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1234 - Totensuche

1234 - Totensuche

Titel: 1234 - Totensuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirklich nicht zu fürchten«, sagte ich und lächelte ihr zu.
    »Das sagen Sie so.«
    »Keine Sorge.« Ich nahm ihre Hand, die kalt war und auch zitterte. »Es dauert nur einige Sekunden, dann haben wir es hinter uns.«
    Sie blickte mich an, als könnte sie mir nicht glauben, aber ich hatte nicht gelogen. Es verging wirklich nicht viel Zeit, bis der Lift in der Tiefgarage anhielt und sich die Tür zur Seite schob, damit wir die Kabine verlassen konnten.
    Corinna Rice ging als Erste, und ich sah, dass sie aufatmete.
    Wer die Tiefgarage betrat, der konnte das Gefühl haben, irgendwo hinzugehen, nur nicht in eine Tiefgarage.
    Es war hell. Das lag nicht nur am Licht, sondern auch an den beigefarbenen Wänden.
    »Jetzt müssen Sie uns nur noch erklären, wo sich ihre gemieteten Parkplätze befinden«, sagte Suko.
    »Kommen Sie bitte mit!«
    Corinnas Stimme hatte wieder an Festigkeit gewonnen. Auch ihr weiteres Verhalten deutete auf eine neue Selbstsicherheit hin. Sie ging nicht mehr so geduckt und auch nicht so langsam.
    Wir hatten uns nach rechts gewandt und gingen dabei an einer Mauer entlang. Corinna Rice hatten wir in die Mitte genommen. Ich selbst glaubte nicht daran, dass wir den Wagen hier in der Tiefgarage sahen, aber es war besser, als im Büro zu warten, wo die Nervosität von Sekunde zu Sekunde schlimmer geworden war.
    »Da ist was passiert«, sagte Corinna plötzlich.
    »Woher wissen Sie das?«
    Sie schaute kurz nach rechts, wo Suko herging. »So etwas kann ich spüren. Manchmal bin ich eben sehr sensibel, das müssen Sie mir einfach glauben.«
    Wir gingen noch einige Meter, als sie den rechten Arm anhob und ihn ausstreckte. Dabei schwang sie ihn leicht nach links auf eine Lücke zwischen zwei Säulen.
    »Da sind die…« Sie stockte für einen Moment, blieb stehen und verkrampfte sich. »Mein Gott, der Wagen steht ja da. Sehen Sie ihn? Sehen Sie den Porsche?«
    Jetzt, da wir wussten, wo wir hinzuschauen hatten, fiel er mir auch auf. Ja, da stand ein Porsche in dem abgeteilten Feld.
    Silbergrau und auf der mittleren der drei Parkflächen, die für die Bank reserviert worden waren.
    »Also ist er da«, kommentierte Suko.
    »Vielleicht haben wir ihn verpasst.« Corinna war aufgeregt.
    »Es kann sein, dass er mit einem anderen Lift nach oben gefahren ist. Oder halten Sie das für unmöglich?«
    »Nein.«
    Ich ließ die beiden reden und ging schneller auf den Wagen zu. In mir war ein ungutes Gefühl aufgestiegen. Ich wusste plötzlich, dass etwas nicht stimmte. Sekunden später hatte ich den Wagen erreicht, schaute hinein - und sah den Toten…
    ***
    Komisch, ich war nicht mal sehr überrascht. In den letzten Sekunden hatte ich sogar fast damit gerechnet, aber jetzt, als ich durch die Seitenscheibe hineinblickte, da spürte ich schon die Stiche, die sich um mein Herz herum ausbreiteten.
    Wir hatten verloren. Die andere Seite war doch schneller gewesen. Und jetzt bildete sich auch die dünne Eisschicht auf meinem Rücken, die auch blieb, als ich mich umdrehte und den beiden anderen entgegenschaute, die nicht mehr weit von dem Porsche entfernt waren.
    Ich musste nichts sagen, denn Suko sah meinem Gesicht an, dass etwas passiert war. Er ging schneller und erreichte mich vor Corinna Rice.
    »Und?«
    »Schau in den Wagen.«
    Mein Freund bückte sich. Trotz der leicht getönten Scheiben war zu erkennen, dass wir es hier mit einem Toten zu tun hatten. Sam Preston saß hinter dem Lenkrad. Er war nicht mehr angeschnallt und musste in den letzten Sekunden seines Lebens noch einen harten Schlag bekommen haben, denn er war zur Seite gerutscht und lehnte mit der rechten Schulter an der Tür.
    Er sah schlimm aus und bot den schrecklichen Anblick einer Leiche. Es gibt auch Tote, die ein friedliches Aussehen zeigen.
    Das war bei ihm nicht der Fall. Er hatte seinen Mund so weit aufgerissen, als sollten die Lippen und die Haut darum herum reißen. Auch seine Augen standen offen. Den letzten Blick hatte ich nicht deuten können, ich konnte mir leicht vorstellen, dass er einen wahnsinnigen Schrecken und eine starke Angst empfunden hatte.
    Corinna Rice war weitergegangen. Auch sie ahnte durch unser Verhalten, dass etwas Schreckliches passiert war und wollte nicht in den Porsche hineinschauen. Zwei Schritte hinter dem Heck stoppte sie.
    »Ist er…«
    Ich nickte. »Ja, er ist tot!«
    Sie sagte zunächst nichts und riss nur den rechten Arm hoch, um den Handballen gegen ihre Lippen zu pressen. Sie verdeckte dabei noch mehr von ihrem

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