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1239 - Der Einsame der Tiefe

Titel: 1239 - Der Einsame der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das!" brüllte das Sphäroid, daß der Einsame beinahe bewußtlos wurde. „Du wirst diesen Kampf verlieren, wie ich es dir bereits einmal gesagt habe. Nein, du hast ihn schon verloren, Gnarrader Blek!"
     
    4.
     
    Über uns befand sich die Tiefenkonstante. Sie bildete die dritte Dimension des Tiefenlands und begrenzte es. Hier oben war die Welt zu Ende. Was hinter der Konstante lag, wußten wir nicht.
    Ein Druck lastete auf meinem Gehirn. Er kam von der Konstanten. Unseren Erfahrungen nach war es normalerweise nicht möglich, sich der Konstante bis auf eine solche kurze Entfernung zu nähern. Ich dachte an meine psychischen Erlebnisse zurück, als ich die Starsenmauer erklommen hatte, um zu Tengri Lethos-Terakdschan zu gelangen und in die Projektion des Domes Kesdschan. Damals waren die Einwirkungen auf mein Inneres fast nicht verkraftbar gewesen. Seit unserem Aufenthalt im Land Mhuthan ahnten wir es jedoch, daß die Transmitterdome die Wirkung der Konstante im Bereich des Gebäudedachs abschwächten. Vermutlich hing es mit den technischen Eigenheiten des Tiefenlands zusammen.
    Vor uns schillerte die Gestalt des Einsamen der Tiefe. Sein Jaschemenkörper war zur Hälfte in dunkelrotes Metall verwandelt. Wenn er sich bewegte, dann hatte er Schwierigkeiten, dies so zu tun, wie es Jaschemen taten. Unsere beiden Bewacher, der Fratervorsteher und der Älteste der Geriokraten in der Gestalt von Korvenbrak Nald und Hurgenos Rarg, kümmerten sich nicht darum. Die von ihnen beherrschten Körper waren ihnen in gewissem Sinn gleichgültig, und wir sollten bald erfahren, warum dies so war.
    „Auch Grauleben kennt Gewissensbisse", eröffnete uns der Einsame und zeigte damit, daß er über alles informiert war, was im Technotorium vor sich gegangen war. „Unser ursprünglicher Befehl lautete, die drei Ritter der Tiefe zu töten. Es wäre aber schade gewesen, drei Wesen mit solchen Fähigkeiten zu opfern. Der Körper des Einsamen wird nicht ewig halten. Wenn er völlig metallisch geworden ist, muß ein anderer Jascheme an seine Stelle treten. Er selbst wird dann wie seine Vorgänger zu einem stummen Wächter am Transmittereingang des Neutrums. Wir werden die Nachfolge antreten. Jedes unserer Bewußtseine wird einen Wirtskörper erhalten. Wir werden das Reich der Jaschemen kontrollieren und seine technischen Mittel dazu nutzen, unsere Rache an den Grauen Lords des Landes Ni zu vollziehen!"
    Die unterschiedlichen Gruppen von RZI! rief mir der Extrasinn in Erinnerung.
    Jetzt waren es schon drei. Es gab die Raum-Zeit-Ingenieure in der Lichtebene, die Grauen Lords im Land Ni und die von der Tiefe eingeatmeten Bewußtseine bestrafter Lords. Wieder war mir die Frage Vlots gegenwärtig, welcher Gruppe von RZI sie überhaupt helfen sollten.
    „Ihr seid rachsüchtig!" sagte ich. Ich versuchte, Zeit zu gewinnen. Wenn Twirl und die Exterminatoren sich in Freiheit befanden, dann würden sie nicht eher ruhen, als bis sie uns aus der Gewalt der Lords befreit hatten.
    „Nichts kann uns aufhalten", bestätigte Hurgenos Rarg, der Älteste. „Man sagt zwar im Land Ni, es sei eine Ehre, von der Tiefe eingeatmet zu werden, aber in Wirklichkeit ist es eine Strafe. Unter meiner und des Fratervorstehers Führung werden wir die Macht im Land Ni übernehmen, danach die Lichtebene erobern und die RZI zu Grauleben machen.
    Wir werden das Vagenda zerstören und in alle Ewigkeit über das Grauland herrschen. Die Tiefe wird unser sein, und kein Kosmokrat wird es wagen, sich in unsere Nähe zu begeben!"
    Ihre Worte klangen so siegessicher, daß ich ein wenig von meinem Selbstbewußtsein verlor. Die RZI waren der wichtigste Faktor in der Tiefe. Nicht umsonst hatten die Kosmokraten sie vor Äonen mit der Rekonstruktion von TRIICLE-9 betraut. Ausgerechnet dieser Faktor war außer Kontrolle geraten, und es war unfaßbar, wie eine einzige Entscheidung in ferner Vergangenheit eine solche Entwicklung hatte bewirken können.
    Immer mehr begann ich die stahlharte Entschlossenheit der Jaschemen zu verstehen, ihren Zorn, wenn der Name der Raum-Zeit-Ingenieure nur erwähnt wurde. Sie bekamen Tobsuchtsanfälle dabei, und ihre Arroganz verwandelte sich in Raserei. Sie waren die Techniker der Tiefe. Sie hatten wesentlichen Anteil an der Errichtung des Tiefenlands gehabt und waren heute noch für die technischen Anlagen zuständig, die das Leben darin ermöglichten. Sie mußten von Anfang an erkannt haben, wohin alles steuerte.
    Und sie hatten keine Möglichkeit, die

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