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123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Piratengaleere um etliche Meter, doch die Geisterseeräuber würden keine Schwierigkeiten haben, an Bord zu gelangen.
    Alle warteten auf den Befehl des Kapitäns, die »Glory Day« zu entern. Pan Allac ließ sich damit noch Zeit. Er konnte besser als jeder seiner Männer abschätzen, wann der richtige Augenblick gekommen war.
    Und dann - endlich - kam der ungeduldig erwartete Befehl. Zum Greifen nahe war die »Glory Day« jetzt. Die Geisterpiraten drehten die Enteranker an den Seilen, und sobald diese genügend Schwung hatten, ließen sie sie nach oben sausen.
    Die Haken krallten sich auf den Decks der »Glory Day« fest, und schon kletterten die Geisterseeräuber daran hoch. Sie waren unbeschreiblich schnell.
    Auch Cosmo Canalito und die anderen Zombies kletterten an den Seilen hoch. Ihnen folgten Terence Pasquanell, Yora und Pan Allac. Auf dem Schiff trennten sich Yora und der Zeitdämon von den Seeräubern.
    Während sich die Geisterpiraten auf die Decks verteilten, begaben sich die Totenpriesterin und ihr Begleiter zum Funkraum. Terence Pasquanell öffnete die Tür.
    Der Funker trat ihm freundlich lächelnd entgegen. »Tut mir leid, Sir. Unbefugten ist hier der Zutritt nicht gestattet. Wohin wollen Sie? Vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
    »Ich bin hier richtig«, sagte der Mann mit den Todesaugen.
    Er starrte an dem Funker vorbei und aktivierte die dämonische Kraft seiner Augen. Blitze knisterten über die Armaturen. Drähte und Schalter verschmorten.
    Grauer, beißend stinkender Hauch stieg unter den Verblendungen hervor.
    »Meine Güte, was ist das? Machen Sie das?« fragte der Funker verdattert.
    Er wollte Terence Pasquanell aus der Kabine stoßen und die Tür schließen, da fühlte er sich von einer unsichtbaren Kraft gepackt, hochgerissen und gegen die Wand geschleudert.
    Ohnmächtig landete er auf dem Boden.
    Terence Pasquanell winkte Yora herbei, und die Totenpriesterin zog den Seelendolch aus ihrem Gürtel.
    ***
    Ich bekam die Vorbereitungen der Seeräuber in allen Einzelheiten mit. Kalter Schweiß stand auf meiner Stirn. In wenigen Augenblicken würden die Piraten über die Passagiere des Vergnügungsdampfers herfallen, und ich hatte keine Möglichkeit, mich auf die Seite der Opfer zu stellen.
    Den ausgemergelten Mann neben mir ließ das kalt. Er hing wieder über dem Ruder und versuchte sich zu erholen. Ihm war das alles vertraut, es regte ihn nicht auf.
    Daß die Piraten unschuldige Menschen töten würden, war ihm egal. Er war sich ja nicht einmal selbst mehr wichtig, hatte sich vor langer Zeit aufgegeben.
    Ich versuchte mich von der Kette zu befreien, doch ich hätte mir die Mühe sparen können. Die bekam keiner ab. Bis zu meinem Tod würde ich hier bleiben.
    Allacs Befehl zum Entern schallte über das Deck des Geisterschiffs, und ich malte mir die Szenen, die sich drüben in Kürze abspielen würden, in schrecklichen Farben aus.
    Das Quälende daran war die Ohnmacht, mit der ich konfrontiert war. Es gab nichts Schlimmeres für mich, als zu wissen, was geschehen sollte, ohne helfen zu können.
    Großer Gott, wenn ich doch nur dieses peinigende Denken hätte abstellen können.
    ***
    Tyron Fairchild blieb noch einige Zeit auf der Brücke. Er wollte es sich nicht eingestehen, aber der Navigationsoffizier hatte ihn mit seiner Unruhe angesteckt.
    Es war tatsächlich merkwürdig, daß sich die Nebelbank vorhin gegen den Südostwind bewegt hatte. Ein Naturphänomen? Oder hatte sich der Navigationsoffizier lediglich geirrt?
    Das hätte der Kapitän angenommen, wenn die Nebelbank jetzt vom Wind abgetrieben worden wäre, aber sie trotzte ihm, und das war höchst ungewöhnlich.
    Der Nebel stand wie ein Felsen.
    Als die »Glory Day« damit in Berührung kam, fielen die Maschinen aus. Eine solch große Panne hatte es noch nie gegeben. Tyron Fairchild setzte sich unverzüglich mit dem Maschinenraum in Verbindung, um sich zu informieren. »Was ist bei Ihnen los, Mr. Wynn?« Der Chefmaschinist war überfragt, »Ich weiß es nicht, Sir… noch nicht«, verbesserte er sich. »Bis vor wenigen Augenblicken arbeiteten die Maschinen einwandfrei. Ich kann mir die Störung nicht erklären. Vor allem deshalb nicht, weil sie so umfassend ist.«
    »Suchen Sie die Ursache und unterrichten Sie mich sofort, wenn Sie sie gefunden haben.«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Hoffentlich sind Sie in der Lage, den Schaden schnellstens zu beheben, Mr. Wynn. Es wäre sehr peinlich, wenn wir die Fahrt nicht in Kürze fortsetzen könnten.

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