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1226 - Der Kampf um Schatzen

Titel: 1226 - Der Kampf um Schatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unten", rief er so laut, daß der Boden zitterte.
    Atlan und Jen Salik aktivierten die Antigravs der TIRUN-Monturen. Vom Rand des Schachtes aus spähte der Arkonide in die Tiefe. Die Helligkeit war homogen, so daß jenseits einer Distanz von einhundert Metern keine Konturen mehr erkennbar waren. Jen Salik unternahm den ersten Versuch. Mit eingeschaltetem Antigrav sprang er in den Schacht. Er kam nicht weit. Das Aggregat des TIRUNS neutralisierte die abwärts beschleunigende Wirkung des künstlichen Schwerefelds.
    „Alles in Ordnung", nickte der Terraner. „Der Schacht ist in Betrieb."
    Sie sanken in die Tiefe. Der Schacht war von bedeutendem Umfang. Er besaß einen Durchmesser von zwanzig Metern und mochte früher zum Transport umfangreicher Güter gedient haben. Er erschien grundlos. Am unteren Ausgang erwartete Atlan, Wachposten des Grauen Lords zu finden. Er fragte sich, ob ihnen die Möglichkeit zur Verfügung stand, anders als durch direkte Beobachtung festzustellen, daß sich jemand durch den Schacht näherte.
    Dann aber entwickelten sich die Dinge ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte.
    Domo Sokrat manövrierte sich während des Schwebens in waagrechte Position und spähte nach unten.
    „Ich sehe die Schachtsohle", erklärte er mit unterdrückter Stimme. „Niemand in Sicht."
    Seine drei Augen waren wesentlich schärfer als die Sehorgane des Arkoniden oder des Terraners, selbst das mittlere, das, wie er behauptete, durch den Einfluß der Tiefe ins Gelbliche verfärbt worden war.
    Es vergingen etliche Minuten, bevor auch Atlan das Ende des Schachts erkannte. Er sah, wie der Haluter sich zusammenkrümmte. Im Schweben nahm er die typische Laufstellung ein, bei der er sich auf den Beinen und dem unteren Armpaar bewegte.
    „Keine Unvorsichtigkeit", warnte der Arkonide.
    „Sie warten auf uns. Ich spüre es", sagte Domo Sokrat mit dumpfer Stimme.
    Die Oberfläche seines Körpers wurde matt. Er hatte die Molekularverdichtung vollzogen.
    Die Sohle des Schachtes kam näher. Der Haluter manövrierte sich in die Nähe der rückwärtigen Schachtwand. Noch bevor er den Boden erreicht hatte, schnellte er sich nach vorne. Mit der Geschwindigkeit eines Geschosses fuhr er durch die Schachtöffnung.
    Fünf Meter weiter prallte er mit donnerndem Krach gegen ein massives Hindernis. Staub wallte auf, Gesteinsbrocken spritzten nach allen Seiten davon. Das hohle Rauschen eines Desintegrators war zu hören. Aber schon hatte Domo Sokrat, vom Aufprall zurückgeschleudert, einen anderen Kurs eingeschlagen. Der Schuß verfehlte ihn.
    Jen Salik und Atlan stürmten aus dem Schacht. Der Terraner sah den kugelförmigen Roboter, der inmitten der Staubwolke schwebte, als ersten. Ein mentaler Befehl genügte, den Impulsstrahler zu aktivieren, der zum Arsenal der Handgelenkspassen des TIRUNS gehörte.
    Instinktiv warf er sich rückwärts und riß dabei den Arkoniden mit sich. Sie stürzten auf den Boden des Schachtes. Draußen gab es einen donnernden, ohrenbetäubenden Knall.
    Eine Druckwelle fegte den Staub beiseite. Metallene Bruchstücke schossen kreischend am Schachtausgang vorbei und vergruben sich klatschend und knirschend in steinerne Wände.
    Das dauerte knapp eine Sekunde, dann wurde es still. Atlan richtete sich auf.
    „Das war schnell gehandelt und noch schneller gedacht", sagte er anerkennend. „Ich danke dir, mein Freund."
    Von draußen waren die stampfenden Geräusche schwerer Schritte zu hören. Domo Sokrats mächtige Gestalt erschien unter der Schachtöffnung. Der Haluter grinste übers ganze Gesicht.
    „Atlanos, Salikos - ihr seid brauchbare Mitkämpfer", verkündete er mit dröhnender Stimme.
     
    5.
     
    Jetzt, nachdem der Schmutz und der Qualm sich verzogen hatten, sahen sie, daß der Schacht auf einen tunnelähnlichen Korridor mündete, der zur rechten Hand nach wenigen Metern vor einer glatten Wand endete, zur linken jedoch sich mit sanfter Abwärtsneigung fortsetzte, so weit das Auge reichte. Die Beleuchtung des Tunnels kam aus großen, lumineszenten Platten, die Bestandteile der Decke bildeten.
    Sie drangen einen halben Kilometer weit vor, Domo Sokrat an der Spitze. Sie sahen schon von weitem, daß die Kette der Leuchtkörper plötzlich abbrach und der weitere Verlauf des Tunnels durch pechschwarze Finsternis führte. Als sie den Punkt erreichten, an dem über ihnen die letzte Lumineszenzplatte strahlte, wurden sie gewahr, daß hier nicht nur die Beleuchtung, sondern auch der Ausbau des Tunnels endete. Was

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