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1230 - Der Traumdieb

1230 - Der Traumdieb

Titel: 1230 - Der Traumdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelackten Schauspieler in den amerikanischen Soap Operas. Da sind die Burschen ja auch immer toll angezogen, als müssten sie damit rechnen, jeden Moment in ein vornehmes Restaurant zum Essen eingeladen zu werden. Ich glaubte nicht daran, dass dieser Barnabas Barker so nichtssagend war wie diese Filmfluppys.
    Hinter seiner glatten Fassade steckte schon mehr.
    Auffallend waren auch seine Augen, denn sie besaßen ein intensives Blau. Man konnte sie auch als eine Botschaft bezeichnen, die andere Menschen anlocken sollte.
    Eine hohe Stirn. Darüber war das blonde Haar leicht angegelt und nach hinten gekämmt. Schmale Lippen, eine gerade Nase und auch sehnige Hände mit langen Fingern, die ruhig auf der Platte des Schreibtisches lagen.
    Frauen können Menschen manchmal besser einschätzen als Männer. Deshalb wandte ich mich auch an Sheila. »Wie sieht dein Eindruck aus?«
    »Arroga nt.«
    »Ach…«
    Sie nickte. »Ja, John, dieser Mensch macht auf mich einen arroganten und überheblichen Eindruck. Nach der Devise: Mir kann keiner, aber ich kriege euch alle. Und dann hat er noch eine eigene Website. Welcher Arzt hat das nötig?«
    »Die wenigsten.«
    »Eben. Ich denke, dass er sie nur für sein eigenes Ego aufgebaut hat. Der Typ ist ein Narzisst. Der ist in sich selbst verliebt.« Sie schüttelte den Kopf. »Und so etwas will ein Psychologe oder Psychoanalytiker sein. Nein, das glaube ich nicht.«
    »Ist das auch deine Meinung, Bill?«
    »Ja. Ich kann dem nichts hinzufügen und gebe Sheila Recht.«
    »Dann haben wir ja, was wir suchen.«
    »Du hast einen Verdacht?«
    »Nein, nein, Bill. Wenn, dann ist es nur ein geringer, denn man kann sich auch in einem Menschen täuschen. Aber hier achte ich auf mein Bauchgefühl. Ich jedenfalls würde nicht zu ihm hingehen, wenn ich seelische Probleme hätte. Das muss ich hier mal festhalten.«
    Sheila wies wieder auf den Monitor. »Ich kann mir denken, dass Barker auch mehr Frauen anspricht.«
    »Und weiter…«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Nein, ich nicht, aber stell dir mal vor, er ist nicht nur Psychologe, sondern auch ein Hypnotiseur. In der Hypnose bist du wehrlos. Da kann man mit dir machen, was man will. Daran sollten wir auch denken. Ich kann mir vorstellen, dass er auf vielen Gebieten aktiv ist. Willst du ihn besuchen?«
    »Sicher.«
    »Was wirst du ihm sagen?«
    »Dass ich schlechte Träume habe.«
    »Nicht gut«, meldete sich Bill.
    »Warum nicht?«
    Er drehte sich mir zu. »Wie Sheila schon richtig bemerkte, er ist jemand, auf den die Frauen fliegen können. Und ich glaube nicht, dass du Chancen hast. Er wird dich schnell durchschauen. Ich würde dir, wenn ich dich so anschaue, keine schlimmen Träume abnehmen. Bei Frauen ist das eher der Fall. Die können sich auch wohl besser verstellen.«
    »Dann wäre das ja was für mich«, sagte Sheila.
    Bill schnappte nach Luft. »Untersteh dich. Du greifst da nicht ein. Und wenn ich dich fesseln muss.«
    Bill hatte sie nicht überzeugt, denn sie sagte: »Du kannst doch mitgehen und in einem anderen Raum in der Nähe auf mich warten. Wäre das nichts?«
    »Nein!«, widersprach ich. »Ihr seid außen vor. Wenn jemand etwas in die Wege leitet, bin ich es.«
    »Unter Umständen durch Jane Collins«, schlug Sheila vor.
    »Ja, an sie habe ich sogar gedacht.«
    »Und das ist nicht zu gefährlich für sie?«
    Ich winkte ab. »Jane ist eine besondere Frau. Ich denke nicht nur, weil sie den Beruf der Detektivin ausübt, sie besitzt noch latente Hexenkräfte und wird sich nicht so leicht überraschen lassen. Außerdem werde ich sie vorher einweihen. Das wäre schon eine Möglichkeit. Aber darüber muss ich noch nachdenken.«
    »Gut«, sagte Bill und starrte auf den Monitor. »Man findet immer wieder was Neues«, flüsterte er sich selbst zu. »Ich hätte gestern Abend nicht gedacht, dass der zweite Teil der Nacht so verlaufen würde. Aber man steckt nicht drin.«
    Meiner Ansicht nach war alles getan, was getan werden musste. Ich spürte auch die Müdigkeit, trank noch einen Schluck Kaffee und bekam das Angebot, den Rest der Nacht bis zum Hellwerden bei den Conollys zu bleiben.
    »Ist zwar nett gemeint, Freunde, aber es ist besser, wenn ich zu meiner Wohnung fahre. Von dort aus ist es zudem näher zu meinem Büro hin.«
    »Wie du willst, John. War nur ein Vorschlag.«
    »Schon klar, Alter.«
    Es wurde Zeit, dass ich verschwand. Von Sheila verabschiedete ich mich zuerst, und Bill brachte mich noch bis an die Haustür. »Hast du nicht auch

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