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123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula

123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula

Titel: 123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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anderweitig beschäftigt, wollte mehr über den
mysteriösen Zwischenfall in Erfahrung bringen und überließ ihr diesen Part des
Unternehmens.
    Allzu viel
versprach sich Morna allerdings nicht von dem Ausflug in die Verliese und den
Weinkeller. Das einzige, was dabei für sie herauskam, war eine genauere
Kenntnis der Örtlichkeiten. Und das war auch schon etwas wert. Vor allem
Broumsburgs Andeutung (falls sie ernstzunehmen war), daß er >historische
Stätten< zeigen wollte, interessierten sie ungemein.
    Die meisten,
die mitgekommen waren, machten sich mehr oder weniger über das Unternehmen
lustig. Sie hatten schon einige Gläschen über den Durst getrunken. Broumsburg
hatte einfach zu lange mit der Führung gewartet.
    Ernie kam mit
unsicheren Schritten auf sie und Broumsburg zu.
    »Vorsichtig
mit der Fackel!« ermahnte Morna den Mann mit den Sommersprossen. Er fuchtelte
mit der brennenden Fackel in der Luft herum. »Sie werden mir noch die Haare
ansengen.«
    »Sorry, das
ist wirklich nicht meine Absicht. Ich hatte eher etwas anderes im Sinn. Ich
wollte da vorn die großen Spinnweben abbrennen, die Mister Broumsburg im Weg
sind.«
    »Ja, gib
schon mal her, Ernie.« Der Millionär nahm die Fackel an sich.
    »Ganz hier
hinten«, lallte Ernie, »waren wir allerdings nicht, vielleicht hat Mandell sich
da verkrochen.«
    Broumsburg
streckte die Hand mit der Fackel aus, und alle, die in seiner unmittelbaren
Nähe standen, erblickten jetzt den breiten Spalt, der zwischen den meterdicken
Mauern bestand.
    An dieser
Stelle waren die Spinnweben zerrissen.
    Morna sah,
wie Broumsburgs Miene versteinerte.
    Die Schwedin
und der von reichlichem Alkoholgenuß angeschlagene Ernie waren die ersten, die
das zu sehen kriegten, was auch der Millionär entdeckte.
    In dem
Gewölbe, das jenseits der verschobenen Mauer lag, standen drei Särge, alt und
verstaubt zwischen den Säulen.
    »Wir haben
einen geheimen Zugang entdeckt«, flüsterte Broumsburg erregt. »Eine Gruft ...
Särge ... erinnert ihr euch an die Legende, die über Schloß Kalenko in Umlauf
ist? Die beiden Töchter des einstigen Herrn von Kalenko, der Cousin der beiden
Mädchen, spurlos verschollen in jener Nacht.«
    Hinter ihm
war es bis auf einige Stimmen seltsam ruhig geworden.
    Sogar Ernie
schien trotz seines alkoholumnebelten Gehirns noch mitzubekommen, daß hier
etwas nicht Alltägliches geschah.
    Schritt für
Schritt ging der Millionär in die fensterlose Kammer hinein, in der es feucht
und muffig roch.
    Morna wich
nicht von seiner Seite.
    Ernie folgte
als nächster. Dann drängten die anderen nach.
    Broumsburg
steuerte direkt auf den mittleren Sarg zu, umrundete ihn und starrte ungläubig
auf die Deckel. Sie trugen weder einen Namen, noch sonst einen Hinweis auf das
Geburts- oder Sterbedatum desjenigen, der hier bestattet war.
    Der neue
Schloßbesitzer blickte sich in der Runde um. Die Gruft war im nächsten Moment
voller Menschen, die nicht minder überrascht und neugierig reagierten.
    Der eine oder
andere ließ dabei eine Bemerkung fallen, die zum Lachen reizte.
    »Ich habe bis
zu dieser Stunde nichts von der Gruft gewußt«, ließ Broumsburg verlauten und
drückte wortlos Morna Ulbrandson die Fackel in die Hand, weil er den Deckel des
mittleren Sarges aufdrücken wollte. »Irgend jemand muß heute abend hier aus
Zufall und Versehen einen Mechanismus gefunden haben, der den geheimen Zugang
freigelegt hat.«
    »Vielleicht
ist es uns passiert als wir Brian Mandell suchten«, meldete der angesäuselte
Ernie mit schwerer Zunge sich erneut. »Ein alter, geheimer Mechanismus, alles
ist möglich.«
    Der Sprecher
stand genau neben dem Millionär, als dieser den Deckel hob. Leicht und leise
knarrend ließ er sich in seinen Scharnieren bewegen.
    Männer und
Frauen, mit Fackeln ausgerüstet, hielten sie hoch, und der Platz zwischen den
Säulen unter dem Gewölbebogen war hell ausgeleuchtet.
    »Schneller,
Broumsburg, wir wollen doch sehen, was Dracula uns hinterlassen hat.«
    Ernie
drückte, während er das sagte, mit beiden Händen ruckartig gegen den Deckel, so
daß er mit hohem Schwung auf die andere Seite flog.
    Broumsburg
fuhr zurück. Die Menschen, die ihn hierher begleitet hatten, reagierten
unterschiedlich.
    Die einen
wirkten erschrocken, andere begannen zu grinsen wegen des Anblicks, der sich
ihnen bot.
    Im Sarg lag
ein Mann.
    Sein Gesicht
war weiß, als wäre es gepudert. Er trug einen dunklen Anzug, die bleichen,
feinnervigen Finger lagen nicht auf der Brust, sondern

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