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1235 - Das Mord-Phantom

1235 - Das Mord-Phantom

Titel: 1235 - Das Mord-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schnellsten zur Stelle sein würde, denn ihn konnte ich auch in der Nacht aus dem Bett holen, das machte ihm nichts aus.
    Es war noch früh, und so befand ich mich auch nicht allein auf der Straße. Vor und hinter mir parkten andere Fahrzeuge.
    Ich hatte wirklich Glück gehabt, den Rover noch zwischen zwei Bäumen abstellen zu können, deren Laub dünner wurde, weil hin und wieder einige Blätter dem Boden entgegentaumelten.
    Ich stieg aus, schloss den Wagen ab, schaute mich um und sah nichts Verdächtiges. Hier wohnte man, hier führte man das normale Leben. Hier ging man der Arbeit nach und genoss den Feierabend. Auch wenn ich eine andere Atmosphäre zu spüren glaubte, wie überall im Land nach den Terroranschlägen in New York und dem Gegenschlag der Amerikaner und meiner Landsleute, der kurz bevorstand.
    Bis zur Stichstraße musste ich einige Meter zurückgehen.
    Man hatte die Zufahrt bewusst verkleinert, damit immer nur ein Fahrzeug durch die Lücke zwischen den beiden Blumenkästen passte, die allerdings recht vergammelt aussahen, wie auch die Gewächse, die aus ihnen hervorragten und vom gelben Licht einer Laterne erwischt wurden.
    Es war kühler geworden. Vor meinen Lippen kondensierte der Atem. Zudem roch es herbstlich. Nach Erde, auch nach schon abgestorbenem Laub, und irgendwie wehte ein Hauch von Trauer durch die Luft, in der sich kaum ein Windhauch bewegte.
    Ich betrat die Straße.
    Häuser standen nur auf der linken Seite. Gegenüber lag das Gelände noch brach. Es war keine Wiese, sondern ein Grundstück, auf dem mal eine Fabrik gestanden hatte. Die Mauern waren zwar eingerissen, aber einige Reste lagen trotzdem auf dem Boden und waren nur zum Teil von hohem Unkraut überwuchert worden. Hier sollte auch gebaut werden, aber es gab noch Streit mit den Eigentümern des Grundstücks, und der zog sich bereits über drei Jahre hin. Das alles hatte mir Tim Wilde noch erzählt.
    Sechs Häuser standen in einer Reihe, und die Wildes waren in das letzte eingezogen. Dort standen auch die Garagen in einem schrägen Winkel zu den Häusern.
    Ich schlenderte vorbei an kleinen Vorgärten, die verschieden kultiviert worden waren, aber allesamt gepflegt aussahen. Zwei Familien hatten vor ihren Häusern auf dem schmalen Grundstück noch Parkplätze für ihre Autos geschaffen.
    Man konnte hier von einer heilen und leicht spießbürgerlichen Welt sprechen, in der nichts Außergewöhnliches passierte und alles im Laufe der Jahre seinen Gang ging.
    Zumindest sah das nach außen hin so aus. Aber ich kannte oft auch die Welt hinter der Fassade und wusste, dass dort oft genug der Schrecken lauerte in all seiner Bösartigkeit und Brutalität und oft mit einem Schlag die Idylle zerstörte.
    Ob man mich beobachtete, wusste ich nicht. Die Mieter waren jedenfalls zu Hause, denn in jedem Haus waren einige Fenster erleuchtet.
    Vor dem letzten Haus blieb ich stehen. Auch hier brannte Licht im Innern, aber es war nicht so hell. Es kam mir gedämpfter vor, wobei die Fenster der oberen Etage dunkel waren.
    Wieder hatte ich es mit einem Haus zu tun, aber diesmal war es kein Hochhaus wie bei meinem letzten Fall, in dem es um eine uralte Rache gegangen war.
    Der Vorgarten lag frei vor mir und war nicht durch einen Zaun abgetrennt worden. Um die Tür zu erreichen, musste ich über einen plattierten Weg gehen. Licht fiel von einer Lampe nach unten und auf ein Gitter aus Metall. Es diente zum Abtreten der Füße.
    Rechts neben der Haustür war auch ein Fenster schwach erleuchtet. Ich ging davon aus, dass dahinter die Küche lag, aber dort brannte kein helles Licht, sondern es war nur ein schwacher Schein zu sehen.
    Ich klingelte.
    Mir wurde nicht sofort geöffnet, aber im Flur schaltete jemand das Licht ein.
    Sekunden später stand ich Samantha Wilde gegenüber und schaute ihr in die hellen Augen.
    Sie war schon eine tolle Frau. Groß, mit dunkelblonden Haaren, die sie hochgesteckt hatte. Ein weiches Gesicht mit breiten Lippen und einem weichen Kinn. An den Ohren schimmerten kleine Perlen, die sich auch auf den beiden Ringen an ihren Fingern wiederfanden.
    »Mrs. Wilde?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Das ist nett. Ich bin…«
    Sie unterbrach mich durch ihr Lachen. »Ich weiß, wer Sie sind. Mein Mann hat sie bereits angekündigt, Mr. Sinclair.«
    »Dann ist ja alles klar.«
    »Und Sie wollen hier warten?«
    »So war es abgemacht.«
    »Gut, kommen Sie rein.«
    Sam Wilde drehte sich mit einer geschmeidigen Bewegung herum. Sie wirkte lasziv, und erst

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