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123 - Der Tempel im Dschungel

123 - Der Tempel im Dschungel

Titel: 123 - Der Tempel im Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Rücken gesessen hatte, um sie zu bändigen, erhob sich und half der Frau, sich aufzusetzen.
    Reena und der Cro Magnon erschraken, als sie das Gesicht der Padma-Sadhu sahen. Es war das einer Sterbenden - blaß, von tiefen Furchen durchzogen, mit eingesunkenen Augen, die in dunklen Höhlen lagen. Aber von der dämonischen Ausstrahlung der Frau war nichts mehr zu spüren. „Gerettet", seufzte die Frau auf Hindi, einen der Hauptdialekte Indiens. „Dank sei Padma!"
    „Ich bin auch eine Padma-Sadhu", sagte Reena und hockte sich neben der Frau nieder, deren Miene nun friedlich war und gelassen wirkte. „Wer bist du und was ist dir passiert?"
    ,.Maya heiße ich", sagte die Frau schwach. Unga stützte sie, sonst wäre sie zu Boden gesunken. „Shiva war es. Er hat mich überfallen, in der Nähe des Tempels. Sein Dolch drang in meinen Rücken ein. Ich bin eine Yogin. Ich…"
    Ihre Stimme wurde unverständlich. Sie gehörte dem höchsten Rang der Padmas an. Der Kopf der Frau fiel nach hinten. Sie war tot.
    Reena schluchzte auf. „Die Kinder des großen Padma werden wie wilde Tiere gejagt. Was ist das nur für eine Welt, in der die Mächte des Bösen immer wieder triumphieren?"
    „Sie können das Gute nicht überwinden", sagte Unga. „Sie ist in Frieden gestorben. Nichts Dämonisches ist mehr an ihr und in ihr. Wir müssen weiter."
    „Ihr Karma hat seine Erfüllung gefunden", sagte Reena und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Sie war keine von den Schwestern aus Ajanta. Es sind also auch noch von anderen Orten Padmas unterwegs zu der magischen Grotte."
    „Und es gibt außer den Chakras auch noch Dämonen, die es auf sie abgesehen haben. Komm jetzt, Reena! Ich will mir diesen Tempel ansehen. Leider haben wir keine Zeit, die Frau zu begraben." „Der Körper ist nur ein Gefäß für den Geist. Und ihr Geist und ihr Karma sind jetzt im Nirwana, sind eingegangen in die Unendlichkeit, so daß sie keine Qualen und keine Unruhe mehr spürt, keine Sehnsucht und keine Begierden, sondern nur noch Ruhe und Frieden."
    „Ich fühle mich hier ganz wohl", brummte Unga, der Gespräche über den Tod nicht besonders schätzte.
    Er führte Reena weg, und bald sagte sie ihm wieder, welche Richtung er einschlagen mußte. Sie kamen zu einem grünschillernden, stinkenden Wasserlauf. Ölig glänzte die Brühe, in der Schlingpflanzen wuchsen. Ein Krokodil lag in der scheußlichen Suppe und glotzte die beiden Menschen träge an.
    Plötzlich, so abrupt, als hätte jemand den Ton abgedreht, verstummten die Tierstimmen im Dschungel. Sogar das ewige Gesumme und Gesirre der Moskitos und das Zirpen der Zikaden erstarb. Eine unnatürliche Stille senkte sich herab.
    Unga und Reena sahen sich an. Unga mußte an die letzten Worte der Padma-Sadhu denken. Shiva hatte sie angefallen, hatte sie gesagt. Shiva, eine der höchsten Gottheiten des Hindu-Pantheons. Es war nicht zu erwarten, daß der Gott selbst sich im Dschungel herumtrieb und Menschen anfiel. Es mußte etwas anderes sein, etwas Böses, Dämonisches.
    „Wir können jetzt nicht mehr weit vom Shiva-Tempel entfernt sein", sagte Reena. „Sollen wir ihn uns wirklich ansehen? Wäre es nicht besser, gleich zur magischen Grotte zu gehen?"
    „Das glaube ich nicht. Ich will wissen, was es mit diesem Tempel auf sich hat."

    Der Shiva-Tempel, fast vom Dschungel überwuchert, stand nicht weit vom Seeufer entfernt. Die letzten Strahlen der sinkenden Sonne beleuchteten das düstere Bauwerk.
    Unga und Reena standen am Rand eines Bambusgehölzes, von den grünen Schößlingen verborgen. Sie sahen das Camp auf dem Tempelvorplatz und den kleinen, bebrillten Mann in der Tropenkleidung, der dort Wache hielt und immer wieder ängstlich zu dem grünen Tümpel hinüberschielte. Stimmen drangen aus dem Tempel.
    Drei Männer und eine blonde Frau kamen heraus, heiter, aufgekratzt, seltsame Dinge mit sich tragend. Es waren Kultgegenstände aus purem Gold und Silber und mit Edelsteinen besetzt. Sie legten sie auf den Boden nieder, auf eine Decke, auf der bereits ein Stapel von Sachen lag. Schmuckstücke, Edelsteine, wertvolle Geräte. Sie funkelten und gleißten im Licht der untergehenden Sonne.
    „Nicht schlecht, was?" hörte Unga einen vierschrötigen Mann mit braunem Lockenhaar sagen. Wie die anderen trug er Tropenkleidung und war wie sie mit einem Schnellfeuergewehr bewaffnet. „Morgen holen wir noch mehr aus den Gewölben."
    „Nein", sagte ein drahtiger, schlanker Mann, den Unga für einen Soldaten

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