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1226 - Das Versteck

1226 - Das Versteck

Titel: 1226 - Das Versteck
Autoren: Jason Dark
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oder hineingelassen, das hatte sie nicht mitbekommen.
    Jedenfalls war sie in der Tiefe gelandet und hatte Schreckliches erleben müssen, bis hin zum körperlichen Angriff.
    Da war etwas aus dem Dunkeln gekommen. Etwas Dunkles und Schleimiges. Einfach widerlich und stinkend. Es hatte sich ihr genähert, und sie hatte es zuerst sogar abwehren können, indem sie mit einem Menschenknochen auf das Etwas eingeschlagen hatte. Danach war ein Wunder geschehen, denn das Ding hatte sich zurückgezogen, doch an eine Befreiung hatte Rhonda nicht geglaubt.
    Allerdings gelang es ihr auch, die Panik und die Angst im Zaum zu halten. Möglicherweise kam ihr jetzt die berufliche Ausbildung zugute, denn sie fing an, über ihr Schicksal nachzudenken und wollte es nicht so einfach hinnehmen.
    Die Schachtwand hochzuklettern, schaffte sie nicht. Erstens war sie zu glatt, zweitens zu lang, und so blieb ihr nichts anderes übrig, als nach einem zweiten Ausgang zu suchen.
    Obwohl es sie anwiderte und sie auch unter starker Angst litt, überwand sich Rhonda selbst und kroch seitlich in den Schacht hinein, denn dort gab es einen Gang.
    Es war dunkel. Sie hörte die Geräusche, sie nahm den extrem widerlichen Geruch wahr, der ihre Atemwege verstopfte, aber sie vertraute auf sich selbst und das Glück, dem Menschenfresser letztendlich entkommen zu können.
    Das Glück stand auf ihrer Seite, denn Rhonda entdeckte einen weiteren Gang oder Stollen, der in eine andere Richtung führte, in die sie eindrang. In einer derartigen Lage war es ihr gleichgültig, wo sie landete. Wenn sie keinen zweiten Ausgang fand, würde sie sowieso nicht überleben können.
    Was anschließend geschah, das hatte sich ihrer Erinnerung zum Teil entzogen. Ihr Feind musste etwas bemerkt haben. Sie hatte ihn gehört. Sie hatte sein verdammtes Schreien vernommen oder was immer es gewesen sein mochte.
    Sie war in ihrer wilden Panik weitergekrochen, und auch der Gedanke, hier lebendig begraben zu werden, hatte sie nicht davon abhalten können. Sie wollte nur weg und hatte tatsächlich das Glück, einen zweiten Ausgang zu finden.
    Dicht an einem Bach. In seiner Ufernähe, an seiner Böschung, da war der Ausgang nur notdürftig verkleidet worden.
    Sie hatte sogar das Plätschern des Wassers gehört. Die Hoffnung auf eine erfolgreiche Flucht hatte den Blutdruck in ihr hochgetrieben. Es war alles so nah. Sie brauchte nur das Gestrüpp zur Seite zu räumen, dann hatte sie es geschafft.
    Aber auch ihr Feind war nah.
    Er hatte sie sogar erreicht.
    Die folgende Zeit war schlimm gewesen. Klauen hatten sie gepackt. Finger mit langen, krummen Nägeln hatten sie nicht mehr loslassen wollen. Es war zu einem verzweifelten Kampf gekommen, und Rhonda hatte sich wie wahnsinnig gewehrt.
    Sie hatte immer wieder nach hinten getreten, um die Klauen loszuwerden. Die Nägel hatten den Stoff ihrer Hose aufgerissen und ihr dann die Haut in blutigen Streifen von den Beinen geschabt.
    Schmerzen hatte Rhonda nicht gespürt. Ihr Kopf war erfüllt mit anderen Dingen. Sie wollte leben, sie wollte weg, sie wollte kein Opfer dieses Monstrums werden, und sie hatte es tatsächlich geschafft. Sie war dem Unhold aus dem Wald entkommen. Sie war in den Bach gefallen, der nur wenig Wasser führte, sodass sie zum Großteil im Schlamm gelegen hatte. Das war ihr alles egal gewesen. Sie wollte nur weg und achtete auch nicht auf die blutenden und verletzten Beine, die schmerzten, als wären sie in Säure getaucht worden.
    Sie schaffte es.
    Der Wille trieb sie voran. Es gab nichts, was sie noch aufha lten konnte. Sie hatte ihre Gedankenwelt ausgeschaltet, es galt, das Leben zu retten. Sie wollte nur soweit wie möglich weg von diesem nicht erklärbaren Grauen, aber auch sie war kein Übermensch. Irgendwann war Rhonda am Ende ihrer Kräfte.
    Wo sie sich befand, wusste sie nicht. Sie lag irgendwo im Wald, den sie auf ihrer Flucht erreicht hatte, ohne es zu wollen.
    Sie wurde von hohen Pflanzen geschützt und nahm den Geruch feuchter Erde auf.
    Sie schmeckte Blätter auf ihren Lippen. Im Kopf rauschte es, das Herz schlug viel zu schnell, und wenn sie einatmete, dann keuchte sie nur und hatte das Gefühl, von roten Kreisen weggetragen zu werden.
    Rhonda wurde nicht bewusstlos. Sie blieb liegen, weil sie noch nicht aufstehen konnte. Hinzu kamen die blutenden Beine, von denen noch immer starke Schmerzen aus gingen. Sie hatte sie sich noch nicht angeschaut, stellte sich aber vor, dass sie nur noch aus rohem Fleisch bestanden, so
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