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1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fischartiges Gebilde - onein, verbesserte sich Bull schnell, der seine Überraschung zu verbergen versuchte - mehr ein zehn Meter langer Vogel mit angelegten Schwingen.
    Das Ding hatte keine Ähnlichkeit mehr mit einer Wolke. Es war stabil und längst nicht mehr durchsichtig.
    Schweigend und bis zum Platzen mit Fragen angefüllt, starrte Bull auf das zehn Meter lange Raumschiff, das vor seinen Augen entstanden war.
    Ein Viren-Raumschiff!
     
    *
     
    Er atmete erleichtert auf, als über dem Himmel von Terrania das Holorama wieder aktiviert wurde und die Menschenmenge ein wenig von dem rätselhaften Geschehen abgelenkt wurde, das ihm solches Kopfzerbrechen bereitete. Kurz entschlossen wandte er sich an Ellert.
    „Warum ausgerechnet du, Ernst? Ich war der festen Überzeugung, daß Taurec und die in ihm gespeicherte Kraft der Signalflamme „Sie ging auf mich über", unterbrach ihn Ellert, während Taurec sich schweigsam verhielt. „Das war der Sinn der Lichtkaskade. Ich benötige diese Kraft."
    „Es war notwendig", trug nun auch Taurec zur Aufklärung bei. „Warum, ist mir unbekannt, aber Ellert wurde auserwählt."
    „Auserwählt? Von wem und wozu."
    „Von ES", beantwortete Taurec nur eine der beiden Fragen.
    „Von ES ...?" vergewisserte sich Bull und sah hinüber zu dem kleinen Raumschiff, als könne die Antwort auf seine Frage von dort kommen.
    Hätte er es nicht mit seinen eigenen Augen gesehen, niemals würde er auch nur ahnen, daß es aus einer Wolke von Viren entstanden war. Die Hülle schimmerte zwar noch immer leicht bläulich, bestand aber zweifellos aus widerstandsfähiger Materie, der selbst ungünstigste Raumbedingungen nichts anhaben konnten.
    „Von ES", bestätigte Ellert noch einmal mit Nachdruck, ohne das Schiff auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Er wartete auf etwas, daran bestand kein Zweifel.
    Taurec war einen Schritt zurückgetreten und hatte Reginald Bull mit sich gezogen.
    „Ich weiß, daß du Fragen hast, viele Fragen, und ich werde sie dir beantworten, soweit ich dazu in der Lage bin. Aber jetzt können wir nur warten. Nicht mehr lange, wie ich hoffe."
    Bull schwieg. Sein Blick schien auf Ellerts Nacken zu brennen, der sich nun zu ihm umdrehte.
    „Es ist die Stunde des Abschieds, Bully."
    Bull starrte ihn an.
    „Abschied? Was meinst du? Mit jenem Schiffchen dort, das sich aus Viren gebildet hat?
    Und Abschied ... wohin?"
    „Du wirst es früh genug erfahren, Bully. Ich weiß es auch nicht, wann und ob wir uns jemals wiedersehen, aber ich hoffe es. Du weißt, mich hält es nirgendwo sehr lange.
    Nenne mich einen Zugvogel, wenn du es so empfindest." Er zögerte den Bruchteil einer Sekunde, dann nickte er. „Ja, ich glaube, daß ich es wirklich bin - ein Zugvogel. Und das Schiff dort, es soll ZUGVOGEL heißen. Kein Name paßt besser."
    „Aber du kannst doch nicht so einfach ... ich meine, nach dem, was hier mit dir und Taurec passiert ist..."
    „Eben deshalb! Das war die Voraussetzung."
    Bull wollte etwas sagen, aber es verschlug ihm die Sprache, als sich in der sonst glatten Hülle der ZUGVOGEL eine ovale Öffnung bildete, in der eine humanoide Gestalt erschien.
    Sie war hager und ein Stück größer als Ellert, der ihm langsam entgegenging. Ein kuttenähnliches Gewand verhüllte seine Gestalt und das Gesicht - ein Gewand, geflochten aus Myriaden von Viren, die eine ständige Verbindung zum Virenimperium garantierten.
    „Stein Nachtlicht!" begrüßte Ellert den Ordensmann, ohne im geringsten überrascht zu sein. „Du bist gekommen."
    „Wir werden sofort aufbrechen", sagte Nachtlicht mit seiner typischen heiseren Stimme.
    „Nimm Abschied von deinen Freunden."
    Noch einmal wandte sich Ellert an Reginald Bull.
    „Leb wohl, Bully, und auch du, Taurec. Ich tue, was ich tun muß, und es ist wichtig für die Menschheit. Du weißt es, Taurec."
    „Ich weiß es, Ernst Ellert."
    Noch einmal nickte der Metamorpher den beiden Männern zu, ehe er sich abrupt umdrehte und Stein Nachtlicht folgte, der durch die ovale Öffnung in dem Virenschiff verschwand.
    Dann war nur noch die glatte Hülle zu sehen.
    Ohne jedes Geräusch löste sich dann die ZUGVOGEL vom Betonboden und stieg langsam senkrecht in die Höhe, wobei sich die Geschwindigkeit ständig erhöhte, bis sie nur noch ein winziger Punkt war, der sich schnell im Blau des Himmels verlor.
     
    *
     
    Reginald Bull hielt sich zurück und stellte keine Fragen, als er mit Taurec ins Hauptquartier zurückkehrte. Erst als sie im

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