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1227 - Verschollen im Mittelalter

1227 - Verschollen im Mittelalter

Titel: 1227 - Verschollen im Mittelalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Smith
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Allie die von beiden Uhren gemessene Zeit und stellte fest, dass die Zeit der fliegenden Uhr den Bruchteil einer Sekunde langsamer vergangen war als die Zeit der Erduhr. Erstaunlich, finden Sie nicht?«
    »Ist ja sowieso alles relativ!«, rief einer dazwischen, der sonst höchstens dadurch auffiel, dass er ständig in der Nase bohrte.
    »Bis auf deinen Rotz, der ist nicht nur relativ, sondern ziemlich eklig«, erwiderte ein Mädchen und rieb einen imaginären Popel zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Vorn steckten zwei blasse Jungen die Köpfe zusammen und kicherten wie Mädchen.
    »Aber, aber, meine Herrschaften«, beschwor Professor Winkeleisen seine Schüler, »das ist doch wirklich unter unserem Niveau!« Er pochte aufs Pult um fortzufahren. »Kennt jemand von Ihnen noch ein anderes Experiment, das Einsteins Thesen bestätigt?«
    Der Wortschwall verebbte. Stille kehrte ein. Professor Winkeleisen schritt durch die Reihen, doch niemand meldete sich. Schließlich blieb sein Blick an Nelson hängen. »Wenn Sie so nett wären, uns Einlass in Ihre Gedankenwelt zu gewähren«, sagte Professor Winkeleisen und einige Schüler grinsten. »Hallo, Nelson, ja, Sie meine ich.«
    Nelson drehte sich langsam um und sah die Blicke der gesamten Klasse auf sich gerichtet. Automatisch rief er die letzten Sätze seines Lehrers ab, die er unterbewusst gespeichert hatte, und formulierte bereits eine Antwort, während einige Mitschüler ihm noch schadenfrohe Blicke zuwarfen. »In einem anderen Experiment«, begann er und unterdrückte ein Gähnen, »haben Wissenschaftler Elektronen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit durch einen Teilchenbeschleuniger gejagt. Der Zerfallsprozess der beschleunigten Elektronen war, wie sich zeigte, am Ende weniger fortgeschritten als jener der in Ruhe verbliebenen Teilchen.«
    Professor Winkeleisen klatschte in die Hände. »Bravo!«, lobte er, »so weit können Sie nicht fort gewesen sein, Nelson.« Er grinste. »All dies zeigt uns, dass Einstein Recht behielt. Aus seiner berühmten Formel E=mc 2 folgen noch einige weitere interessante Feststellungen. Erstens: Nichts bewegt sich schneller als Lichtgeschwindigkeit. Zweitens: Könnten wir uns mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen, würde für uns die Zeit stillstehen. Drit…«
    »Aber dann müssten doch«, unterbrach ihn ein schlaksiger Schüler, der seine fieseligen Haare zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, »bei Geschwindigkeiten jenseits der Lichtgeschwindigkeit auch Zeitreisen möglich sein, oder nicht?«
    Über Professor Winkeleisens Gesicht huschte ein Lächeln. »Theoretisch ja«, antwortete er und wandte sich der Tafel zu. »Wobei wir bei Stephen Hawking, dem vielleicht größten Physiker unserer Zeit, gelandet sind.«
    Der Sturm hatte zugelegt. Heftig rüttelte er an den Fenstern, die auf Nelson nicht den stabilsten Eindruck machten. Sein Lehrer deutete gerade auf die Tafel um fortzufahren, als es einen gewaltigen Schlag tat. Einige Schüler sprangen erschrocken zum Fenster. Doch draußen war bloß eine Leiter umgefallen, die Hausmeister Kunkel im Hof vergessen hatte.
    »Jene bescheidenen Energien, die auf unserer Erde walten«, hob Professor Winkeleisen an, »sind nichts im Vergleich zu jenen Gewalten, die am Rande eines in sich zusammenstürzenden Sterns entfesselt werden. Solche Sterne, die massenhafte Energie aufsaugen, nennen wir bekanntlich Schwarze Löcher. Einstein selbst wollte an die Existenz dieser unheimlichen Gebilde nicht glauben, obwohl sie zwingend aus der allgemeinen Relativitätstheorie hervorgeht, denkt man sie konsequent zu Ende. Erst Stephen Hawking hat uns ein plastisches Bild dieser monströsen Schwarzen Löcher gemalt.«
    »Und was haben Schwarze Löcher mit Zeitreisen zu tun?«, fragte der Zopfträger dazwischen.
    »Üben Sie sich in Geduld, Luk«, erwiderte Professor Winkeleisen, »ich werde Ihren Durst sogleich stillen.« Er trat hinters Pult und malte einen auf dem Kopf stehenden breitkrempigen Zylinder an die Tafel.
    »So in etwa könnte ein Schwarzes Loch aussehen. Das Hubble-Weltraumteleskop hat die Existenz solcher Löcher zweifelsfrei nachgewiesen. Aus ihnen kann kein Lichtstrahl entweichen. In ihrem Innern steht die Zeit still.« Professor Winkeleisen schritt durch die Reihen seiner Schüler und blickte dabei jedem ins Gesicht. »Wenn es aber Punkte im Universum gibt, an denen die Zeit stillsteht, müsste man – zumindest theoretisch – zwei dieser Punkte miteinander verbinden können. Dann erhielte

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