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123 - Der Tempel im Dschungel

123 - Der Tempel im Dschungel

Titel: 123 - Der Tempel im Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Derby brach schreiend zusammen, einen grünen Jadedolch im Magen. Reena besann sich im Augenblick höchster Gefahr wieder auf ihre übernatürlichen Kräfte. Nicht umsonst war sie eine Padma-Sadhu hohen Ranges. Ihre geistigen Kräfte stoppten den Dolch, der auf sie zuflog, in der Luft, ließen ihn eine Schleife beschreiben und auf die grüne Jadestatue zurasen. Shiva brüllte überrascht auf, dann zerbrach der Dolch an seiner steinernen Brust.
    Die dreieinhalb Meter hohe Statue griff überraschend schnell an. Die steinernen Arme peitschten durch die Luft wie Windmühlenflügel. Unga packte den Kommandostab am dünnen Ende und stürzte dem Jadegötzen entgegen.
    Shivas letzter Dolch raste auf ihn zu, und eine steinerne Faust des Jadegötzen zielte auf seinen Kopf, um ihn zu zerschmettern.
    Unga hatte selbst mit Säbelzahntigern und anderen tödlichen Bestien den Kampf aufgenommen. Er entging Shivas Dolchstoß und dem tödlichen Faustschlag. Der Cro Magnon schlug mit dem verdickten Ende des Kommandostabs zu. Es krachte, und Funken sprühten. Magie traf auf Magie. Ungas Arme wurde derart geprellt, daß er glaubte, sämtliche Knochen wären zersplittert. Er hatte Mühe, den Kommandostab zu halten. Der eine Arm an Shivas rechter Seite aber zerbröckelte bis zum Schultergelenk.
    Unga sprang zurück und entging den tödlichen Schlägen des aufbrüllenden Steingötzen. Shivas Brüllen ließ die Urwaldbäume erzittern.
    Der Götze stürzte sich auf Unga, und diesmal war der Cro Magnon nicht schnell genug. Der Schlag einer Steinfaust streifte ihn und warf ihn zu Boden. Der Jadegötze hob einen Fuß, um Unga zu zertrampeln.
    Da flogen ihm brennende Äste aus dem Feuer um den Kopf. Reena setzte zu einem telekinetischen Bombardement an. Sie bot alle Kräfte ihres Geistes auf, um Unga zu retten. Für einige Augenblicke war Shiva geblendet. Unga konnte sich zur Seite rollen.
    Liz Ballard jagte die letzten Kugeln aus dem Magazin hinaus, konnte aber gegen Shiva nichts ausrichten.
    „Mörder!" schrie sie. „Mörder!"
    „Sklave!" donnerte der Götze. „Töte sie!"
    Er meinte Chet MacArthur, der ebenfalls ein Schnellfeuergewehr in den Händen hielt. Radschendra Bhandri und Liz Ballard hatten keine Munition mehr. Der britische Major vermochte die anderen mit dem Schnellfeuergewehr niederzumähen, und niemand konnte ihn daran hindern.
    „Töte, Sklave!" befahl Shiva noch einmal.
    Ein Zittern durchlief Chet MacArthurs Körper. Sein Gesicht verzerrte sich, und seine Augen traten hervor. Er warf das Gewehr auf den Boden.
    „Nein!" sagte er entschlossen. „Ich trage den magischen Keim in mir, aber ich morde nicht für dich, Shiva!"
    Der Jadegötze stutzte. Er war fassungslos. Noch nie hatte sich eines seiner Opfer seinem Bann entzogen. Shiva war verwirrt.
    Unga erhob sich jetzt wieder und tänzelte vor dem Jadegötzen auf und ab, den Kommandostab in der Hand. Er wartete auf eine günstige Gelegenheit, um Shiva anzugreifen.
    Reena hatte alle brennenden Äste des Feuers auf den Jadegötzen geschleudert. Sie lagen um ihn herum, rauchend und glimmend.
    Zwei Taschenlampen lagen auf dem Boden, eine hielt Radschendra Bhandri noch in Händen. Der Lichtkegel beleuchtete Shivas Jadekörper.
    Liz Ballard zeigte, daß sie kein Modepüppchen war, sondern eine im Moment der Gefahr sehr kaltblütige und entschlossene Frau. Sie riß ein neues Magazin aus der Tasche des röchelnd auf dem Boden liegenden Edward Derby und wechselte es gegen das leergeschossene aus.
    Shiva sah sich lauter Gegnern gegenüber.
    „Stirb, Sklave!" schrie er Chet MacArthur an.
    Dann wandte sich der grüne Götze um und flüchtete in den Tempel, wo er sich erst einmal sammeln wollte.
    Radschendra Bhandri holte eine Dynamitpatrone aus der Tasche und drehte den Zünder auf die kürzeste Zeitspanne.
    Der Cro Magnon begriff, was der Inder vorhatte. Er riß ihm die Sprengpatrone aus der Hand und warf sie hinter dein Götzen her in den Tempel hinein. Es krachte gewaltig. Steinsplitter zischten wie Geschosse aus dem Haupteingang des Tempels. Zentnerschwere Teile des ohnehin schon verwitterten Gemäuers wurden von der Explosion losgerissen und krachten im Innern des pyramidenartigen Baus herunter.
    Dann herrschte Stille, eine quälende Stille, in der den Menschen vor dem Tempel die Ohren klangen.
    Als sie wieder hören konnten, hatten die Tierstimmen des Dschungels wieder eingesetzt. Von Shiva war nichts mehr zu sehen.

    Edward Derby konnte keiner mehr helfen. Er starb unter Qualen.

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