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1239 - Der Einsame der Tiefe

Titel: 1239 - Der Einsame der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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psionischen Dimensionsspender erhielten abstoßende Komponenten, die dazu dienten, daß sich die Fragmente nicht weiterhin zerstörerisch betätigen konnten.
    Gnarrader Blek bestieg die Kybereinheit und kehrte zum Sphäroid zurück. Er war völlig aus der Fassung geraten und hatte Mühe, die Bewegungsabläufe seines Körpers zu koordinieren. Irgendwie war er plötzlich froh, daß er teilweise metallisch geworden war. Er verstand es jetzt als direkte Rückkopplung mit den Dimensionsräumen, die ihm den Kontakt zu den Spendern erleichterte.
    Aber da war auch das andere. Die Materialisationen bewirkten eine Steigerung seiner Körpermutation. Und das konnte nicht im Sinn des Neutrums liegen. Der Vorgang spielte sich zu schnell ab.
    Er verfluchte die ganzen Vorgänge und was damit zusammenhing.
    Er kehrte in das Sphäroid zurück. Der Winzling erwartete ihn schweigend, und das Sphäroid bewegte seine strahlende Wandung ein wenig und fächelte dem Einsamen der Tiefe Frischluft zu. Der Jascheme nahm es dankbar an und ließ sich in seine Schaukel. sinken. Er ließ ein paar Augen über seinen Körper gleiten. Seine Gedanken kehrten in jene Zeit zurück, in der er noch in Frieden und ohne Beeinträchtigung hier oben gelebt hatte. Wie war es in all den Jahrhunderten zuvor gewesen? Warum waren da keine Dinge materialisiert, obwohl er bereits als Einsamer im Neutrum gelebt hatte? War es eine altersbedingte Erscheinung, ausgelöst durch eine Veränderung in seinem Unterbewußtsein?
    So muß es gewesen sein, dachte er. Alles Unheil begann mit dem Zeitpunkt, als die Veränderungen seines Körpers nicht mehr in Form kleiner roter Punkte, sondern als große Flecke vor sich gegangen waren. In der Folge hatten dann die ersten Materialisationen stattgefunden.
    Er seufzte laut und stellte fest, daß der Winzling eine Gebärde der Fürsorge und Sorge machte.
    „Ich weiß, ich weiß", sagte Blek und fiel in den Widerholungstonfall der Miniatur. „Das Neutrum hat nicht nur meinen Geist und meinen Körper verändert, sondern auch meine Seele, mein Unterbewußtsein. Wer kann mir helfen? Kann einer von euch mich von diesen Zeitabenden heilen? Wer reißt die Mauer ein und beendet all das Furchtbare?"
    „Du mußt jetzt kämpfen!" sagte der Winzling eindringlich. „Hörst du nicht das Brausen?
    Der fünfte Zeitabend beginnt, und du wirst wieder ein Stück älter. Du wirst um einen Fleck metallischer, Gnarrader Blek. Kämpfe jetzt dagegen. Versuche, die Materialisation zu verhindern!"
    Täuschte er sich, oder lag ein wenig Spott in den Worten der Miniatur? Aber in welchen Worten von ihr war das nicht der Fall!
    Er verließ das Sphäroid durch den freundlichen Durchgang und lehnte sich schwer atmend gegen einen Kyberneten, den er herbeigerufen hatte. Die Maschine schaffte ihn auf die hintere Seite des Sphäroids, wo er den gesamten Bereich hatte leerräumen lassen. So weit seine Augen reichten, war alles für weitere Materialisationen hergerichtet.
    Umfangreiche Umstrukturierungen in den Maschinenanlagen waren notwendig gewesen.
    Nichts durfte zerstört oder auch nur beschädigt werden.
    Die Materialisation fand statt, aber Gnarrader Blek erlebt sie nicht mehr bis zum Schluß mit. Geschwächt ließ er sich in den Sphäroid zurückbringen, und er wußte jetzt, was er tun mußte. Er wollte auf das Angebot des Winzlings und des Sphäroids eingehen. Zu dritt hatten sie bessere Chancen, doch noch alles zum Guten zu wenden. Und er mußte den Weg durch den Transmitter gehen und die Jaschemen rufen, um seine Ablösung einzuleiten. Ein anderer mußte seine Stelle einnehmen, und Gnarrader Blek hatte bereits einen Jaschemen im Auge, der geeignet war. Er wurde von vielen als Eigenbrötler angesehen, aber er hatte sich die gesunde Neugier eines jeden Intelligenzwesens bewahrt und eignete sich von daher besonders gut für die Nachfolge. Nach einer Zeit der Einweisung würde Caglamas Vlot zu einem brauchbaren Einsamen der Tiefe werden.
    Er versank in seiner Schaukel und genoß die Phase der Passivzeit. Er dachte nur noch an seinen Nachfolger, und als er einigermaßen gestärkt an die Oberfläche der Formenergie gelangte, waren seine ersten Worte wieder der Name des Jaschemen.
    „Caglamas Vlot!" rief er.
    „Ach nein", erwiderte der Winzling aus seiner Nähe. „Du bist Gnarrader Blek. He, was ist mit dir? Hast du den Verstand verloren?"
    Der Einsame der Tiefe machte eine mühsame Geste der Verneinung.
    „Was sollen wir jetzt tun?" hauchte er. „Wollt ihr

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