Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1229 - Psionisches Roulette

Titel: 1229 - Psionisches Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aber auch der Terraner war für seine telepathischen Rufe unerreichbar. Das konnte nur bedeuten, daß die Gondel mit den beiden Rittern der Tiefe und ihren Orbitern von einem Antipsifeld abgeschirmt wurde.
    „Wir müssen sofort nach Korzbranch, Twirl", erklärte Lethos. „Vielleicht können wir noch das Ärgste verhindern."
    „Das ist nicht mehr möglich", meldete sich wieder die Mentalstimme des Aktivators. „Ihr seid..."
    Den Rest hörte Lethos nicht mehr, denn Twirl hatte schnell geschaltet; wenn es darauf ankam, dann konnte der junge Abaker eine Situation blitzartig erfassen und entsprechend reagieren.
    Twirl stellte den Körperkontakt her, und sie entmaterialisierten. Lethos hatte im selben Moment das Gefühl, als würde sein Körper von einer gewaltigen Explosion in tausend Stücke gerissen. Das verursachte weniger körperlichen Schmerz als eine geistige Desorientierung. Lethos war, als würde sein Geist in alle Richtungen verweht. Gleich darauf sammelten sich die Fragmente seines Ichs wieder in einer gewaltigen Implosion.
    Lethos wurde zurückgeschleudert.
    Er war benommen, sein Körper brannte, aber er erkannte, daß er an seinen Ausgangspunkt zurückgekehrt war. Twirl kauerte neben ihm, er zitterte am ganzen Körper. Irgend etwas hatte sie während des Entmaterialisierungsprozesses zurückgeschleudert.
    Allmählich wurde Lethos klar, was das zu bedeuten hatte. Nicht die Gondel mit Atlan, Salik, Clio und Sokrates wurde von einem Antipsifeld abgeschirmt, sondern er und Twirl waren in einem solchen gefangen.
    Jetzt war auch klar, warum sich die Exterminatoren um den Transmitterdom formierten.
    Vermutlich hatten sie mit ihrem Sturmlauf bereits begonnen, um die Eingeschlossenen in die Enge zu treiben und gefangen zu nehmen.
    Lethos sah nur noch eine Chance, um den Exterminatoren zu entkommen. Sie mußten einen der Kurzstreckentransmitter im Dom erreichen und sich aus dem Gefahrenbereich abstrahlen. Es war egal wohin, irgendwohin, wo Twirls Teleporterfähigkeit nicht egalisiert wurde.
    Lethos kümmerte sich um Twirl und half ihm auf die Beine.
    „Das war die schlimmste Ohrfeige meines Lebens", bekannte Twirl. „Aus meinem Kopf ist alles wie weggeblasen."
    „Das wird schon wieder werden", versicherte Lethos, froh darüber, daß Twirl wenigstens körperlich wiederhergestellt war. „Jetzt müssen wir machen, daß wir einen Transmitter erreichen."
    „Immer diese Hektik", beschwerte sich Twirl, rückte seine Overallhose zurecht und folgte Lethos aus der Aktivatorhöhle.
    Der Aktivator selbst blieb stumm.
     
    *
     
    Es fiel Atlan nicht schwer, die Gondel zu steuern. Während ihrer ersten Flucht mit diesem Gefährt hatte er sich mit den Instrumenten vertraut machen lassen.
    Der Arkonide setzte nicht das Haupttriebwerk ein, das einen Flug entlang der Kraftfeldlinien erlaubte, die es in der Pufferzone zwischen der Tiefenkonstante und der eigentlichen Tiefe gab. Korzbranch war nicht so weit entfernt, daß sie mit Höchstgeschwindigkeit fliegen mußten. Das Normaltriebwerk tat es auch.
    Der Frontbildschirm in der Steuerzentrale zeigte das Land aus einer Höhe von etwa eintausend Metern. Einmal flogen sie über eine kleinere Eugen-Station hinweg, die von irgendwelchen Fremdwesen belagert wurde. Als unter ihnen ein gewundener Flußlauf auftauchte, dessen Ufer von den Überresten verfallener Baumhäuser bedeckt waren, sagte Domo Sokrat: „Wir sind gleich da." Es klang irgendwie wehmütig.
    Atlan drosselte die Geschwindigkeit. Ohne den Bildschirm aus den Augen zu lassen, fragte er: „Hast du deine Kolonie bereits aufgegeben?"
    „Korzbranch ist nicht mehr meine Kolonie", antwortete der Haluter. „Fonneher und all die anderen, für die ich dieses Asyl geschaffen habe, sind fort. An ihrer Stelle sind Unbekannte da, zu denen ich keine Beziehung mehr habe."
    „Es sind ebenfalls Schutzbedürftige..."
    „Ach Atlanos", fiel Domo Sokrat ihm ins Wort. „Ich brauche keinen Trost. Vielleicht ist es ganz gut so, denn irgendwann wäre ich ohnehin wieder aus Korzbranch fort gegangen.
    Fonneher und die anderen werden sich auch in der Fremde zurechtfinden, da bin ich ganz sicher."
    Atlan nickte, weil es nichts dazu zu sagen gab.
    In der Ferne tauchte ein Massiv auf, ein 200 Meter hoher und über 5 Kilometer breiter Tafelberg. Er bestand aus einem rötlichen, schwarzgesprenkelten Mineral, dem so genannten Stahlstein. Das Plateau war fast bretteben. Beim Näher kommen war zu erkennen, daß es fast lückenlos von dichtem

Weitere Kostenlose Bücher