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1239 - Der Einsame der Tiefe

Titel: 1239 - Der Einsame der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinter der miniaturisierten Stadt Starsen krachte es. Das Geräusch ließ den Jaschemen zusammenzucken. Er eilte zu den Kontrollanlagen, die er im Sphäroid installiert hatte, und las mehrere Werte ab. Etwas war draußen explodiert, und die Automaten meldeten, daß die Ursache nicht erkennbar war.
    Gnarrader Blek setzte sich in Bewegung. So schnell war er schon lange nicht mehr gegangen, und plötzlich behinderten ihn die erhärteten Teile seines Körpers. Er stürzte aus dem Sphäroid hinaus und rief eine Kybereinheit, die ihn aufnahm und mit hoher Geschwindigkeit an den Anlagen vorbei bis hin zu den Ausläufern der Dimensionsräume brachte. Unterwegs konnte er die angerichteten Schäden erkennen. Sie waren beinahe vollständig behoben. Auswirkungen auf die Funktionstüchtigkeit des Neutrums waren nicht zu erwarten.
    Der vierte Zeitabend! rasten seine Gedanken. Der verdammte vierte Zeitabend. Die Symptome waren ein wenig anders gewesen als zuvor. Es hatte sich kein Nebel gebildet, sondern kalter Rauch. Grau und schwarz hatte er die Umgebung des Sphäroids durchzogen, und einen Augenblick lang hatte der Einsame geglaubt, Risse in dem seltsamen Kontinuum zu erkennen, das als Neutrum bezeichnet wurde. Die Erscheinung war nicht wieder aufgetreten, und er hatte sie in das Reich der Einbildung verbannt. Er war nervös und ungeduldig, daran lag es.
    Der Rauch hatte sich verflüchtigt. Es war überhaupt nichts materialisiert. Erst Stunden später hatte er ein seltsames Knistern oder Flüstern gehört wie von Stimmen unsichtbarer Wesen. Er hatte Kyberneten auf die Vorgänge angesetzt, hatte sie in Deflektorfelder gepackt und regelrechte Treibjagden veranstaltet. Außer dem Spott des Winzlings und dem Gelächter des Sphäroids hatte es ihm nichts eingebracht.
    Aber seit jenem Zeitpunkt war Gnarrader Blek überzeugt, daß sich etwas Unsichtbares im Neutrum eingenistet hatte.
    Sein Körper hatte einen großen roten Fleck gebildet als Beweis dafür.
    Die Kybereinheit setzte den Jaschemen am Rand der Dimensionsräume ab. Blek stieg aus und drang eilig in die Ausläufer ein. Die technischen Anlagen blieben hinter ihm zurück. Die geometrischen Formen und übersichtlichen Bezirke endeten und machten jenem Unbegreiflichen Platz, auf das Gnarrader Blek so stolz war.
    Jaschementechnik aus der Vergangenheit. Ein Stück Schöpfungsgeschichte im Universum.
    Die Perspektiven verzerrten sich. Bodenbegrenzungen, Wände und Decken verloren ihre Ausmaße, es war eigentlich ein Raum mit unendlich vielen Begrenzungen, Seiten und Kanten, in dem er sich übergangslos befand. Um ihn herum waren die Dimensionsspender, die er an ihren Auswirkungen erkannte. Sie projizierten psionische Bilder, und der Einsame der Tiefe verschloß seine äußeren Sinneswahrnehmungen und aktivierte seine telepathischen Kräfte, um in sich selbst hineinzulauschen. Er suchte nach den aussagekräftigsten Bildern und holte sie zu sich heran, indem er sein Bewußtsein darauf zubewegte. Er spürte eine starke Rückkopplung, und sie wurde durch die metallischen Teile seines Körpers verursacht. Es dauerte Bruchteile von Sekunden, dann war er selbst Bestandteil der Bilder und bewegte sich in ihnen wie in einem wundervollen Garten. Er sah alles so, wie er sich nach der Auffassung der Jaschemen das Paradies vorstellte. So ähnlich wie das Kyberland, aber unendlich in allen Richtungen und nicht von einer WAND umgeben.
    Und er sah den Rauch, der sich verflüchtigte. Er konzentrierte sich zu einem winzigen Wirbel, etliches kleiner als der Miniaturjascheme. Der Wirbel wurde schwarz und noch dunkler als diese Farbe, weil er in den psionischen Bereich überwechselte.
    Gnarrader Blek erkannte die Wahrheit. Er erfaßte sie in dem Augenblick, in dem er die psionischen Emissionen empfing. Er wußte jetzt, was das Unsichtbare war. Er schätzte sich glücklich, daß er es so schnell erkannt hatte. Abrupt klinkte er sich aus den psionischen Bildern aus und taumelte vorwärts. Er verließ den Bereich der Dimensionsspender und wankte zu einer der telepathischen Steueranlagen.
    Sie hatten noch nicht gemerkt, daß er über sie Bescheid wußte. Es lag wahrscheinlich daran, daß es nur Fragmente waren, die den Weg in das Neutrum gefunden hatten. Aber selbst Fragmente waren zuviel. Sie waren gefährlich, weil sie eine Bastion bildeten und nicht faßbar oder zerstörbar waren.
    Kyberneten schwärmten aus und projizierten psionische Fallen überall in das Neutrum.
    Die technischen Anlagen und die

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