1233 - Rückkehr in die Minuswelt

Titel: 1233 - Rückkehr in die Minuswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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war, daß ihnen hier keine Gefahr drohte, stellte Ernst Ellert Posten auf. Fünfzehn Posbis hatten die Gassen zwischen den Gebäuden zu kontrollieren, zehn weitere bewegten sich schwebend über der Produktionsstätte und überwachten die Peripherie des Geländes.
    Die Schotte, die die Eingänge des Bauwerks schützten, waren noch in Betrieb. Sie öffneten sich selbsttätig, als Ernst Ellert und seine Begleiter sich ihnen näherten. Sie gelangten in eine düstere Halle, in der übermannshohe Maschinen in Reih und Glied standen. Reif lagerte auf den metallenen Verkleidungen, auf dem Boden, haftete an Wänden und Decke. Ellert und Delaidot hatten die Antigravs ausgeschaltet und bewegten sich zu Fuß. Ihre Schritte hallten hohl durch die Stille, die seit dem Sturz in die Minuswelt von keinem Laut mehr durchbrochen worden war.
    „Alle Aggregate auf Funktionstüchtigkeit untersuchen." Ellerts Befehl war an die fünf verbleibenden Posbis gerichtet. „Hier beginnt der Fertigungsprozeß. Wenn wir ihn hier nicht wieder anleiern können, war unsere Mühe umsonst."
    Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf zwei stählerne Türen im Hintergrund der Halle. Als er darauf zuschritt, spürte er, daß Delaidot ihm folgte.
    „Irgendwo dort wird vermutlich die Plasmasubstanz aufbewahrt", sagte der Tefroder.
    „Möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich", antwortete Ellert. „Die Einführung der Plasmasubstanz ist einer der letzten Fertigungsschritte. In dieser Halle fängt der Produktionsprozeß an. Es wäre nicht sinnvoll ..."
    Er unterbrach sich verwirrt, als er bemerkte, daß Delaidot an ihm vorbeieilte und sich ihm in den Weg stellte.
    „Soll das heißen, daß du meine Meinung für unsinnig hältst?" zischte der Tefroder.
    „Red keinen Blödsinn", versuchte Ellert den Zorn des anderen zu besänftigen. „Ich bin lediglich anderer Ansicht als du. Das darf ich, oder nicht?"
    „Du bist ständig anderer Ansicht!" fauchte Delaidot. „Du bist kein Eisiger. Du weißt nicht, wie wir empfinden. Du stellst dich gegen uns, wo sich dir nur eine Möglichkeit bietet. Du bist..."
    Die Hand stach nach der Waffe im Hüftholster. Ernst Ellert, völlig perplex, sah den gedrungenen Lauf in die Höhe schwenken und reagierte instinktiv. Er warf sich nach vorne. Delaidot wollte ihm ausweichen, aber sein Manöver kam zu spät. Mit voller Wucht prallte der Metamorpher gegen ihn. Delaidot wurde zu Boden geschleudert. Der Kombilader entglitt seinem Griff und wirbelte davon. Inzwischen hatte Ellert die eigene Waffe in Anschlag gebracht. Sie war auf Paralysator-Modus geschaltet. Delaidot hatte sich sofort wieder in die Höhe schnellen wollen, aber als er in das flimmernde Abstrahlfeld der Mündung blickte, erstarrte er mitten in der Bewegung.
    „Bist du übergeschnappt?" keuchte der Metamorpher. „Was soll das Theater?"
    Die fünf Posbis hatten angehalten und schwebten reglos über den Aggregaten, die sie hatten untersuchen sollen.
    „Ein bedauerlicher Zwischenfall", hörte Ellert einen von ihnen sagen.
    Er sah sich um, ohne dabei Delaidot jeweils länger als eine Zehntelsekunde aus den Augen zu lassen. Irgendwo erwartete er, ein Element des Krieges zwischen den Maschinenblöcken hervorkriechen zu sehen. Nur so ließ sich das irrationale Verhalten des Tefroders erklären. Aber seine Suche war vergeblich. Auch zwei Posbis, die er beauftragte, nach einem Gebilde zu suchen, das wie ein silberner Krebs mit zwölf Beinen aussah, fanden nichts. Also, dachte Ernst Ellert sarkastisch, hat Delaidot aus eigenem Antrieb durchgedreht Das hat uns noch gefehlt.
    Er wollte sich von neuem an den Tefroder wenden, aber als er Delaidots eigenartigen Gesichtsausdruck bemerkte, blieben ihm die Worte im Hals stecken. Ein Paar glasige Augen starrte ihn an. Ein freundliches Lächeln hatte sich um die Mundwinkel eingegraben.
    Der reifbedeckte Körper des Tefroders war ohne jede Regung. Besorgt beugte Ellert sich über den scheinbar Bewußtlosen, da geriet Delaidot plötzlich in Bewegung. Der drohenden Waffe nicht achtend, deren Lauf noch immer auf ihn gerichtet war, sprang er auf und rief: „Es gibt sie noch! Ich war dort! Die Minuswelt existiert! Oh, laßt mich euch davon erzählen ..."
    Ernst Ellert war zurückgetreten. Er ließ die aufgeregten Worte des Tefroders über sich hinwegsprudeln, ohne sie zu verstehen. Ein Gefühl tiefer Traurigkeit hatte ihn ergriffen.
    Intensive Wärme hüllte ihn ein und verursachte ihm Unbehagen. Wortlos näherte er sich einer der beiden