden. Der Druck in seinem Innern wollte einfach nicht verschwinden. Er kam sich vor wie jemand, der in einem dunklen Kinoraum sitzt und darauf wartet, dass endlich der Film beginnt und sich die Spannung löst.
    Der Film hieß Suzy Abbot. Sie kehrte mit zwei hoch gefüllten Longdrink-Gläsern zurück, die sie nicht mit normalem Mineralwasser gefüllt hatte. Der Inhalt sah aus wie Blutorangensaft, was er aber nicht war, denn beim Absetzen der Gläser erklärte sie Johnny, dass sie ihm einen Campari Orange gemixt hatte.
    »Auch gut.«
    »Wasser trinken wir doch jetzt nicht. Mein Vater sagt immer Gänsewein dazu.«
    »Hat er irgendwie Recht«, erwiderte Johnny lachend. Er schaute zu, wie sich Suzy auf die Couch setzte und so dicht an ihn heranrückte, dass sich ihre Körper berührten.
    Da die Außenseiten der Gläser beschlagen waren, nahmen sie sie vorsichtig hoch. Dennoch klingelten die Eiswürfel gege neinander und hinterließen eine leise Melodie.
    »Auf uns«, sagte Suzy.
    »Auf uns«, wiederholte Johnny. Ihm fiel auf, dass Suzy ihre natürliche Fröhlichkeit und auch Lockerheit verloren hatte. Sie wirkte auf ihn jetzt angespannt als sie den ersten Schluck getrunken hatte und das Glas wieder zurück auf die durchsichtige Tischplatte stellte.
    Suzy rang sich ein Lächeln ab. Sie drückte ihren Körper gegen die Rückenlehne und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Dabei schaute sie stur geradeaus. Genau gegen den an der gegenüberliegenden Wand hängenden Spiegel. Auf irgendwelche Bilder hatten die Abbots verzichtet. Da hingen genügend im Flur. Johnny konnte sich vorstellen, dass Suzys Mutter es nicht wollte, dass Bilder mit diesen Motiven auch noch das Wohnzimmer schmückten.
    So hatte sich Johnny ihr Zusammensein eigentlich nicht vorgestellt. Er war der Meinung gewesen, dass seine Freundin dort weitermachen wollte, wo sie am See aufgehört hatten, doch so verhielt sie sich nicht. Sie schaute nach vorn, und als er einen Blick von der Seite her auf ihr Profil warf, da kam es ihm wie versteinert vor.
    »Was ist los mit dir, Suzy?«
    Sie hob die Schultern.
    Er knuffte sie in die Seite. »He, sag mir doch, was du für Probleme hast…«
    »Probleme?«, fragte sie leise.
    »Ja, Probleme. Das sehe ich dir doch an. Du kannst mir nichts vormachen, ehrlich nicht. Du bist ganz anders als am See und auch als auf der Fahrt hierher.«
    Suzy blieb still. Nachdem einige Sekunden vergangen waren und beide den Atem angehalten hatten, als wollten sie die Stille nicht stören, hörte Johnny ein Seufzen. Es war noch nicht verklungen, als sich Suzy zu ihm hindrehte, ihre Arme ausstreckte und ihn umschlang, als wollte sie ihn nicht mehr loslassen.
    Johnny wurde von der Attacke völlig überrascht. Zugleich spürte er ihre Lippen auf seinem Mund. Er merkte, wie sich ihre Zunge nach vorn drängte, und er öffnete die Lippen, um auch seiner Zunge freien Lauf zu geben, damit sich beide mal in seinem und mal in ihrem Mund trafen.
    Es war ein wahnsinniger Kuss, der beiden die Luft raubte.
    Johnny fühlte sich in den ersten Sekunden überrumpelt. Dann, als er wieder etwas klarer denken konnte, hatte er den Eindruck, als wäre dieser Kuss so etwas wie ein veränderter Hilfeschrei, wobei Suzy Unterstützung suchte, die sie bisher nicht gefunden hatte.
    Beide hielten sich fest umschlungen. Johnnys Hände merkten das Zittern unter dem dünnen Stoff des Oberteils, aber er

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