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1229 - Das Vogelmädchen

1229 - Das Vogelmädchen

Titel: 1229 - Das Vogelmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in Atlantis nicht aufwarten können, und genau darauf setzte ich.
    Für sie war ich waffenlos.
    Sie rannte weiter. Sie riss das Schwert plötzlich in die Höhe und hielt den Griff mit beiden Händen fest, um möglichst hart zuschlagen zu können.
    Ich feuerte.
    Aber nicht beim Laufen. Ich hatte für einen Augenblick gestoppt und auch zielen können.
    Das geweihte Silbergeschoss schlug in die rechte Schulter der Blonden, während das Echo des Schusses noch durch den Garten hallte. Ich hörte den Schrei, ich sah die zuckende Bewegung und bekam mit, wie Sinas rechter Arm zurückgeschleudert wurde. Sie stolperte dabei noch weiter, denn jemand wie sie gab nicht auf.
    Sie wechselte das Schwert in die Linke und brüllte auf wie ein Tier, das aus seinem Käfig herauswollte.
    Sie gab nicht auf. Sie wollte den Sieg erringen. Sie machte weiter. Im Moment kümmerte ich mich nur um sie und nicht um den Riesenvogel, der allerdings seinen Schädel bewegte und glotzte und nicht wusste, wie und wo er eingreifen sollte.
    Carlotta war zurückgewichen und somit aus der Gefahrenzone gelangt. Das wiederum sah ich als einen Pluspunkt an, konnte mich aber um das Vogelmädchen nicht kümmern, wobei ich zugleich froh war, dass sich auch Maxine zurückhielt.
    Nicht Sina.
    Sie war angeschossen. Und wieder erinnerte sie mich an ein Tier, das sich eine Kugel eingefangen hatte und durch den Schmerz nur noch wütender geworden war.
    Halb gebückt hatte sie gestanden, was mich an eine Lauerstellung erinnert hatte. Jetzt aber schoss sie aus dieser Haltung wieder in die Höhe, und sie wuchtete das Schwert ebenso auf mich zu wie sich selbst. Sie wollte sich in mich hineinwerfen und mich mit der hellen Klinge durchbohren, aber sie hatte nicht mit meiner schnellen Reaktion gerechnet, denn ich hatte mich auf ihren Angriff eingestellt.
    Ich musste wieder schießen.
    Zwei Mal krachte die Beretta. Beide Kugeln trafen die Frau im Sprung. Sie hatte den Boden noch nicht berührt, als sich ihr Körper in der Luft zusammenzog, um sich klein zu machen.
    Sina schaffte es nicht mehr, die Beine auszustrecken. Sie fiel einfach hin und begrub dabei ihr Schwert unter sich.
    So blieb sie liegen. Gekrümmt, die Beine angezogen, als wollte sie die Knie in den Bauch stoßen. Und ich hörte einen jammernden Laut, als sie ihren Kopf drehte, damit sie mich anschauen konnte. Sie hatte wohl das Bedürfnis, ihrem Mörder in die Augen schauen zu wollen, aber ich fühlte mich nicht als Mörder. Ich hatte in Notwehr gehandelt, ich hatte mein Leben und auch das der Ärztin gerettet, zumindest für die nächste Zeit.
    Ich war mit drei Schritten bei ihr. Mir pfiff ihr Atem entgegen. Der Körper war von drei Kugeleinschlägen gezeichnet, und ich erhaschte sogar einen Blick in ihre Augen, in denen sich ein ungläubiges Staunen abmalte.
    Sina konnte es einfach nicht begreifen, dass es mit ihr zu Ende ging, und vor allen Dingen fasste sie nicht, dass sie durch eine völlig fremde Waffe umgebracht worden war.
    Nach zwei Sekunden war sie tot!
    Der Blick zeigte nichts mehr an. Er war leer, denn es steckte kein Funken Leben mehr in ihr.
    Ich trat wieder zurück. Dabei hörte ich Maxines Stimme, die ebenfalls sehr schrill klang, und ich sah auch, dass sich das Vogelmädchen wieder in die Luft erhob.
    Nur war es nicht das, was die Ärztin so erschreckt hatte. Ich brauchte den Kopf nur leicht nach links zu drehen, um zu erkennen, dass die Gefahr noch nicht vorbei war.
    Sina gab es nicht mehr.
    Aber Gryx lebte! Und er stemmte seinen riesigen Körper langsam hoch und breitete die Schwingen aus…
    ***
    Ideal wäre es gewesen, wenn er sich in die Luft geschwungen hätte und weggeflogen wäre, aber das kam nicht in Frage. Er würde Sina rächen wollen, auch wenn er kein Mensch und nicht mit den entsprechenden Gefühlen gesegnet war.
    Plötzlich schwebte er über dem Rasen. Nur kopfhoch, aber ich hatte das Gefühl, als würde der Körper die gesamte Gartenbreite einnehmen, so immens war die Spannkraft der Schwingen. Ich schaute genau in dieses Vogelgesicht mit dem langen aber auch gekrümmten Schnabel, der mich mit wenigen Hieben zerhacken konnte, wenn er wollte.
    »Ins Haus, Max!«, brüllte ich noch, dann musste ich mich um mich selbst kümmern, denn der Vogel griff an.
    Es war eine schreckliche Lage für mich, auch wenn sie nur eine Sekunde dauerte. Ich schoss auf ihn, ich traf auch, aber das machte ihm nichts aus, denn plötzlich war er über mir.
    Nein er fiel nicht zurück und begrub mich unter

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