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1225 - Die Reliquie

1225 - Die Reliquie

Titel: 1225 - Die Reliquie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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innerhalb eines Phänomens.
    In dieser Kirche befand sich kein Tropfen Wasser!
    ***
    Mit dieser Tatsache musste ich erst mal fertig werden. Noch lag ich auf dem Boden und meine starre Haltung glich der eines Ertrunkenen, der sich nie mehr rühren würde.
    Aber ich war nicht ertrunken. Ich war auch nicht bewusstlos oder anders weggetreten. Es gab mich so wie immer, und es stand fest, dass wir uns in einem leeren Kirchenraum befanden, umgeben von den Wassern eines einsamen Sees, dessen Fluten es nicht geschafft hatten, in diese Kirche einzudringen.
    Das also war das Geheimnis dieser kleinen Welt. Das also hatte Eric Tallier entdeckt, aber es war nicht alles, davon war ich überzeugt. Es musste hier unten mehr geben oder etwas Besonderes und Unheimliches, das diesen Vorgang erklärte.
    Ich schob die Atemmaske vom Gesicht weg. Die künstliche Luft brauchte ich nicht mehr. Trennte mich von ihr und blieb auf dem Boden sitzen. Einige Male holte ich tief Luft. Ja, sie war völlig normal. Zwar nicht so wie im Freien, weil sie mit einem großen Prozentsatz an Feuchtigkeit angereichert war, aber das war schon okay. Sie ließ sich atmen und kam mir eigentlich vor wie die Luft an einem regenfeuchten Sommerabend. So ähnlich zumindest.
    Ich drehte mich zur Seite, weil ich Suko anschauen wollte.
    Mein Freund hatte sich ebenfalls von seinen Hilfsmitteln befreit. Er hockte wie ich auf dem Steinboden, hatte die Hände um seine angezogenen Knie gelegt, schaute nach vorn und schüttelte den Kopf.
    »Und?«, fragte ich. Obwohl ich recht leise gesprochen hatte, war meine Stimme mit einem Hall versehen.
    »Im Moment begreife ich es nicht«, sagte er. Er lachte leise, was wieder einen Hall hinterließ. »Sag nur nicht, dass du mehr weißt.«
    »Nein. Ich stelle nur fest, dass wir in einer Kirche sind.«
    »Sehr scharfsinnig.«
    »Und diese Kirche liegt unter Wasser.«
    »Wie man unschwer erkennen kann«, bemerkte Suko und löste seine Hände von den Knien. Er deutete auf die Fenster an den Seiten. Hinter ihnen war das Wasser zu sehen. Es bewegte sich nicht und stand dort wie eine grünliche Mauer.
    »Aber sie ist nicht voll mit Wasser. Wie es eigentlich sein musste.«
    »Genau das ist unser Problem, John. Wie konnte das geschehen?«
    »Magie!«
    »Sehr einfach.«
    »Stimmt. Ich sehe es zunächst me hr global. Die Kirche ist in eine magische Zone hineingeraten, die irgendjemand oder irgendein Ereignis aufgebaut hat. Und sie muss sehr wichtig gewesen sein, sonst wäre ein gewisser Eric Tallier hier nicht getaucht, um nach den Knochen zu suchen. Aber wie wichtig mag sie gewesen sein und welche Funktion mag sie erfüllt haben?«
    Suko stöhnte leise auf. »Da haben wir ein Problem, das wir lösen müssen.«
    Wir hatten lange genug auf dem feuchten Boden gesessen und standen langsam auf. Zurück ließen wir einen verschimmelten Steinboden, der an zahlreichen Stellen einen grünen und bleichen Überzug bekommen hatte und besonders dort sehr stark hervortrat, wo die Steine aneinanderlagen und Fugen bildeten.
    Wir standen in einer kleinen Kirche. Das stand fest, und ferner stand fest, dass diese Kirche unter Wasser lag und trotzdem nicht von den Fluten durchdrungen war.
    Wir konnten atmen, wir konnten uns normal bewegen, und wir drehten auch nicht durch. Der Grund unserer relativen Gelassenheit lag auf der Hand. Oft genug hatten wir es mit Phänomenen und Vorgängen zu tun, die der normale Verstand in die einzelnen Schubladen der Logik nicht einsortieren konnte.
    Wir nahmen diese Überraschungen hin, stellten uns ihnen oder bekämpften sie. So einfach war das im Prinzip. Und trotzdem konnten wir uns nicht damit abfinden, weil sich die andere Seite immer wieder neue Überraschungen einfallen ließ.
    Suko atmete ein, wieder aus, als wollte er probieren, ob wir das tatsächlich erlebten und nicht träumten. Er sah etwas ratlos aus, eben wie ich. Dann stellte er eine Frage.
    »Wir sind doch durch die Tür gekommen - oder habe ich das geträumt?«
    »Nein, hast du nicht.«
    »Wunderbar. Und dann?«
    »War das Wasser verschwunden.«
    »Damit haben wir eine andere Welt oder eine andere Zone betreten«, fuhr Suko fort. »Ist dir denn beim Eintritt über die Schwelle etwas aufgefallen?«
    »Wenn du so fragst«, sagte ich, »ist dir etwas aufgefallen?«
    »Ja, das stimmt. Ich spürte einen leichten Druck, so etwas wie einen Widerstand. Danach war alles anders.«
    »Bei mir auch.«
    Er räusperte sich. »Dann steht die Kirche gar nicht im Wasser, obwohl es so

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