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1235 - Das Mord-Phantom

1235 - Das Mord-Phantom

Titel: 1235 - Das Mord-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas daneben am Abend. Das muss wohl mit dem Kreislauf zusammenhängen.« Sie streckte beide Arme in die Höhe und reckte sich. »Aber es ist nicht so schlimm, als dass es sich nicht reparieren ließe.«
    »Wollen Sie bleiben oder…«
    »Nein, nein, ich werde mich schon hinlegen.« Sie funkelte mich an. »Außerdem habe ich ja in Ihnen einen perfekten Bewacher. Wäre ich allein im Haus, würde ich mich nicht so wohlfühlen.«
    »Danke.«
    »Keine Ursache.«
    »Ist denn hier schon etwas vorgefallen, das Ihnen gewisse Sorgen bereiten musste?«
    Sam Wilde nagte für einen Moment an der Unterlippe. »Da haben Sie eine gute Frage gestellt, John. Eigentlich nicht. Das heißt, nicht hier im Haus.«
    »Woanders schon?«
    »Ja, in der Nachbarschaft. Da hat es mal einen Überfall gegeben. Direkt im ersten Haus. Das war jedoch kein normaler Einbruch, sondern der Teil eines Bandenkriegs. Wie sich später herausstellte, diente der Keller des Hauses als Lagerplatz für Drogen. Aber das liegt schon über zwei Jahre zurück. Die Familie, die jetzt dort lebt, ist völlig normal. Das kann ich Ihnen mit gutem Gewissen versichern.« Sie stand mit einem Ruck auf, und auch ich erhob mich als höflicher Mensch.
    »Nein, nein, bleiben Sie ruhig sitzen, John. Ich werde jetzt nach oben gehen und mich hinlegen.«
    »Schlafen? Oder nur ruhen?«
    »Beides. Aus dem Ruhen wird wohl ein Schlaf werden. Kann sein, dass ich in der Nacht noch mal aufstehe und mir etwas zu essen hole.« Sie schaute mich verschwörerisch an. »Ich kann einfach das Naschen nicht lassen, auch wenn es mitten in der Nacht ist. So bin ich nun mal, und ich glaube auch nicht, dass sich dies ändern wird. Da fällt mir ein, John, wenn Sie Hunger bekommen sollten, was ja ganz natürlich ist, dann brauchen Sie nur in die Küche an den Kühlschrank zu gehen. Dort finden Sie alles, was Sie brauchen. Nur Alkohol ist verboten. Da reagiert Tim sehr empfindlich. Er musste mal einen Mitarbeiter entlassen, weil der seine Sucht nicht unter Kontrolle bekam. Aber das wird ja bei Ihnen wohl nicht der Fall sein, John.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Dann wünsche ich Ihnen noch ein angenehmes Wachen.«
    Sie ging zur Tür und winkte mir dabei locker zu. »Lassen Sie sich die Zeit nicht zu lang werden…«
    Ein letztes Lächeln, dann war Samantha Wilde aus dem Wohnzimmer verschwunden.
    ***
    Ich setzte mich erst wieder hin, als ihre Schritte verklungen waren, trank von dem noch immer warmen Kaffee und machte mir dabei meine Gedanken über die Frau.
    War ihr Verhalten echt gewesen? Spielte sie mir etwas vor?
    Zwischen diesen beiden Alternativen konnte ich wählen. Ich glaubte allerdings, dass sie sich normal verhielt. Sie hatte sich locker und lässig gegeben, und nichts an ihr hatte auf ihren zweiten Zustand hingewiesen, dessentwegen ich überhaupt hier saß.
    Er musste auch nicht durchbrechen. Es konnte durchaus sein, dass sie nach oben ging, sich ins Bett legte und bis zum anderen Morgen durchschlief, obwohl die Zeit zum Schlafen eigentlich noch recht früh für eine erwachsene Person war.
    Diese Tatsache machte mich zwar nicht misstrauisch, aber schon nachdenklich.
    Die Räume in der oberen Etage kannte ich nicht, hörte aber, wie dort eine Tür zuschlug. Vielleicht die zum Schlafzimmer oder zum Bad. Das war mir im Endeffekt auch egal.
    Hinter der Sichtscheibe des Kamins brannte das Feuer allmählich herunter, und ich legte auch kein Holz nach. Dafür trat ich an das breite Fenster und schaute in den Garten, von dessen Gewächsen wirklich nicht viel zu sehen war.
    Da ich von oben nichts mehr hörte, ging ich zur Terrassentür.
    Um sie zu öffnen, musste ich sie aufhebeln, was recht einfach war. Danach brachte mich der nächste Schritt nach draußen in den Garten, auf die Steine einer Terrasse und auch hinein in die kühle Nachtluft, die mein Gesicht streichelte.
    Der Geruch hatte sich auch hier nicht verändert. Es roch nach feuchter Erde, nach dem ersten angefaulten Laub, sodass auch hier zu spüren war, wie sehr der Herbst seine Arme bereits ausgestreckt hatte.
    Hinter den Grundstücken gab es ein Stück freies Feld. Die andere Grenze bildete eine Straße, über die Fahrzeuge huschten und ihre Lichtflecken vor sich herschoben. Ansonsten war die Nacht nicht besonders dunkel, denn eine Großstadt wie London strahlt stets ihren Lichtschein ab, auch mitten in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden, denn ganz zur Ruhe kam London nie.
    Ein schmaler Weg führte in den Garten hinein. Ich schenkte

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