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1223 - Ordobans Erbe

Titel: 1223 - Ordobans Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein. Ihr müßt wieder lernen, alle Gefahren aus eigener Kraft zu überwinden, wenn ihr die kommende Phase der Neutralität überstehen wollt. Zuviel Unterstützung würde euch nur schaden.
    Javier wußte nicht, was er noch sagen sollte. So ungeheuerlich schien ES' These und doch so überzeugend vorgebracht, daß sich jeder Widerspruch von selbst verbot. Gesil stand mit bebenden Fäusten da und fand ebenfalls keine Worte mehr. Vielleicht dachte sie an Perry Rhodan, ihren Mann, und daran, welche gravierenden Vorfälle sich ereignen mußten, bevor er den bisher verfolgten Weg an der Seite der Kosmokraten aus freien Stücken verließ ...
    Setzt euren Flug in Ruhe fort, riet ES, und es schien, als sei die Superintelligenz plötzlich höchst vergnügt. Nichts geschieht von heute auf morgen. Vergeßt jedoch nicht, wovor ich euch gewarnt habe. Das Element der Kälte hat sich zurückgezogen - die Minuswelt selbst aber existiert weiterhin. Nehmt euch in acht und paßt auf euch auf. Wer weiß, wann wir wieder einmal voneinander hören...!
    ES' charakteristisches Lachen hallte durch die Sinne derer, die sich an Bord der BASIS aufhielten. Allmählich wurde es leiser und leiser - gerade so, als ob es sich langsam entfernte. Waylon Javier ertappte sich dabei, wie er ihm förmlich nachlauschte, um auch den letzten Widerhall noch zu vernehmen.
    Irgendwie, fand er, war dies ein Augenblick von kosmischer Bedeutung. ES hatte sich verabschiedet, ohne einen Zweifel daran zu lassen, daß die Menschheit lange Zeit auf seine Unterstützung verzichten mußte. Wie lange, das wußten nicht einmal die Sterne.
    Die Maßstäbe einer Superintelligenz waren andere als die sterblicher Wesen.
     
    *
     
    Stunden später zögerte Waylon Javier immer noch, die nächste Überlichtetappe einzuleiten. Von mehreren Armadaeinheiten kamen beunruhigende Meldungen herein. Es schien, als machte sich unter verschiedenen Völkern eine aggressive Stimmung breit, die nicht so recht zu der Harmonie passen wollte, die noch beim Abflug von der Hundertsonnenwelt herrschte.
    „Vielleicht", meinte Gucky dazu in beißender Ironie, „sind es die ersten Anzeichen, daß sich die Heerscharen in breiter Front von den Kosmokraten abwenden."
    Die Bemerkung, so lax er sie auch vorbrachte, war ein deutliches Indiz dafür, wie sehr er an ES' Ankündigung zu knabbern hatte, Kaum jemandem erging es im übrigen anders, wenn auch der Arbeitsalltag an Bord sehr effektiv von philosophischen Problemen ablenkte.
    Von Rhodan, Nachor und den Kosmokraten fehlte unterdessen weiterhin jedes Lebenszeichen. Niemand wußte, wie weit die beiden Missionen fortgeschritten waren und wann sie ungefähr abgeschlossen sein würden. Das Ausbleiben einer Erfolgsmeldung bestärkte den Kommandanten der BASIS noch in seinem Zögern.
    Als die Ortungsinstrumente ein Flugobjekt erfaßten, das direkt auf die Position der BASIS zuhielt, ahnte Waylon Javier, daß abermals Unvorhergesehenes auf ihn wartete.
    Die Taster identifizierten das Objekt als einen Kugelriesen terranischer Bauart, was zumindest insoweit beruhigte, als man nicht mit einem Angriff zu rechnen brauchte. Die aufgefangene Funkkennung brachte weitere Klarheit: Bei dem anfliegenden Schiff handelte es sich um die RAKAL WOOLVER. Sekunden später bereits meldete sich Bradley von Xanthen selbst.
    „Ich transportiere einen Passagier, der darauf brennt, an Bord kommen zu dürfen", eröffnete er vergnügt. „Tut mir den Gefallen und schaltet ihm eine Transmitterverbindung, ja? Vielleicht kann ich dann endlich mein verdientes Mittagsschläfchen halten."
    Waylon Javier grinste verständnisvoll.
    „Bully?" riet er.
    „Genau der. Seit dem Start liegt mir der Kerl in den Ohren. Wirklich, wenn ihr ihn mir für eine Weile abnehmt, bin ich euch zu Dank verpflichtet ..."
    „Keine Ursache. Wir übernehmen den Hanse-Sprecher. Er bringt uns Neuigkeiten, nehme ich an?"
    „Gute und schlechte", nickte von Xanthen. „Aber das wird er euch alles selbst erzählen wollen."
    „Noch ein paar schlechte Nachrichten, und ich quittiere meinen Dienst!" meckerte Gucky im Hintergrund. „Er soll nur kommen, der Dicke; beim ersten falschen Wort segelt er unter der Decke!"
    „Darf ich Sie höflich darauf hinweisen, Sir", mischte sich die Hamiller-Tube ein, „daß Mr.
    Bull auf den Inhalt seiner Botschaften mit großer Wahrscheinlichkeit keinerlei Einfluß hat...
    Ich halte es deshalb für pädagogisch falsch, ihn unter der Decke segeln zu lassen..."
    „Wo denn sonst?"

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