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1236 - Grauen im stählernen Sarg

1236 - Grauen im stählernen Sarg

Titel: 1236 - Grauen im stählernen Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oder?«
    Da hatte sie auch wieder Recht.
    Ich stimmte ihr noch akustisch zu und stellte dann meine nächste Frage. »Sagen Sie, Mrs. Carry, wissen Sie vielleicht, wo ihre Tochter hier auf der Insel sucht? Ich meine, viele Möglichkeiten, sich zu verstecken, gibt es ja nicht…«
    »Ja, das stimmt.«
    »Wo ist sie hingegangen?«
    Rose Carry drehte sich auf dem Stuhl und schaute durch ein Fenster in eine bestimmte Richtung. »Sie meinte, dass er sich nur in der Ruine verstecken kann.«
    »Das ist kein schlechter Gedanke«, sagte ich. »Aber hat sie den Vampir denn mal zu Gesicht bekommen?«
    »Nein.«
    »Woher weiß sie dann so gut Bescheid?«
    »Sie hat mit Ernie Slater darüber gesprochen.«
    »Klar, das hätte ich mir auch denken können. Dann habe ich noch eine Frage, Mrs. Carry.«
    »Bitte.«
    »Hat Ihre Tochter mal von einer blonden Frau gesprochen, die sie hier auf der Insel sah und mit der sie einen näheren Kontakt gehabt hat? Um es noch genauer zu sagen. Es ist eine fremde Frau gewesen.«
    »Nein.«
    »Sicher?«
    Rose Carry nickte. »Absolut, Mr. Sinclair, das hätte, sie mir gesagt. Von einer blonden fremden Frau ist nicht die Rede gewesen. Wie kommen Sie darauf?«
    »Das ist ganz einfach. Ernie Slater hat davon erzählt. Er hat die Frau hier auf der Insel gesehen. Allerdings war sie nicht allein, sondern zusammen mit diesem Vampir, den Amy ja sucht. Das passierte mitten in der Nacht.«
    »Wann denn?«
    »Vor einigen Tagen.«
    »Nein, Mr. Sinclair.« Rose Carry schüttelte den Kopf. »Davon hat sie mir nichts gesagt, kein Wort. Sie hätte es getan, denn unser Verhältnis ist gut.«
    »Das wollte ich nur wissen.«
    Mit dieser Antwort konnte sie zunächst nichts anfangen. Sie schaute mich an, dann Suko und runzelte die Stirn. »Das hörte sich an, als möchten Sie jetzt gehen.«
    »Stimmt, Mrs. Carry.«
    Sie strich über das graue dünne Haar. »Bitte«, sagte sie leise, »und wo wollen Sie hin?«
    »Ihre Tochter suchen.«
    Die Augen weiteten sich. »Zu dieser Ruine?«
    »Ja, solange es noch hell ist.«
    Wieder wischte sie über ihr Gesicht. »Danke, das ist gut. Das ist sogar sehr gut, denn ich habe mir schon große Sorgen wegen Amy gemacht.«
    »Das brauchen Sie nicht mehr.«
    Wenig später hatten wir das Haus verlassen, und Suko fragte mich: »Hast du den letzten Satz ernst gemeint?«
    »Zumindest hoffe ich das…«
    ***
    Es war immer windig in der Nähe der Ruine. Das alte Gemäuer schien den Wind direkt anzuziehen, aber das hatte Amy Carry nichts ausgemacht. Sie kannte die Ruine seit Kindesbeinen und hatte oft in deren Windschatten gespielt. Sie war auch des Öfteren in sie hineingegangen, zusammen mit anderen Kindern, denn dort zu spielen, galt immer als eine besondere Mutprobe.
    So hatte sie jede Ecke des alten Gemäuers kennen gelernt und auch als erwachsene Person nichts vergessen. Aber Amy war nicht mehr mit dem gleichen Gefühl hergekommen wie damals.
    Diesmal war es keine kindliche Angst, die sie quälte, sondern eine drückende Furcht, die sie wie eine schwere Last umgab, sodass sie sich schon gefangen vorkam.
    Sie suchte einen Vampir!
    Eigentlich hätte sie darüber lachen müssen, aber jedes Lachen wäre ihr im Halse stecken geblieben, wenn sie an die Gespräche dachte, die sie mit Ernie Slater geführt hatte. Zwar war er als Fremder auf die Insel gekommen, aber er war kein Spinner oder abgedrehter Vogelkundler, die hin und wieder das Eiland besuchten. Er war Realist, und er hatte tatsächlich in der Nacht eine Person gesehen, die sich im Mondlicht gebadet hatte, wobei diese Person noch von einer blondhaarigen Frau begleitet worden war, die sich ebenfalls dem Licht des Mondes hingegeben hatte, und das splitternackt.
    Ein Bild wie aus einem Schauerroman, aber Ernie hatte es mit einer derartigen Intensität und Überzeugungskraft erzählt, dass Amy ihm geglaubt hatte. Trotz der Vampire, die sie bisher nur aus den entsprechenden Romanen und Filmen kannte.
    Auf der Insel existierte ein Blutsauger. Sie hatte ihn nicht gesehen, und er hatte auch noch keine Bewohner wie ein wildes Tier angefallen, aber was nicht war, konnte ja noch werden, und Amy wollte den Anfängen wehren.
    Nicht frei lassen. Nicht dafür sorgen, dass er das Blut der Bewohner trank und sie auch zu Vampiren machte.
    Mit ihrer Mutter hatte sie darüber reden können, sie hatte ihr auch geglaubt und sie gleichzeitig ermahnt, sich nur nicht in Gefahr zu begeben.
    Davon hatte Amy nichts wissen wollen. Was sie tat, das musste einfach

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