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1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zukunft zu schauen. Daß ES Ellert und nicht mich für die Aufgabe auswählte, EDEN II aufzusuchen, mag enttäuschend für mich sein, wird jedoch seine Gründe haben."
    Erneut setzte Reginald Bull zu einer Frage an, wurde jedoch, noch während er Luft holte, vom Kosmokraten unterbrochen.
    „Keine Fragen mehr. Ich könnte sie dir doch nicht beantworten."
    Bull stieß die Luft wieder aus.
    „Na schön, dann eben nicht. Außerdem wartet noch Arbeit auf mich." Und mit unüberhörbarer Verbitterung fügte er hinzu: „Verwaltungsarbeit! In einem verdammten Büro!"
     
    2.
     
    Natürlich hatte der Unsterbliche - ES - handfeste Gründe, Taurec als Präparator für EDEN II abzulehnen und Ernst Ellert dafür einzusetzen. Es waren nicht nur die engen Beziehungen, die ES und Ellert miteinander verbanden, wenn diese vielleicht auch ausschlaggebend sein dürften.
    Taurec war ein Kosmokrat, Ellert jedoch Terraner.
    Und EDEN II befand sich im geistigen Zentrum der Mächtigkeitsballung von ES.
    Der Unsterbliche wollte vielleicht nicht, daß ein Kosmokrat in diese Region vorstieß.
    Aber wie dem auch sein mochte, Ernst Ellert war unterwegs.
     
    *
     
    Die Bildung eines Raumschiffs aus der Substanz des Virenimperiums bedeutete für dieses nicht das geringste Problem. Die Viren waren im Besitz aller notwendigen Informationen. Und diese Informationen waren der Technologie aller bekannten Zivilisationen weit überlegen.
    Die ZUGVOGEL bestand zum größten Teil aus der Kittmasse der ehemaligen interstellaren Gaswolke „Srakenduurn", die Decks, Wände, die Hülle und die anderen materiellen Bestandteile des Schiffes bildete. Den geringeren Teil nahmen die informationsverarbeitenden Viren ein und sie waren am wichtigsten.
    Das Schiff besaß einen nach unten geneigten Bug, der an einen stumpfen Vogelschnabel erinnerte. Es wirkte kopflastig und plump, da es bei einem Durchmesser zwischen drei und vier Meter nur zehn Meter lang war. Die schmalen Deltaflügel, die am Heck endeten, erschienen überflüssig, wie der Start in Terrania bewiesen hatte.
    Antriebsdüsen waren keine vorhanden. Die Hülle selbst schimmerte mattsilbern, von kleinen unregelmäßig geformten Kristallflächen scheinbar willkürlich unterbrochen.
    Die Kommandozentrale befand sich im Bug. Außer zwei bequemen Kontursesseln enthielt sie nichts, was in jedem anderen Raumschiff unentbehrlich gewesen wäre.
    Lediglich die gewölbte Innenwand der Zentrale deutete darauf hin, daß die Möglichkeit zur Erzeugung räumlicher Bildprojektionen möglich war.
    Ein Aufenthaltsraum nahm die Schiffsmitte ein, dahinter befanden sich zwei Kabinen.
    Das war alles. Technische Einrichtungen fehlten. Vergeblich hätte man nach Schaltern, Hebeln oder Knöpfen gesucht, von einem Antrieb ganz zu schweigen.
    Als die ZUGVOGEL langsam in die Höhe stieg und schneller wurde, saßen Ernst Ellert und Stein Nachtlicht in den Sesseln und sahen auf der Projektionsfläche die Erde im All verschwinden.
    „Gib deine Befehle, Ernst", sagte der Ordensmann. „Das Schiff wird dir gehorchen, was immer du auch denkst oder sagst. Sprich mit ihm, mach dich mit ihm vertraut. Noch gleiten wir auf den Linien der Gravitationsfelder dahin, aber sehr bald wollen wir die Lichtgeschwindigkeit überschreiten und uns die psionischen Ströme zunutze machen."
    Ellert hatte die Wahrheit längst erkannt. Trotzdem fragte er: „Wie funktioniert es?"
    Nachtlicht hatte inzwischen die Kapuze geöffnet, die sein Gesicht verbarg, wenn man das schwarze Nichts mit den silbern schimmernden Punkten als Gesicht bezeichnen wollte. Es war, als blickte man in den Weltraum.
    „Sprich mit dem Schiff, es wird dir antworten."
    „Der Antrieb, meine ich."
    „Du kennst sie von früher her, Ernst, die psionischen Ströme, die das ganze Universum durchziehen. Sie sind wie ein Netz, das dreidimensional gespannt ist. Hyperenergetische Strömungen, die ohne Ausnahme auf einer besonders hochfrequenten Hyperstrahlung beruhen. Und ultrafrequente Hyperstrahlung ist identisch mit psionischer Energie."
    Ellert hatte auf seinen früheren körperlosen Reisen durch das Universum die psionischen Energielinien nicht benötigt, aber er kannte sie - wenn auch nur vage. Er konnte sich jedoch vorstellen, daß ein Schiff, das sich auf ihnen entlangbewegte, unerhörte Geschwindigkeiten erreichen würde, denn die Energie dieses hyperenergetischen Gitternetzes mußten unerschöpflich sein.
    „Du weißt, Stein, wohin die Reise geht?"
    „Das wissen wir wohl beide,

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