1226 - Der Kampf um Schatzen
zurückkehren, werdet ihr in der Lage sein, die Waffen zu benützen, die hier stehen. Der junge Abaker ist in der Lage, die psionische Schutzhülle zu entfernen. Aber seine Kräfte sind begrenzt. Triff du die Auswahl der Geräte, mit denen ihr die grauen Truppen dort draußen vertreiben wollt."
„O Herr", brach es da aus Henner-Bak hervor, „wir sind keine Krieger!"
„Ihr habt die Wahl", antwortete Atlan schroff, „entweder Krieger oder grau zu werden.
Krieger seid ihr nur für kurze Zeit, grau für immer."
Das leuchtete dem Alten ein. Er wiegte den massiven Schädel hin und her und meinte: „Wenn du es so darstellst, kann man dir nicht widersprechen." Gleich darauf hatte er jedoch einen Einwand. „Warum wollt ihr Ritter der Tiefe die Auswahl der Waffen nicht treffen?"
„Wir kennen sie nicht so gut wie du. Außerdem sind wir nicht mehr hier, wenn Twirl zurückkehrt."
„Ooh", machte Henner-Bak. Die Aussicht, demnächst auf die Anwesenheit der Ritter der Tiefe verzichten zu müssen, war ihm unangenehm. „Ihr wollt uns verlassen?"
Anstatt seine Frage zu beantworten, stellte der Arkonide eine Gegenfrage.
„Gibt es nur den einen Zugang zum Spiralmonument, den oben auf der Plattform?"
„Nein", antwortete der Alte. „Es gibt zwei Eingänge in der Basis. Nur wenige kennen sie."
„Du kannst sie uns beschreiben?"
„Gewiß kann ich das."
Jen Salik und Domo Sokrat waren der Unterhaltung aufmerksam gefolgt. Als Atlan sie einen nach dem ändern ansah, las er Zustimmung in ihren Augen. Sie wußten, was er vorhatte.
„Herr", meldete Henner-Bak sich zu Wort. „Ich..."
„Nenne mich nicht Herr", unterbrach ihn der Arkonide. „Mein Name ist Atlan."
„Ich weiß wohl, was du planst", begann der Älteste von neuem. „Es gibt nur wenige Bewohner von Schatzen, die es in jüngster Zeit gewagt haben, in die Kavernen einzudringen. Wenn sie zurückkamen, berichteten sie von fürchterlichen Graugeschöpfen, die sich dort unten herumtrieben, den Vitalsaboteuren des Grauen Lords. Ich fürchte für euer Leben, falls ihr in die Tiefe steigt."
Er hielt Atlans forschendem Blick ohne Mühe stand.
„Ich weiß, was du jetzt denkst", sagte er. „Ich will dir Furcht einflößen, weil ich dich lieber hier bei uns hätte als unten in den Kavernen. Das denkst du, nicht wahr? Aber es ist nicht so. Wie könnte ich Rittern der Tiefe Angst einjagen? Ich sorge mich wirklich um euer Leben."
Das war aufrichtig gesprochen.
„Ich danke dir, Henner-Bak", sagte Atlan. „Aber wenn wir Schatzen gegen den Grauen Lord verteidigen wollen, müssen wir auf zwei Ebenen kämpfen. Ihr hier oben, und wir dort unten. Es bleibt uns keine andere Wahl. Und nun beschreibe uns bitte die beiden Zugänge."
*
Ihre Befürchtung, daß der Graue Lord überall seine Wächter postiert habe, bewahrheitete sich nicht. Dafür hatten sie ein anderes Problem. Sie waren unbehindert durch den Eingang eingedrungen, den Henner-Bak ihnen beschrieben hatte. Im Innern des Monuments fanden sie ein wahres Labyrinth von Gängen, Hallen, Kammern, Räumen, Rampen und Korridoren, aber keinen Zugang zu den Kavernen. Seit einer halben Stunde waren sie schon unterwegs, und noch immer wußten sie nicht, wo der Weg in die Tiefe begann.
Die Hallen und Räume, die sie durchquerten, waren öd und leer. Außer dem Geräusch ihrer Schritte war kein Laut zu hören. Der Wirrwarr der Anlage wirkte sinnlos, und doch mußte er in ferner Vergangenheit einem bestimmten und wohldurchdachten Zweck gedient haben. Niemand errichtete ein Bauwerk dieses Umfangs und füllte es mit Räumlichkeiten, ohne eine, bestimmte Vorstellung zu haben, wie all dies verwendet werden sollte.
Als sie wieder einmal, wie schon so oft zuvor, am Eingang eines Antigravschachts standen, der nach oben führte, meinte Jen Salik: „Es kann sein, daß wir die ganze Zeit über in der falschen Richtung gesucht haben.
Vielleicht gibt es auf dieser Ebene keinen Zugang nach unten."
„Die Idee hat etwas für sich", nickte Atlan. „Wir wollen's versuchen."
Sie glitten zwanzig Meter weit in die Höhe und landeten in einer riesigen Halle, die wesentlich heller erleuchtet war als die Räumlichkeiten, die sie bisher durchstreift hatten.
Sie war ebenso kahl und öde wie alles, was ihnen im Innern des Monuments bislang zu Gesicht gekommen war, aber im Hintergrund zeichnete sich, so hoch wie das Portal am Dom Kesdschan, der Eingang eines weiteren Antigravschachts ab. Domo Sokrat stürmte los.
„Er führt nach
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