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1231 - Im Würgegriff des Grauens

1231 - Im Würgegriff des Grauens

Titel: 1231 - Im Würgegriff des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unterschiedlichen Welten hergestellt. Wie oft hatte es mir ein Tor geöffnet und so den weiteren Weg gezeigt.
    Darauf setzte ich auch jetzt.
    Ich hob das Kreuz an, um es in die Nähe des Spiegels zu bringen. Die leichte Erwärmung spürte ich schon. Sie stieg ebenso an wie meine Nervosität, und auf meiner freien Handfläche spürte ich bereits den kalten Schweiß.
    War es zu schaffen?
    Ja, der Kontakt stand!
    Nur ein leises Tacken hatte ich gehört, als das Ende eines Balkens den Spiegel erwischte. Ich war auch bereit, die Formel zu sprechen, um das Kreuz zu aktivieren, doch das war nicht mehr nötig, denn meine Hoffnung erfüllte sich.
    In der Spiegelfläche erlebte ich eine Veränderung. Ob vorn oder weiter in der Tiefe, das war für mich nicht zu erkennen, aber es tauchte eine gewaltige Schwärze auf, die aus den Tiefen einer Dimension kam, die ich nicht begriff.
    Sie war da. Sie bestand aus Wolken. Sie drehte sich. Man konnte sie als einen finsteren Nebel oder auch als Ruß bezeichnen, und sie ließ sich nicht aufhalten. Sie drückte sich in gewaltigen Wogen nach vorn, und sie war dabei, die Fläche des Spiegels von einem Ende zum anderen in Beschlag zu nehmen.
    Die Schwärze brachte das Grauen. Sogar fühlbar für mich, obwohl ich das Kreuz wie einen Rettungsanker festhielt. Das alte rissige Gesicht erschien nicht mehr. Oder doch?
    Etwas bewegte sich im Hintergrund, das nicht finster war. Es war als recht heller Fleck zu sehen, und es konnte sich dabei nur um das graue Gesicht handeln.
    Aber die Schwärze überdeckte alles, und sie nahm auch mich in Beschlag. Das Kreuz selbst tat nichts mehr. Ich hatte sogar den Eindruck, dass es sich allmählich abkühlte.
    Ich stand weiterhin vor dem Spiegel. Meine Gedanken rasten.
    Die Schwärze hatte mich noch nicht erreicht und blieb auf die Fläche konzentriert. Aber mir kam etwas anderes in den Sinn, denn ich hatte es geschafft, die Gedanken in eine bestimmte Richtung zu lenken.
    Es gab eigentlich nur eine Schwärze, die so dicht war und auch nicht leer, wie die im All, obwohl das auch nicht stimmte.
    Aber diese Schwärze hatte mit der im Weltall nichts zu tun, denn sie besaß einen dämonischen Ursprung.
    Und sie hatte einen Namen!
    Es war der Spuk!
    Ein Gegner, ein Dämon. Herrscher im Reich der Schatten.
    Einer, dessen Reich sich ständig vergrößerte, ohne selbst nach außen hin größer zu wirken. Der Sammler, der die Seelen der getöteten Dämonen aufnahm und damit sein Reich vergrößerte.
    Es gab bei ihm kein Licht. Nur die absolute Schwärze, in der der Spuk selbst manchmal zu sehen war. Nur nicht als Gestalt, sondern als zwei rote Punkte, die man auch als Augen ansehen konnte, wenn man viel Phantasie hatte.
    Er war da. Das musste er einfach sein. Diese Schwärze gab es woanders nicht. Sie war es, die die dämonische Welt bildete, und für mich gab es jetzt keine andere Lösung.
    Dr. Barnabas Barker paktierte mit dem Spuk. Er stand auf seiner Seite. Beide konnten durchaus Verbündete sein und gemeinsame Interessen haben.
    Auf der anderen Seite gab es auch ein Verhältnis zwischen dem Spuk und mir. Er akzeptierte mich. Wir hatten so etwas wie einen Burgfrieden geschlossen. Zudem gehörte ich zu den Personen, die bei ihm für einen Seelennachschub sorgten. Aus diesem Grunde konnte er mich gar nicht als seinen unbedingten Todfeind ansehen.
    Aber was passierte, wenn ich ihm in die Quere kam? Dann war es aus mit der gegenseitigen Akzeptanz. Der Spuk war ein Einzelgänger. Er paktierte nicht mit anderen Dämonen. Er stand auch der Hölle nicht eben als Verbündeter zur Seite, aber er würde sich ihrer eiskalt bedie nen, wenn es um seine Interessen ging.
    Mittlerweile hatte sich die Spiegelfläche gefüllt. Die dunklen Fliesen an den Wänden kamen mir im Vergleich zur Finsternis innerhalb des Spiegels sogar recht hell vor, denn in diesem Rechteck versammelte sich die absolute Finsternis.
    Da im Moment vor mir nichts mehr passierte, warf ich einen Blick auf das Kreuz in meiner rechten Hand.
    Es bestand aus Silber. Es gab immer einen gewissen Glanz ab, der für mich die Funktion der Hoffnung besaß. In diesem Fall allerdings war von einem Glanz nichts mehr zu sehen. Es konnte auch sein, dass ich es mir einbildete, denn es war noch nicht direkt mit der Schwärze konfrontiert worden, aber rechnen musste ich damit, dass die Schwärze auch mein Kreuz übernehmen würde.
    Der Spuk war so, wie er sich zeigte, gestaltlos. Ich kannte ihn auch anders. In Urzeiten war er ein

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