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1234 - Totensuche

1234 - Totensuche

Titel: 1234 - Totensuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht, sodass mir nur die großen Augen auffielen, die mich ängstlich und erschreckt anstarrten.
    Langsam sank ihre Hand nach unten. »Wie… wieso denn?«
    »Ich nehme an, dass er auf die gleiche Art und Weise gestorben ist wie Eddy Aldrich.«
    »So nicht erklärbar?«
    »In gewisser Weise schon.«
    Suko hatte die Fahrertür des Porsches geöffnet. »Kommst du mal, John?«
    »Bleiben Sie ruhig hier stehen«, rief ich Corinna zu und drehte mich um.
    Suko stand am Wagen. Er hielt sich an der Tür fest und deutete mit einer Hand in den Porsche. »Schau ihn dir genauer an und denk dabei an Eddy Aldrich.«
    Ich beugte mich in den Porsche und brauchte erst gar nicht lange nachzuforschen, denn bereits beim ersten Blick hatte ich erkannt, was hier passiert war.
    Auch an dem Gesicht und den Händen der Leiche zeichnete sich die feine Eisschicht ab, die ich schon von Eddy Aldrichs Haut her kannte. Ich wollte trotzdem auf Nummer sicher gehen und machte wieder die Fingerprobe. Etwas von dem Rest bekam ich los und rieb es zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Ja, das war Eis. Aber ein besonderes. Nicht so körnig, auch nicht so nass, sondern leicht schmierig. Fast zu vergleichen mit Öl oder einem dünnen Fett.
    »Dein Kommentar, John?«
    Ich tauchte wieder aus dem Wagen hervor. »Ektoplasma. Und zwar gefroren.«
    Er nickte. »Also haben wir es auch hier mit einem Geist als Killer zu tun.«
    Suko schaute sich um. »Wir können ihn nicht sehen, nicht suchen, wir erleben nur seine verdammte Hinterlassenschaft. Oder seine Rache. An wem, John, will er sich rächen? Will er alle Menschen auslöschen, die hier leben? Und warum?«
    »Ich hoffe nicht, dass es dazu kommt. Zwei Tote reichen mir, aber im Prinzip hast du Recht. Er will sich dafür rächen, dass hier etwas entstanden ist, mit dem er nicht einverstanden war.«
    »Er oder sie?«
    »Beides kann zutreffen. Es muss nicht unbedingt nur ein Geist gewesen sein.« Ich deutete zu Boden. »Sollte sich hier eine mystische Kultstätte der Kelten befunden haben oder sogar ein Friedhof, dann müssen wir davon ausgehen, es mit zahlreichen dieser rächenden Totengeister zu tun zu haben.«
    »Die irgendwann mal erscheinen werden«, murmelte Suko.
    »Möglich.«
    »Und nebenan wird ein zweites Hochhaus in die Höhe gezogen. Vielleicht ist es das, was sie nicht wollen. Dass ihr Gelände nicht noch mehr geschändet wird. Sie wollen verhindern, dass man weiterbaut. Warnungen sind ja schon eingetroffen, wie Corinna Rice sagte. Aber nicht durch die Geister.«
    »Dann gibt es eben eine Person, die mehr über sie und die Vergangenheit weiß.«
    »Genau die müssen wir finden.«
    Erst jetzt hatte sich Corinna Rice in unsere Nähe getraut. Da Suko die Fahrertür noch nicht zugedrückt hatte, konnte sie einen Blick in das Innere werfen.
    »Ja, ja, ja!«, flüsterte sie und ballte die Hände zu Fäusten.
    »Das ist er. Das ist Sam Preston. Großer Gott, ich… ich… hätte das nicht gedacht, verdammt!« Sie drehte den Kopf schnell zur Seite, um ja nicht hinsehen zu müssen.
    »Wie ist das nur möglich?«, flüsterte sie einige Sekunden später. »Wie kann das sein?«
    »Wir werden es herausfinden«, erwiderte ich, und mein Stimme klang nicht eben überzeugend. So war es eigentlich immer. Zuerst stand man nur da, war geschockt durch den Anblick, den unsere Feinde hinterlassen hatten, und erst dann fingen wir mit unserer Arbeit an, die hoffentlich positiv beendet wurde.
    »Erst Eddy, jetzt Sam Preston. Da steckt doch Methode und System dahinter«, flüsterte sie.
    »Das können Sie laut sagen«, erklärte Suko. »Sogar ein bestimmtes System der Rache.«
    Corinna Rice war nicht so geschockt, als dass sie den Hintersinn der Worte nicht verstanden hätte. »Wir haben ja Warnungen bekommen.« Sie holte tief Luft. »Niemand hat sie ernst genommen, auch ich nicht. Aber es hat sie gegeben, und das ist kein Geist gewesen, denke ich. Oder schreiben Geister Briefe?«
    »Bestimmt nicht«, gab ich zu, um danach die nächste Frage zu stellen. »Haben Sie die Briefe noch?«
    »Nein!« Sie schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht?«
    Scharf atmete sie ein. »Das will ich Ihnen sagen. Wir haben das alles nicht ernst genommen. Die Briefe trafen ein, wurden gelesen und verschwanden im Shredder. Sam Preston war der Meinung, dass es immer wieder Idioten gibt, die sich aufblasen müssen. So haben wir die Briefe dann vernichtet.«
    »Das war nicht gut.«
    »Im Nachhinein ist mir das auch klar.« Sie senkte den Blick und umfasste

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