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1223 - Ordobans Erbe

Titel: 1223 - Ordobans Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts übrig, als auf Perry und Nachor zu warten."
    Gucky kramte mit auffallender Gestik in den Taschen seiner Kombination und förderte nach einer Weile eine Mohrrübe zutage. Er musterte sie genüßlich von allen Seiten, drehte und wendete sie demonstrativ und biß schließlich herzhaft zu.
    „Dann können wir nur noch hoffen", schmatzte er, „daß die beiden Helden rechtzeitig auftauchen. Sonst bleibt doch wieder einmal alles an mir hängen."
     
    6.
     
    Zweifellos ist dieses ausgehende 125. Jahrhundert Malkatu die Blütezeit des Loolandre.
    Oh, ich bin mir darüber im klaren, daß die Verhältnisse nicht ewig so bleiben werden. Die Euphorie wird nachlassen und das Interesse erlahmen.
    Aber noch ist es nicht soweit. Noch ergießen sich die Besucherströme aus allen Teilen Behayniens zu dem gewaltigsten Monument, das denkende Wesen je erschaffen haben.
    Noch labe ich mich an der Neugier, die sie treibt - denn die meisten von ihnen möchten diese Stätte nicht wieder verlassen, bevor ich sie in Audienz empfangen habe.
    Zum Glück kann ich mich (respektive mein Bewußtsein) in fast endlos viele Teile aufspalten, um den Wünschen der Pilger und Wallfahrer gerecht zu werden. Über ein Netzwerk fünfdimensionaler Feldlinien, das sich durch den gesamten Loolandre zieht, sind ständig Splitter meiner Mentalsubstanz unterwegs, die in pseudomaterieller Form die Sehnsucht der vielen Touristengruppen nach einem Kontakt mit mir befriedigen.
    So bin ich einerseits verwoben mit dem hyperenergetischen Kokon in der Halle der Sterne - und andererseits in ungezählten Teilen unterwegs in den Tiefen des Loolandre.
    Ein seltsamer Zustand, dessen Komplexität noch dadurch gefördert wird, daß ich selbst Herr über jedes einzelne meiner Fragmente bin: daß ich also in vielen tausend Exemplaren an ebenso vielen tausend Orten gleichzeitig sein kann.
    Ich genieße es!
    Mein Ruhm ist gewaltig und wächst mit jedem Jahr. Die Ehrfurcht derer, die mich besuchen, rührt mich an und macht mich zugleich stolz auf das, was ich in meinem langen Leben geleistet habe. Es ist eine immer wieder überwältigende Erfahrung für mich, und ich, gebe gerne zu, daß ich mitunter wie in einem Rausch lebe.
    Nicht alle Begegnungen mit Touristen bleiben in meinem Gedächtnis haften. Es sind einfach zu viele. An etliche jedoch werde ich mich auch in zehntausend oder mehr Jahren noch erinnern, weil sie für mich eine besondere Bedeutung erlangen, weil sie, aus diesem oder jenem Grund, bemerkenswert und wichtig sind für die Charakterisierung dessen, was mich, Ordoban, ausmacht.
    Zu der letztgenannten Gruppe gehört mit Sicherheit auch der Kontakt mit den zehn Besuchern aus Hjulkur-Armonti. In einem relativ abgelegenen Bezirk des Loolandre treffe ich (also einer meiner Bewußtseinssplitter) auf sie. Das „Museumsstück", das sie dort begutachten, ist eine grafische Darstellung jenes historischen Schlachtplans, dessen höchst außergewöhnliche Taktik seinerzeit zum Sieg der XXV. Flotte über die aufständischen Bools im Zentrum der Nagu Nakira führte. In der Tat war dieser Plan eine Meisterleistung, und die zehn Hjulkur-Armonti würdigen ihn auch in gebührender Weise.
    Ich höre ihre staunenden Kommentare und verfolge eine Weile die lebhafte Diskussion, die sich entwickelt. Mir tut es immer wieder gut, Lobpreisungen dieser Art mitzubekommen. Sie versetzen mich in Hochstimmung und fördern meine Bereitschaft zum persönlichen Kontakt. Sobald ich mich in pseudomaterieller Form als Abbild meiner selbst zeige, werden die Besucher einen freundlichen und gutgelaunten Ordoban erleben.
    „Nicht nur ein hervorragender Kämpfer", höre ich zufrieden, „sondern auch ein genialer Stratege. Wahrlich, er ist dieses riesigen Monuments, das sie den Loolandre nennen, würdig."
    „Du hast völlig recht", stimmt ein anderer Hjulkur-Armonti zu. „Allein dieser Schlachtplan wäre es wert, seinem Erfinder ein Denkmal zusetzen. Und dabei ist er nur eine von vielen ruhmreichen Taten."
    „Diesmal sieht es so aus, als sollte keine Veränderung eintreten", flüsterte Nachor, während er die Szene weiterhin mit großer Aufmerksamkeit verfolgte. „Im ersten Depot hatte sich die Manipulation schon in einem sehr frühen Stadium der Sequenz angekündigt, durch minimale Abweichungen, die erst im weiteren Verlauf zu einer Totalverschiebung der Ereignisse führten. Hier jedoch kann ich absolut nichts erkennen, was auf eine Sabotage hindeutet."
    „Darüber solltest du froh sein",

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