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1236 - Grauen im stählernen Sarg

1236 - Grauen im stählernen Sarg

Titel: 1236 - Grauen im stählernen Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getan werden. Das konnte man nicht so hinnehmen. Zumindest musste sie Gewissheit haben, ob sich ein derartiges Wesen überhaupt auf der Insel aufhielt.
    Sie machte sich keine Gedanken darüber, wie er es geschafft hatte, auf das Eiland zu gelangen. Da hatte Ernie die blonde Frau in Verdacht gehabt, die ihm dies ermöglicht hatte. Er war auch der Meinung gewesen, ein fremdes Boot im Hafen gesehen zu haben, aber das musste nicht alles stimmen. Es konnte durchaus zutreffen, und genau das wollte Amy herausfinden.
    Wie jagte man Vampire?
    Sie kannte als Waffen nur Knoblauch und das Kreuz. Beides trug sie bei sich. Ihr Kreuz, das sie zur Kommunion erhalten hatte, hing offen über dem grauen Pullover.
    Amy hatte sich vorgenommen, einen gewissen Punkt oder eine bestimmte Stelle der Burg zu erreichen. Von dort hatte sie den besten Überblick. Sie kannte den nicht ungefährlichen Weg noch aus ihrer Kindheit. An der hohen Stelle hatte sie oft gestanden und über das Wasser geschaut, weil sie das Boot ihres Vaters und der anderen Nachbarn sehen wollte.
    Sie selbst war oft auf dem Festland gewesen, denn dorthin hatte sie zur Schule gemusst. Oft war sie auch dageblieben, denn sie hatte bei einer Cousine ihrer Mutter wohnen können.
    Es war ein Anstieg über eine Treppe, die sich noch innerhalb stehen gebliebener Mauerreste befand. Nur konnte man sie auf keinen Fall als normale Treppe bezeichnen, denn diese hier bestand aus alten, blanken Steinen, die einfach übereinander gesetzt worden waren und die den Menschen damals ausgereicht hatten.
    Sie stieg höher. Es gab kein Geländer, an dem sie sich festha lten konnte, und so glitt ihre rechte Hand des Öfteren über das Gestein hinweg, das sich sehr feucht und kalt anfühlte.
    Manchmal blieb auch Moos zwischen den Fingern kleben, aber das waren nur Randerscheinungen. Sie musste darauf achten, nicht fehl zu treten, denn das hätte fatale Folgen haben können.
    Es war so etwas wie ein ehemaliger Turm, durch den sich die junge Frau bewegte. Wobei dieser Turm durchaus zahlreiche Lücken aufwies, durch die der Wind pfiff und immer wieder nach ihr schnappte. Manchmal, wenn die Schläge zu stark waren, musste sie sich festhalten, um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten.
    Bis zur Spitze kam sie nicht. Denn der oberste Teil des Turms war in der Vergangenheit zusammengestürzt. Seine Trümmer lagen auf dem ehemaligen Burghof verteilt.
    Je weiter sie in die Höhe kletterte, um so heller wurde es, und nach einer erneuten Kehre stand sie dann vor dem großen Loch, das wie in die Mauer hineingeschnitten wirkte.
    Es war kein Fenster. Es gab auch keine gleichen Seiten mit gleicher Länge, es war nur einfach ein gewaltiges Loch, das jedoch einen wunderbaren Blick ermöglichte.
    Um den kümmerte sich Amy noch nicht. Sie kannte diese Stelle. In ihrer Kindheit war sie von den Erwachsenen mit Holzlatten gesichert worden. Das lag Jahre zurück. Das Holz war verfault und vom Seewind zerfressen worden. Nicht mal weiche und schmierige Reste verteilten sich auf dem Boden.
    Noch stand Amy nicht am Rand. Trotzdem war der Blick prächtig. Er glitt in nördliche Richtung, und dort gab es nur die Une ndlichkeit des Wassers, auf dessen Fläche sich der Blick eines Menschen verlor.
    Es war ein ruhiger Tag, relativ gesehen zumindest. Zwar herrschte windiges Wetter, aber das graue Meer war nicht so stark aufgewühlt wie bei einem Sturm. Noch hielten sich die Wellen in Grenzen. Sie würden keinem Schiff zum Verhängnis werden.
    Der Anblick faszinierte sie immer wieder, obwohl sie hier an der Küste lebte. Sie konnte sich auch für den Himmel begeistern, weil der immer wieder anders aussah und Bilder bot, die oft die Fantasie eines Malers übertrafen.
    Auch an diesem Tag bot er einen tollen Anblick. Das helle Blau, wie es nur im Norden zu sehen war. Dazu die mächtigen Wolken, die wie dicke Wattebäusche darunter hertrieben und manchmal ihre weiße Farbe verloren hatten, sodass auch graue Schleier dazwischen hingen.
    Amy Carry riss sich von dem Anblick los. Um in den ehemaligen Burghof hineinschauen zu können, musste sie weiter nach vorn treten und am Rand stehen bleiben.
    Das tat sie auch.
    Aber Amy merkte schon, wie ihre Knie zitterten. Das gleiche Gefühl, wie sie es als Kind erlebt hatte, überkam sie auch nach Jahren, und sie fühlte sich unsicher.
    Mit der rechten Hand hielt sich Amy am scharfkantigen Gemäuer fest. Noch ein paar Mal tief durchatmen, dann war es geschafft. Jetzt fühlte sie wieder etwas von

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