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1230 - Der Traumdieb

1230 - Der Traumdieb

Titel: 1230 - Der Traumdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben, denn ich sah zwei Computer, die auf verschieden großen Tischen standen. Ein Tisch war größer.
    Auf dem Monitor stand eine lustige Puppe in bunter Kleidung.
    Ich ging davon aus, dass sich dort Coras Arbeitsplatz befunden hatte.
    Hier war das Fenster schmaler. Es führte zur Rückseite hinaus, und so sah ich keine Polizeiwagen, als ich mich auf den Drehstuhl vor dem Computer setzte und einen Blick durch die Scheibe warf.
    Dahinter war nichts zu sehen. Nur eben die Dunkelheit, die dort wie ein schwarz eingefärbter Schwamm lag. Erst ein weiteres Stück entfernt sah ich einige Lichter schimmern.
    Fachleute würden auch den Computer untersuchen und Informationen abrufen. Das war nicht so mein Fall, denn ich dachte etwas traditioneller. Noch immer wollte mir nicht aus dem Kopf, dass es keine Unterlagen geben sollte. Auch in der heutigen Zeit der SMSs und der E-Mails wurden bestimmte Gefühle, die ein Mensch loswerden musste, eben auf diese traditionelle Weise hinterlassen. Da kamen für mich Briefe oder Tagebücher infrage. Nach Letzterem suchte ich oder zumindest einem Fragment davon. Menschen, die in einer seelischen Krise stecken, erhalten oft den Rat, ihre Sorgen und Nöte niederzuschreiben.
    Ich saß nicht nur einfach vor einem Computertisch, sondern vor einem Schreibtisch, dessen Schubladen zum Glück nicht verschlossen waren.
    Unter zwei Reihen konnte ich auswählen und nahm mir zunächst die rechte vor. Die Laden waren alle sehr aufgeräumt.
    Ich entdeckte Zeichnungen, mehr Entwürfe. Rasch hingestrichelte Grafiken, die dann am Bildschirm vervollständigt wurden. Alle Schubladen, die ich durchging, waren mit beruflichen Dingen gefüllt. Nachdem ich die letzte zugeschoben hatte, nahm ich mir die linke Seite des Schreibtisches vor.
    Papier - Briefpapier. War das ein Hoffnungsschimmer? Nein, er verflüchtigte sich, weil keine der Seiten beschrieben war. In der zweiten Schublade entdeckte ich einen sehr konventionellen Terminkalender, und sofort schöpfte ich Hoffnung.
    Ich befreite mich von dem Gedanken, in den Unterlagen einer toten, fremden Person herumzuschnüffeln und schaute den Kalender durch. Gute Informationen fand ich nicht. Wenn Cora etwas eingetragen hatte, dann waren es nur Abkürzungen, die zumeist aus zwei Buchstaben bestanden.
    Auch einige Zahlen sah ich, die für mich keine Bedeutung hatten.
    Ich war sorgfältig und blätterte den Kalender bis zur letzten Seite durch.
    Genau dort klemmte eine Visitenkarte fest.
    Mit spitzen Fingern zog ich sie hervor. Sie musste schon in der Hand eines Menschen gehalten worden sein, denn sie hatte bereits eine andere Farbe bekommen. Der helle Untergrund war verblichen. Es malten sich beige Flächen darauf ab.
    Ich drehte die Karte herum, um den Namen lesen zu können, der darauf gedruckt war.
    Langsam las ich den Text und flüsterte ihn auch vor mich hin.
    »Dr. Barnabas Barker. Psychologe und Psychoanalyst.« Die Adresse war ebenfalls angegeben, und ich rollte mit dem Stuhl ein wenig zurück, wobei ich den Kopf in den Nacken legte, gegen die Decke schaute und den Namen ein paar Mal wiederholte.
    Er war etwas Besonderes, denn Barnabas Barker hieß nicht jeder. Und einen derartigen Beruf übten auch nur die wenigsten Menschen aus. Es stand nicht fest, aber für mich war dieser Name der Knoten im Seil, an dem ich mich festhalten konnte.
    Ich steckte die Karte wieder ein, nahm den Kalender auch mit und durchsuchte die restlichen Schubladen, in denen ich nichts Ungewöhnliches fand, mal abgesehen von einem alten Tauchsieder.
    Als ich aufstand, hätte man mir ansehen können, welche Gedanken mich durchzuckten. Ich war sicher, so etwas wie einen Hinweis gefunden zu haben.
    Für mich hatte Cora Atkins Probleme gehabt. Sie wurde mit ihren Träumen nicht fertig und war deshalb zu Barker gega ngen, um sich therapieren zu lassen. Aber wer war dieser Barker? Was steckte tatsächlich hinter ihm? Ich wusste es nicht. Mir war nicht bekannt, ob er lautere Absichten verfolgte.
    Ich wusste nur, dass er mein nächster Ansprechpartner sein würde.
    Als es gegen die Tür klopfte, stand ich auf und öffnete.
    Murphy war neugierig geworden. Außerdem wollten seine Leute hier Spuren sichern.
    »Haben Sie etwas entdeckt, John?«
    »Nein«, log ich, »aber es kann sein, dass Sie noch etwas auf der Festplatte des Computers finden. Ein paar Disketten liegen in der zweiten Schublade von rechts.«
    »Danke. Sonst alles klar?«
    »Sicher.«
    Ich wusste nicht, ob der Kollege mir glaubte,

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